Seit 108 Jahren gibt es den Internationalen Frauentag nun schon. 108 Jahre Engagement für Gleichberechtigung. Und seit 1919, also seit 100 Jahren, haben auch die Frauen in Deutschland Wahlrecht. Man sollte eigentlich meinen, dass Männer und Frauen schon lange auf einer Stufe stehen. Brauchen wir da noch einen Frauentag?
Ich bin davon überzeugt! Ja, wir brauchen ihn, weil Frauen und Männer in der heutigen Gesellschaft eben noch nicht gleichgestellt sind und gleichbehandelt werden.
Auch in Zeiten, in denen wir eine Bundeskanzlerin haben und einige Bundesländer Ministerpräsidentinnen haben, dürfen wir nicht vergessen, dass die Ungleichbehandlung von Frauen und Mädchen immer noch allgegenwärtig ist.
Aber es ist auch nicht zu übersehen, dass es immer noch weniger Frauen als Männer in Führungspositionen gibt. Oder dass Frauen in vielen Berufen immer noch weniger verdienen als Männer. Es ist auch nicht zu übersehen, dass es Gewalt an Mädchen und Frauen gibt. Oder dass immer noch Paare schief angeschaut werden, bei denen "sie" nach der Geburt wieder arbeiten geht und "er" die Elternzeit wahrnimmt.
Das alles sind deutliche Hinweise darauf, dass wir an vielen Stellen noch weit entfernt sind von der Gleichberechtigung. Wir alle sollten daran mitwirken, die Verhältnisse zu verbessern.
Eine Patentlösung gibt es da sicherlich nicht. Aber der Internationale Frauentag ist eine gute Gelegenheit, um wieder und wieder auf dieses Ungleichgewicht und auf immer wieder auftretende Diskriminierungen aufmerksam zu machen. Ich freue mich, dass wir hier bei uns in Lünen diese Gelegenheit wahrnehmen.
Ich wünsche allen Frauen und auch Männern ein gutes und erholsames Wochenende.
Herzlichst
Ihr
Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen