
HELLWEG ein LICHTWEG
Der Verein HELLWEG – ein LICHTWEG e.V. führt regelmäßig konzertierte Aktionen rund um die Lichtkunstwerke in der Hellwegregion durch. Die Stadt Lünen vertreten durch das Kulturbüro ist aktives Vereinsmitglied.
8. Nacht der Lichtkunst
Vom 24.- 26. Oktober 2025 fand die 8. Nacht der Lichtkunst in der Hellweg-Region statt.
Temporäres Lichtkunstwerk "Leuchten"
25.10. - 05.11.2025
Maja Funke, Karl Busani
Maja Funke, Studentin des Konzeptkünstlers Mischa Kuball präsentierte am 25.10. im Museum Stadt Lünen ihre temporäre Lichtinstallation, die bis zum 05. November in Lünen zu sehen und vor allem zu erleben sein wird.
Alle Infos zum Projekt finden Sie hier:
Projektseite "Leuchten"
Zwölf Lichtobjekte, zwölf kleine Quellen leuchtender Aufmerksamkeit – für zwölf Tage wandern sie durch Lünen. Leuchten ist eine GPS-basierte Lichtinstallation, bei der Bürger:innen durch das Tragen von Lampen eine kollektive Stadtkarte erschaffen.
Die Lichtobjekte erinnern materiell an das, was war, und richten den Blick auf das, was heute vielleicht übersehen wird. Jede Lampe ist akkubetrieben und mit einem GPS-Modul ausgestattet. Ihre Position kann jederzeit auf einer öffentlich zugänglichen Online-Karte eingesehen werden. Die technische Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit Karl Rogel (Busani). Diese Karte ist nicht nur ein technisches Tool, sondern das zentrale narrative Element des Projekts: Sie zeigt Bewegungen, Zeichnungen, Muster. Sie macht sichtbar, wohin sich die Lampen bewegen – und mit ihnen die Aufmerksamkeit der Menschen.
Diese Lichtobjekte bleiben nicht an einem Ort. Sie werden bewusst in die Hände der Besucher:innen und Bewohner:innen gegeben – als Einladung, sie an vergessene, verlassene oder bedeutungsvolle Orte zu bringen. Orte, die man nur kennt, wenn man hier lebt, hier aufgewachsen ist – oder sich aufmacht, um die Lost Spaces and Hidden Spaces zu entdecken.
Wie die zwölf Sterne Europas verweisen diese Lichtobjekte auf Gemeinschaft, Vielfalt und Hoffnung. Ausgangspunkt ist das Stadtmuseum Lünen am Europaplatz am 25. Oktober 2025. Nach zwölf Tagen entstehen aus den GPS-Daten bleibende Zeichnungen: ein Archiv der Wege, die Lünen erzählen.
Maja Funke (*1996 in Deutschland) befasst sich mit dem sozialen und urbanen Raum. Ihre künstlerischen Arbeiten entstehen in Synergie mit ihrem elektronischen Umfeld und finden ihre Form in multimedialen Übersetzungen und investigativen Performances. Sie lebt und arbeitet in Köln.
Lichtkunstwerke in Lünen
Flusswächter

Wo Lünens Schicksalsfluss, die Lippe, im Gebiet der "Mersch" den bebauten Rand der Innenstadt berührt, steht auf dem Steilufer der Flusswächter. Hier beginnt der Freiraum der Lippe mit einem Altwasser, mit Bäumen und Sträuchern an den Ufern. Zwei schlanke Edelstahlrohre, 12 und 24 Meter lang, mit silbergrauen Oberflächen, streben in unterschiedlichen Richtungen und Neigungen nach oben auseinander. Der längere, zum Fluss gerichtete Stab ist oben als weißer Leuchtkörper ausgebildet. Ein stählerner Gurt verhindert, zumindest optisch, das Auseinanderstreben und erhöht die Spannung. Eine schlichte Laterne hängt vom Gurt herab. In der Dunkelheit prägt ihr gelbes Licht zusammen mit dem weißen Licht des Stabes den Standort. Wen soll der Flusswächter schützen, bewachen? Die Stadt – sie hat oft Leid und Schaden durch Hochwasser und Eisgang erfahren. Den Fluss – der durch Fischfang und Schifffahrt Segen brachte und mit seinem Erlebniswert immer noch bringt.
Kazuo Katase wurde 1947 in Shizukoa/Japan geboren und kam 1975 nach Deutschland. Seit 1976 lebt er in Kassel und arbeitet als Bildhauer, Maler, Fotograf und Bühnenbildner. Seine Werke im öffentlichen Raum setzt er in Beziehung zur Architektur und Landschaft.
Der Förderverein für Kunst und Kultur Lünen e.V. hat das Lichtkunstwerk initiiert und umgesetzt. Das Projekt wurde gefördert durch das Land NRW, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Text und Bild mit freundlicher Genehmigung des Fördervereins für Kunst und Kultur Lünen e.V., Autor Wolfgang Balzer.
Europa
Lünen lässt Europa funkeln. Das ist in erster Linie dem Berliner Künstler Jan-Peter E.R. Sonntag und seinem Labor N-solab zu verdanken. Seine Idee einer Lichtplastik/Komposition für den Europaplatz fand beim Förderverein für Kunst und Kultur sowie der lokalen Europa-Union, den Initiatoren des vorangegangenen Kunstwettbewerbs, größtes Gefallen. Das blieb auch so bei der Einweihung der ausgewählten Arbeit im zweiten Jahr der Corona-Pandemie (2021), denn die flatternde Europafahne funkelt hier als flackernder Himmelsreif. Die Zahl 12 spielt bei der feuerverzinkten Stahlkonstruktion mit ihrem ausgeklügelten Lichtsystem inhaltlich und formal eine große Rolle. Sie ist ein historisches Symbol für Vollkommenheit und identisch mit der Anzahl der Sterne auf der Europafahne. Die vom Zufall gesteuerten 12 Lichter blitzen in der sich auf 8 Meter aufschwingenden, zwölfwinkligen "Schlaufe". Die eingebauten Lichtsysteme sind technisch autonom - wie die 27 europäischen Staaten - und vom Strom unabhängig. In dem polygonal geknickten offenen Ring werden LED-Leuchten durch das Sonnenlicht aufgeladen; es wird in unregelmäßigen Abständen, die sich in ihrem Rhythmus nie wiederholen, abgegeben. So entsteht das "Sternefunkeln" in dem mit blauem Eisenglimmer beschichteten Ring. Wer ein Selfie unter diesem "Himmel über Lünen" macht, kann eine sinnreiche Erinnerung vom Europaplatz mit nach Hause nehmen.
Das Projekt wurde gefördert durch das Land NRW und bei den Lüner Firmen Berkenkamp Stahlbau GmbH und Vollmer GmbH & Co. KG, Korrosionsschutz verwirklicht. Text und Bild mit freundlicher Genehmigung des Fördervereins für Kunst und Kultur Lünen e.V., Autorin Barbara Höpping.

radial

Wie sieht ein Stadttor aus? Wuchtig, so die traditionelle Vorstellung: ein einziger bewachter Durchgang in einer dicken Mauer, die eine Stadt schützend umgibt. Oder vielleicht ein steinerner Turm mit offenem Tor, eine Erinnerung an Zeiten, als eine Stadtmauer das bewohnte Gebiet begrenzte? Beides gibt es heute noch. Nicht so in Lünen. Am Rande der Innenstadt, dort, wo der Wallgang der Langen Straße begegnet, entfaltet sich ein filigranes Strahlentor, das den südlichen Eingang der Stadt markiert. Dieses Lichtkunstwerk ist eine Skulptur, die die Idee eines Stadttors modern aufgreift. Der leuchtende Akzent grüßt Kommende und Gehende mit acht Lichtlinien: Vier aufrechte Stelen auf der östlichen Seite der Langen Straße korrespondieren mit vier eingelassenen Schienen gegenüber. Die Straße macht die beidseitigen Lichtlinien gleichsam zum Tor. "Radial" leuchtet, beleuchtet aber nicht. Die Elemente sind so ausgerichtet, dass sie in der Mitte der Straße einen Schnittpunkt bilden. Die Schienen bzw. Stelen sind unterschiedlich geneigt, sodass optisch Beweglichkeit entsteht.
Martin Pfeifle, 1975 in Stuttgart geboren, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf. Er lebt und arbeitet in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt.
Der Förderverein für Kunst und Kultur Lünen e.V. hat das Lichtkunstwerk initiiert und umgesetzt. Das Projekt wurde gefördert durch das Land NRW, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Text und Bild mit freundlicher Genehmigung des Fördervereins für Kunst und Kultur Lünen e.V., Autorin Barbara Höpping.
Weitere Informationen zu Kunst im öffentlichen Raum finden Sie hier: Kunst im öffentlichen Raum & Lichtkunst

