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HANSEartWORKS 2021 in Riga: "Das neue Gold der Hanse"

Erstellt von Kulturbüro der Stadt Lünen | |   News

In 2021 findet in Riga der 41. Internationale Hansetag statt. Auch Lünen beteiligt sich am Hansetag und hat Projekte von zwei Lüner Künstler:innen eingereicht. Markus Wengrzik und Sigrid Geerlings-Schake haben sich mit dem Thema der 15. Auflage der HANSEartWORKS beschäftigt: Was ist heutzutage das Allerwertvollste und was wir heute in unserer globalen Welt an Stelle von Gold anbieten können. Welche Werte sind für uns wichtig und wie wir bereit sind, diese Werte zu leben? In der Ausstellung sollen gegenwärtige und historische Werte der Hansestädte in Beziehung gesetzt werden, um sich mit neuen Werten im Netzwerk der Internationalen Hanse auseinanderzusetzen und die Bedeutung der Kontakte und der Kommunikation der Hansestädte darzustellen und zu fördern.

Die zwei Projekte wurden bereits über das Kulturbüro Lünen nach Riga geschickt und werden dort vom 18. August bis 19. September ausgestellt. Die Ausstellung zum Thema "Das neue Gold der Hanse" wird im Ausstellungsaal "Riga Art Space" (Kunstraum Riga) stattfinden, der sich in der Altstadt von Riga unter dem Rathausplatz befindet und zur Heimat zeitgenössischer Kunstveranstaltungen, verschiedener Ausstellungen sowie anderer kultureller Veranstaltungen geworden ist.

Markus Wengrzik
Das Projekt "Herztöne" besteht aus mehreren Ganzkörperportraits von Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Herkunft und Nationalität. Sie werden als lebensgroße grafische Arbeiten auf Papier auf den Stahlbetonstützen im RIGA ART SPACE angebracht. Ein darüber innerhalb einer Sprechblase angebrachter QR-Code dient als Link zu einer Audio-Datei, in der die Stimme der portraitierten Person zu hören ist. Die Aussagen der portraitierten Personen beziehen sich auf die Frage: „Welche Werte sind dir wichtiger als Gold ?“. Auch auf seiner Homepage www.atelier-we.de finden Interessierte die Portrait-Bilder über die man ebenfalls zu den Einzelportraits mit der dazugehörigen Audio-Datei gelangt.

Sigrid Geerlings-Schake
Ihre künstlerische Idee für "das neue Gold der Hanse" liegt in ihrer Arbeit "Was vom Leben blieb". Das Allerwertvollsteheutzutage ist ihres Erachtens ein eindeutiger Prioritätenwechsel im Denken und Handeln: Vom "Ich" wieder zum "Du" und zum "Wir" gehen zu wollen, Reichtum gerechter zu verteilen, Wissen und Erfahrungen auszutauschen, dem "Fremden" zugewandt und mit Interesse und Neugierde zu begegnen, ein beständiges Ausloten gemeinsamer Interessen in einem gleichberechtigten und friedlichen "Miteinandersein", bei gleichzeitigem Respekt vor der Andersartigkeit fremder Menschen und ihrer Kulturen.

"Was vom Leben blieb" (Acryl und Sand auf Leinwand, 220 x 120 cm, Entstehungsjahr 2020):
Unser "Heute", das einerseits von globalen Umwälzungen, Kriegen, Flucht, Vertreibungen, Hungerkatastrophen, Pandemien und unsäglicher Armut gezeichnet ist, während Gier nach Reichtum und Macht sich auf der anderen Seite potenzieren, braucht innerhalb aller Diversität viel mehr Entwürfe einender. Konzepte und konstruktiver Ideen, um humanitäre Hilfe und Unterstützung im Notfall wesentlich schneller und unbürokratischer ad hoc organisieren und vor Ort leisten zu können. Die unzähligen, erschütternden Fotosschutzsuchender Menschen in den vergangenen zwei Jahren brachten mich dazu, mich immer wieder mit diesem Thema auseinanderzusetzen und es letztlich auch künstlerisch umzusetzen.

Sie nähte Leinwandrestevon unterschiedlicher Struktur, Farbe und Stärke zusammen, symbolhaft für eine Staatengemeinschaft, deren Aufgabe es sein soll, sich endlich gemeinsam und konsequent der humanitären Katastrophen dieser Welt anzunehmen. Stellvertretend für das Leidunzähliger Flüchtlinge, tausender Opfer von Krieg, Gewalt und Terror, Armut und Hungerkatastrophen in aller Welt lässt nur ein einziger von tausenden flüchtenden Menschen ahnen und fühlen, was vom Leben blieb. Ganz bewusst hat sie die Leinwand nicht, wie sonst üblich, sorgfältig auf einen Keilrahmen gespannt, sondern sie – für den Betrachter sichtbar - nur auf einer Unterkonstruktion aus Holzlatten unregelmäßig befestigt. Sie ist davon überzeugt, dass wir nur durch eine besondere Interessengemeinschaft der Staaten und deren Engagement- sowohl vor Ort als auch gleichzeitig in den eigenen Ländern – das bestehende Leid lindern und zum Besseren bringen können. Dabei kann jedes Land, jeder Staat mit den jeweils national vorhandenen Ressourcen, gegenseitiger Unterstützung und in enger Zusammenarbeit mit den bestehenden Hilfsorganisationen dieser Welt seinen ganz individuellen und bedeutenden Teil zum Gelingen des vorgeschlagenen Projektes beitragen. Weitere Informationen zur Arbeit von Frau Geerlings-Schake unter www.sigrid-schake.de.

Die Teilnahme der beiden Künstler:innen an HANSEartWORKS 2021 wird ermöglicht durch die Bürger- und Kulturstiftung der Sparkasse an der Lippe.

(c) www.atelier-we.de/projekt-herztoene/ ; Projekt "Herztöne" von Markus Wengrzik
(c) www.atelier-we.de/projekt-herztoene/ ; Projekt "Herztöne" von Markus Wengrzik