Im Übrigen: Die Debatte, ob es in Ordnung ist, dass Schüler*innen Schulzeit opfern, um demonstrieren zu gehen, finde ich durchaus richtig. Da prallen Interessen aufeinander. Ich glaube, die Lüner Schüler*innen haben mit der Wahl des Termins ihrer Demo (um 13 Uhr) ein Zeichen gesetzt: Sie haben gezeigt, dass es ihnen nicht darum geht, mal einfach ein paar Stunden blau zu machen, wie ihre Kritiker behaupten. Sie haben gezeigt, dass es ihnen um die Sache geht. Und die Sache, der Klimaschutz, ist unglaublich wichtig.
Und was machen wir daraus? Eine Demo ist erfolgreich, wenn sie etwas bewirkt. Das fängt beim Thema Klimaschutz natürlich bei jeder und jedem Einzelnen von uns an. Aber auch wir als Stadtverwaltung müssen uns fragen: Wie wird es weitergehen?
Erste Aktivitäten dazu gibt es in Lünen: Wir sind in die kommunale Klimaschutzberatung eingestiegen. Wir haben ein Projektteam im Rathaus, das unter anderem Workshops - sogenannte KlimaCafés - organisiert, um konkrete Maßnahmen zu identifizieren. Noch dieses Jahr wollen wir die Ergebnisse in die politische Beratung einbringen.
Einer dieser Workshops hat übrigens gestern in der Ludwig-Uhland-Realschule stattgefunden. Die Schüler*innen von dort hatten Anfang Februar die erste Demo nach dem Vorbild von Greta Thunberg vor unserem Rathaus gestartet. Gestern haben sie gemeinsam mit Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung Ideen entwickelt, wie wir alle mehr fürs Klima und damit für unsere Zukunft tun können.
Die Stadt Lünen hat angefangen, sich zu engagieren. Letztlich liegt es an uns allen. Und wir müssen uns alle bewusst sein: Noch tun wir nicht genug. Und daran erinnern uns die Schüler*innen, die sich im Rahmen von "Fridays for Future" engagieren. Danke dafür!
Ich wünsche Ihnen allen ein erholsames Wochenende.
Herzlichst
Ihr
Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen