Bestände des Stadtarchivs
Städtische Archivbestände
Altes Archiv (89 Urkunden, 101 Akten; 1341 - 1797)
Der Bestand Altes Archiv (AA) enthält diejenigen Urkunden und Akten der städtischen Registratur, die bis zur Übernahme des Bürgermeisteramtes durch Johann Franz Heinrich Schultz 1797 entstanden sind. Die Überlieferung reicht bis 1341 zurück.
Bürgermeister Schultz (1 Urkunde und 614 Akten; 1798 - 1838)
Johann Franz Heinrich Schultz wurde 1772 in Lünen geboren und später erster Bürgermeister in Lünen. Schultz legte in seinen 41 Dienstjahren als Bürgermeister den Grundstein kommunaler Politik, den wirtschaftlich darniederliegende Stadt auf ihrem Weg in das Industriezeitalter benötigte. Schultz starb am 13. Januar 1850 in Lünen. Der Archivbestand enthält die Dienstakten sowie den privaten Nachlass der Familie.
Neues Archiv (5.191 Akten; 1839 - 1945)
Der Bestand "Neues Archiv" schließt sich an den Archivbestand "Bürgermeister Schultz" an und reicht von 1839 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. In dieser Zeit änderte sich mehrfach die Organisationsstruktur der Verwaltung. Auch kam es zu kommunalen Gebietsreformen, in deren Zusammenhang neue Ämter gebildet und selbständige Gemeinden in die Stadt Lünen eingemeindet wurden. Häufig verzichtete die Nachfolgebehörde auf die Neubildung von Akten, so daß die Akten weitergeführt worden sind. Einige dieser Akten enthalten daher das Schriftgut von bis zu vier verschiedenen Registraturen.
Verwaltungsarchiv (10.779 Akten; 1945 - 1997)
Der Aktenbestand reicht bis zur Verwaltungsreform, durch die zum 1. Januar 1998 die Ämterstruktur aufgelöst und die Verwaltung in Fachbereiche und Eigenbetriebe umorganisiert wurde. Der Bestand ist nach dem Provenienzprinzip geordnet; der Aufbau entspricht der nach der Kommunalen Neugliederung 1975 vorhandenen Ämterstruktur. Akten der bis dahin aufgelösten Ämter verblieben bei denjenigen Ämtern, die die Akten übernommen hatten.
Bergbau (956 Akten; 1891 - 2001)
Der Aktenbestand wurde nach Abbruch der letzten Zechenanlage 1999 von der Abteilung Bauordnung, die Genehmigungen zur Errichtung von Gebäuden erteilt, an das Stadtarchiv abgegeben. Der Archivbestand reicht bis 1891 zurück und enthält Baugenehmigungen zu allen in Lünen errichteten Zechenanlagen. Die Akten dokumentieren in einmaliger Weise mit dem Bergbau ein Kapitel Wirtschaftsgeschichte, der die Stadt Lünen nachhaltig geprägt hat.
Protokolle (506 Akten; 1946 - 2013)
Der Archivbestand enthält die Protokolle des Rates der Stadt Lünen und seiner Ausschüsse sowie die der Verwaltungsspitzen (Vorstand, Abteilungsleitungen). Er wurde gebildet, nachdem innerhalb einer Legislaturperiode des Rates die Verwaltung der Stadt Lünen von der Ämterstruktur auf eine Verwaltung mit Abteilungen umgestellt worden war und Protokollserien somit bestandsmäßig auseinandergerissen und auf die Archivbestände Verwaltungsarchiv (1945 - 1997) und Reformarchiv (ab 1998) aufgeteilt wurden. Die ab 2017 übernommenen Protokolle, deren Laufzeit zum Teil bis in die 1980er Jahre zurückreichten, werden nun dem neuen Bestand zugeführt. Die alten Protokolle verbleiben in den beiden anderen Archivbeständen. In dem Archivbestand Protokolle sind jedoch entsprechende Verweise (Vw) angegeben, so dass die Protokollserien zumindest virtuell wiederhergestellt sind.
Standesamt (570 Register; 1874 - 1987)
In früherer Zeit wurden für den Raum Lünen Personenstandsfälle (Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle) nur in den von den Pfarrämtern geführten Kirchenregistern verzeichnet. Erste staatliche Personenstandserhebungen finden sich für die Jahre 1810 bis 1811 (Geburtsregister der Mairie Lünen) und 1832 bis 1833 (Stammrollen der Bürgermeisterei Lünen). Das Standesamt im Königreich Preußen wurde zum 1. Oktober 1874 eingeführt.
Gemeindearchive
Gemeinde Altlünen (1.597 Akten; 1815 - 1975)
Seit 1815 bildeten die drei Bauerschaften Astedde, Nordlünen und Wethmar die politische Gemeinde Altlünen im Amt Bork, Kreis Lüdinghausen, Regierungsbezirk Münster. Bis in das 19. Jahrhundert stellte die Landwirtschaft die wirtschaftliche Grundlage für die drei Bauerschaften dar, ehe mit der Gründung der Eisenhütte Westfalia 1826 - das erste Industrieunternehmen im Lüner Raum - neue Arbeitsmöglichkeiten geschaffen wurden. Weitere Industriebetriebe und der Bergbau folgten. Zum 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde Altlünen mit der Stadt Lünen vereinigt. Akten, die im Zusammenhang mit dem Amt Bork stehen, werden im Stadtarchiv Selm aufbewahrt.
Gemeinde Niederaden (115 Akten; 1903 - 1968)
Die Gemeinde Niederaden wurde 1919 gebildet, vorher gehörte sie zu Methler. Seit 1947 wurde sie von der Verwaltungsstelle Methler betreut. Niederaden gehörte zum Amt Unna-Kamen, Landkreis Unna, Regierungsbezirk Arnsberg und wurde zum 1. Januar 1968 nach Lünen eingemeindet.
Adelsarchive
Haus Buddenburg (20 Urkunden und 73 Akten; 1391 - 1854)
Ende des 13. Jahrhunderts wird eine Burg in (Lünen-) Lippholthausen erwähnt. Sie war von den Brüdern Gottschalk und Gottfried Budde als festes Haus an der Nordgrenze der Grafschaft Dortmund nahe der Lippe erbaut worden. 1293 mussten die Brüder Budde die Burg niederreißen, da sie gegen den Willen der Grafen von der Mark, der Grafen von Dortmund und der Reichsstadt Dortmund erbaut worden war. Es wurde bestimmt, dass kein neuer Bau errichtet werden dürfe. 1330 wird erneut eine Burg, die Buddenburg, erwähnt. 1565/1569 schlossen der Herzog von Kleve-Mark und die Reichsstadt Dortmund Verträge, die die strittige Grenze zwischen beiden Territorien bei Lippholthausen-Buddenburg festlegten. Die Burg genügte Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr den Ansprüchen der Besitzer. Sie wurde abgebrochen und durch einen Schloßneubau ersetzt. 1902 starb der letzte männliche Nachkomme aus dem Geschlecht der Herren von Frydag zu Buddenburg. 1913 wurde ein Großteil des Besitzes an die Stadt verkauft. Die klassizistische Schlossanlage wurde 1978 abgebrochen.
Das Adelsarchiv sollte mit dem Kauf des Grundbesitzes in den Besitz der Stadt Lünen übergehen. Der Verkäufer des Schlosses hielt diese Abmachung nicht ein. 1926 bot ein Kaufmann aus Dortmund der Stadt das Archiv zum Kauf an. Die Stadt kaufte einen Teil des Archivs, der für die Geschichte der Stadt und des Hauses Buddenburg von Bedeutung war. Lünen erwarb 67 Archivalien. Weitere Stücke wurden 1957 gekauft.
Das Adelsarchiv enthielt ursprünglich eine umfangreiche Urkundenüberlieferung. Akten des 19. Jahrhunderts fehlen, vor allem über den Schloßbau 1846/47. Akten zur Wirtschafts- und Familiengeschichte befinden sich im Bestand Bürgermeister Schultz, der von 1805 bis 1836 die Verwaltung auf Buddenburg als Kurator für den geisteskranken Freiherrn Ludwig von Frydag führte. Ein Teil der Archivalien war bei der Neuordnung des Stadtarchivs nach dem Zweiten Weltkrieg dem Urkundenbestand des Stadtarchivs, der auch Aktenstücke enthielt, und dem Bestand Protokollbücher zugeordnet worden. Die Archivalien wurden bei der Neuverzeichnung 1996 dem Bestand Archiv Buddenburg wieder zugeführt.
Haus Schwansbell (763 Akten; 14. - 20. Jahrhundert)
Ende des 10. Jahrhunderts wird erstmalig der Ort Schwansbell ("Svanasbugila") erwähnt. Die Seseke umfloss die gleichnamige Burganlage, die 1875 abgebrochen und durch einen Schlossbau in historischem Stil ersetzt wurde. Die Familie von Schwansbell wird erstmalig 1150 erwähnt. Familienmitglieder waren Ministerialen und Gefolgsleute verschiedener Landesherren (Köln, Münster, Mark), Ämtmänner des Amtes Lünen und Burgmänner der Stadt Lünen. Der letzte Schwansbeller in der männlichen Linie starb 1713; Schwansbell gelangte an verschiedene Familien (Merode, Vaerst, Diepenbroick). 1929 kaufte die Stadt Lünen den größten Teil des Besitzes. 1981 wurde das Schloss an einen Privatmann veräußert.
Ein Teil des Archivbestandes wurde Mitte des 19. Jahrhunderts geordnet und darüber ein Repertorium angelegt; die Hälfte blieb unverzeichnet. Der Archivbestand befindet sich z. Zt. noch im Aufbau.
Bibliotheken
Archivbibliothek (2500 Bücher; 1886 - 2018)
Der Bestand umfasst Sachliteratur zur Lüner Stadtgeschichte, Regionales und Überregionales.
Verwaltungsbibliothek (355 Bücher ; 1784 - 2017)
Der Buchbestand enthält diejenige Verwaltungsliteratur, die die Stadtverwaltung zur Bearbeitung der anfallenden Aufgaben benötigt. Der Bestand ist daher gezielt auf den Bedarf der Verwaltung zugeschnitten. Er enthält Gesetzesblätter, Kommentare zu den Gesetzen, statistische Bücher und rechtswissenschaftliche Zeitschriften. Ältestes Gesetzeswerk ist der Code Napoleon (Code civil) von 1810.
Firmenarchive
Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia - GEW (1.543 Akten; 1826 - 1997)
Mit der Eisenhütte Westfalia wurde 1826 das erste Industrieunternehmen im Lüner Raum gegründet. 1876 wurde die Eisenerzeugung eingestellt, der Betrieb zunehmend auf die Eisenverarbeitung umgestellt. In den 1930-er Jahren erfolgte die Hinwendung zum Bergbau. Seit den 1960-er Jahren kamen Produkte für den Stollen- und Tunnelbau hinzu. 1991 fusionierte die GEW mit der Firma Klöckner-Becorit in Castrop-Rauxel zur Gesellschaft Westfalia Becorit Industrietechnik. Die WBI wurde 1995 von der Ruhrkohle Technik AG übernommen.
Der Archivbestand befindet sich z. Zt. noch im Aufbau.
Parteienarchive
Sozialdemokratische Partei Deutschlands - SPD (538 Akten; 1947 - 2002)
Das Schriftgut des SPD-Stadtverbandes Lünen wurde 1997 dem Stadtarchiv als Depositum übergeben. Eine umfangreiche Ergänzung erfolgte 2004. Der SPD-Stadtverband wurde bald nach Wiederzulassung der politischen Parteien 1945 als organisatorischer Zusammenschluss aller im Stadtgebiet Lünen neu- und wiedergegründeter Ortsvereine gebildet. Der Archivbestand spiegelt nicht nur die Tätigkeit des Stadtverbandes wider, sondern auch die Arbeit der Ortsvereine, der Arbeitsgemeinschaften, der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Lünen sowie der Mitglieder des Landtages und des Bundestages.
Deutsche Kommunistische Partei - DKP (62 Akten; 1941 - 1997)
Der Archivbestand spiegelt die politische Arbeit der beiden Frauen Hildegard Hauck und Isa Nigge vor allem auf Ortsebene wider.
Privatarchive
Beckmann (230 Akten; 1657 - 2005)
Der Archivbestand enthält Aufzeichnungen zur Genealogie der Lüner Familie Jürgen Beckmann. Hervorzuheben ist der Schriftverkehr zur Familie Höfflinghaus, beginnend mit dem Jahre 1773. Die Familie besaß nicht nur zahlreichen Grundbesitz in Lünen (Häuser, Weiden), sondern betrieb auch eine Brauerei, Brennerei und einen Bierverlag. Mitglieder der Familie nahmen Aufgaben und Funktionen in der Stadt (städtischer Beigeordneter, Kirchmeister) und in der näheren Umgebung wahr. Darüber hinaus gibt der Bestand Einblick in die Plantagenarbeit in einem afrikanischen Land (portugiesisch Angola) und in die sich entwickelnden Probleme im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg.
Bielefeld (12 Akten; um 1139 - 2004)
Der Archivbestand enthält Aufzeichnungen zur Genealogie der Familie Bielefeld, die für die Zeit vom Ende des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in Lünen ansässig war. Mitglieder der Familie stellten in dieser Zeit Bürgermeister und Ratsherren und hatten das Amt eines Richters, Gerichtsschreibers, Stadtsekretärs und Armenprovisors inne.
Das Sammlungsgut besteht vorrangig aus zwei Überlieferungen: 2001 konnte Schriftgut zur Bestallung von Familienmitgliedern zum Gerichtsschreiber und zum Richter erworben werden; die Schriftstücke enthalten Originalunterschriften der Könige Friedrich Wilhelm und Friedrich in Preußen. Der andere, überwiegende Teil des Archivbestandes steht im Zusammenhang mit der Familienforschung des Niederländers Dr. Maarten Byleveld van Lexmond, dessen Vorfahren aus Lünen stammen. Die Forschungsergebnisse hat er 2008 in seinem Buch "Parallele Wege" publiziert.
Bienemann (9 Akten; 1906 - 1958)
Hermann Jakob Bienemann wurde 1892 in Alpen/Kreis Moers geboren. Nach dem Volksschulbesuch bildete er sich in verschiedenen Firmen fort. 1912 trat er in den Militärdienst ein; während des Ersten Weltkrieges erhielt er mehrere Auszeichnungen. Nach dem Krieg wechselte Bienemann in den Polizeidienst. In Lünen-Brambauer führte er ein Kolonialwarengeschäft und heiratete 1929 die ebenfalls aus Alpen stammende Katharina Hussmann. Jakob Bienemann starb am 31. März 1958 in Lünen-Brambauer.
Der Nachlass enthält zeitgeschichtliches Schriftgut (Zeugnisse, Ausweise, Ehrungen). Besonders ist auf den Schriftverkehr zwischen dem 1943 zum Tode verurteilten Bruder Ernst Bienemann und seiner Familie hinzuweisen.
Haumann (32 Akten; 1764 - 1939)
Der Archivbestand wurde 2003 dem Stadtarchiv zur dauernden Aufbewahrung überlassen. Das Schriftgut spiegelt die Zeit der Hofhörigkeit, der Ablösungen und der Gemarkungsteilungen wider. Die im Bestand vorhandenen Verträge über die Übergabe des Hofes an die nächste Generation geben Einblick in das Leben der bäuerlichen Gesellschaft.
Kizio (26 Akten; 1907 - 1986)
Der Nachlass wurde dem Stadtarchiv Lünen im Dezember 1988 von der Witwe, Anna Kizio, geschenkt. Der Bestand dokumentiert die Mitgliedschaft in der SPD und in der Gewerkschaft, er enthält zahlreiche Presseberichte und Manuskripte zur gesellschaftlichen und politischen Geschichte Lünens.
Meermann (47 Akten und 315 Fotos; 1969 - 2014)
Alfred Theodor Meermann wurde 1928 in Altlünen geboren und starb 2015 in Lünen. Seit 1964 gehörte er als Mitglied der CDU in Altlünen an. Seit dem 1965 war er Ratsmitglied in Altlünen und von 1971 bis 1975 (letzter) Bürgermeister der Gemeinde. Nach der Kommunalen Gebietsreform war er von 1984 bis 1989 stellvertretender Bürgermeister von Lünen. Ferner war er von 1997 bis 2006 ehrenamtlicher Richter in Gelsenkirchen. 1996 erhielt er die goldene Nadel der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmergemeinschaft (CDA), und 1999 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Der Nachlass wurde dem Stadtarchiv Lünen im August 2015 von seiner Witwe, Marie-Lis Coenen ehemalige Bürgermeisterin von Selm, übergeben. Der Archivbestand enthält zahlreiche Redemanuskripte, Schriftverkehr, Presseberichte und Aufzeichnungen zur gesellschaftlichen und politischen Geschichte Lünens und dokumentiert seine Zeit als Bürgermeister, die Mitgliedschaft in der CDU und sein soziale Engagement für Vereine in Altlünen und Lünen.
Nolle (43 Akten; 1710 - 1954)
Das Schriftgut wurde 1981 dem Stadtarchiv von Alwine Ottmann geb. Trottmann übereignet. Es umfasst die Zeit von 1710 bis 1954 und gibt einen Einblick in die Geschichte von vier Lüner Familien, vor allem in die der Familie Nolle, die als Schneider, Gelbgießer und Postboten tätig waren.
Potthoff (48 Akten; 1866 - 2009)
Die Familie Potthoff ist in Lünen bereits seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar. 1854 gründete Wilhelm Heinrich Potthoff zusammen mit Karl Flume die Firma Potthoff & Flume Luisenhütte. Die Familie führte auch einen landwirtschaftlichen Betrieb, der zur Versorgung mit pflanzlichen und tierischen Produkten beitrug. Darüber hinaus besaß die Familie Geschäftsanteile verschiedener Firmen.
Der Archivbestand stammt aus dem Familienbesitz der Frau Dr. Hilda Potthoff. Das Schriftgut wurde im September 2009 durch das Museum der Stadt Lünen dem Stadtarchiv zur dauernden Aufbewahrung übergeben. Das Archivgut dokumentiert ein Teil Lüner Wirtschaftsgeschichte sowie die gesellschaftliche Stellung einer Unternehmerfamilie des 19. und 20. Jahrhunderts.
Rabenschlag (27 Akten; 1756 - 2010)
Friedrich Rabenschlag wurde in Brechten geboren. Als Markscheider war er auf der Zeche Minister Achenbach tätig. Seit 1982 beteiligte er sich über 10 Jahre lang als Teilnehmer der VHS an der Erschließung und Aufarbeitung wichtiger Informationen zur Lüner Stadtgeschichte und zur Regionalgeschichte. Darüber hinaus stellte Rabenschlag Forschungen über die Entwicklung der Napoleonsbuche/Zwillingsbuche in Gahmen an, schrieb Aufsätze zu Straßennamen und Apotheken.
Ein besonderer Wert des Nachlasses findet sich in den zahlreichen Farbaufnahmen der Grenzsteine, vom Bergbau und von der Napoleonsbuche/Zwillingsbuche. Der Nachlass wurde Anfang des Jahres 2010 als Depositum in das Stadtarchiv gegeben.
Schmidt (29 Akten; 1823 - 1928)
Das Depositum wurde 2002 dem Stadtarchiv von Angehörigen der Familie Schmidt zur dauernden Aufbewahrung übergeben. Der Archivbestand umfasst die Zeit von 1823 bis 1928. Die Verträge des Generalpostamtes in Berlin mit Johann Heinrich Schmidt dokumentieren den Aufstieg vom Postboten zum Inhaber einer für die Region zuständigen Posthalterei in Lünen. Grundstückangelegenheiten und ein Erbvertrag mit umfassendem Inventarverzeichnis geben Einblick in das Leben einer bürgerlichen Familie des 19. Jahrhunderts und lassen volkskundliche Rückschlüsse zu.
Wiese gen. Gosselke (21 Akten; 1753 - 1899)
Der letzte Hofbesitzer, Alfred Wiese genannt Gosselke, wurde 1923 geboren. Da er kinderlos blieb, übergab er im August 1999 das Familienschriftgut dem Stadtarchiv Lünen zur dauernden Aufbewahrung.
Der Bestand umfasst die Zeit von 1753 bis 1899. Der historische Wert des Schriftgutes ist nicht zu unterschätzen, spiegelt er doch die Zeit der Hofhörigkeit, der Ablösungen und der Gemarkungsteilungen wider. Die im Bestand vorhandenen Ehe- und Erbverträge, Verträge über die Übergabe des Hofes an die nächste Generation sowie zwei Inventarverzeichnisse geben Einblick in das Leben der bäuerlichen Gesellschaft und lassen volkskundliche Rückschlüsse zu.
Wulf (20 Akten; 1839 - 1952)
Das Depositum wurde 2008 dem Stadtarchiv zur dauernden Aufbewahrung übergeben. Der Archivbestand umfasst die Zeit von 1710 bis 1952. Der historische Wert des Schriftgutes ist nicht zu unterschätzen, spiegelt er doch die Zeit der Hofhörigkeit und der Ablösungen wider. Die im Bestand vorhandenen Ehe- und Erbverträge, Verträge über die Übergabe des Hofes an die nächste Generation sowie Inventarverzeichnisse geben Einblick in das Leben der bäuerlichen Gesellschaft und lassen volkskundliche Rückschlüsse zu.
Sammlungen (gemischt)
Denkmäler (2263 Bilder; 1900 - 2018)
Der Bestand enthält Schriftgut, Zeitungsausschnitte und Fotos zu Denkmälern, Kunstobjekten und anderen Erinnerungsmalen im Lüner Stadtgebiet. Die Bereiche Denkmäler und Skulpturen wurden zu einem Bestand vereinigt, da es oft schwierig ist, ein von einem Künstler entworfenes Objekt einer Gruppe zuzuweisen.
Die Sammlung wird fortwährend erweitert und aktualisiert. Von April 2013 bis März 2014 wurde der Bestand neu sortiert und erfasst.
Druckschriften (1770 Mappen; 1893 - 2018)
Der nach dem Pertinenzprinzip verzeichnete Bestand enthält Druckschriften der Stadtverwaltung, von Wirtschaftsbetrieben, Vereinen und Verbänden sowie von Einrichtungen mit Abhandlungen zum Raum Lünen.
Festschriften (317 Mappen; 1924 - 2015)
Festschriften spiegeln das Alltags- und Wirtschaftsleben einer Stadt wider. Ihnen kommt vor allem auch für die Dokumentation des Vereinslebens eine zentrale Bedeutung zu.
Gefallene des zweiten Weltkriegs (645 Akten; 1938 - 1945)
Der Archivbestand dokumentiert das Schicksal von Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg. Er enthält Lebensläufe, Feldpostbriefe, Fotos, Todesnachrichten und Beileidsbriefe über Lüner Soldaten, die im Krieg gefallen sind. Zusammengetragen wurde diese Sammlung von dem Lehrer Robert Mende mit Unterstützung der Hinterbliebenen.
Geldscheine (4 Alben; 1910 - 1944)
Der Bestand enthält Notgeld und Gutscheine der Stadt Lünen und verschiedener Städte und Kreise sowie Reichsbanknoten.
Partnerstädte (106 Akten und 639 Fotos; 1951 - 2013)
Die Stadt Lünen pflegt seit 1963 partnerschaftliche Beziehungen mit inzwischen sechs Städten auf nationaler und internationaler Ebene. Städtepartnerschaften haben das Ziel, sich auf kultureller, geistiger, sozialer und wirtschaftlicher Ebene auszutauschen. Dadurch tragen sie ihren Anteil zur Völkerverständigung bei.
Der Bestand enthält Schriftgut, Presseberichte, Fotos, Urkunden, Karten, Bücher und Plakate von allen sechs Partnerstädten der Stadt Lünen.
Plakate (841 Plakate)
Der Bestand befindet sich zur Zeit im Aufbau.
Sammlung Judaica (242 Akten, 376 Fotos; 1811 - 2013)
Zur Geschichte: 1544 wird erstmalig ein Jude in Lünen erwähnt. Die Lüner Juden waren Schutzjuden; bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wohnten hier lediglich ein bis drei Familien gleichzeitig. Ab 1812 stieg ihre Zahl wesentlich an: In jenem Jahr lebten hier 30 Personen, 1907 waren es 101 und 1931 216, die überwiegend im Kaufmannsberuf oder als Metzger tätig waren. 1811 ließ die Judengemeinde ein Haus mit Synagogenraum, Schulstube und Wohnung für den Hausmeister errichten. Die Synagoge wurde in der Pogromnacht 1938 ihrer kultischen Einrichtung beraubt und 1944 durch Bomben zerstört. An sie erinnert ein Gedenkstein.
Außerhalb der Stadt, an der Münsterstraße befand sich auf dem sog. Judenberg der jüdische Friedhof. Ende des 19. Jahrhunderts war der Friedhof mit einer Umfassungsmauer und einem Eisentor versehen. Die Grabsteine wurden 1938 zerschlagen, die Gebeine auf dem jüdischen Teil des Kommunalfriedhofes in Lünen-Brambauer beigesetzt. 1949 wurde zur Erinnerung an den Judenfriedhof eine Grünfläche mit einem Gedenkstein errichtet, die in den 1990-er Jahren zur Gedenkstätte ausgeweitet wurde.
Ein politisches, wirtschaftliches und gesellschaftliches Miteinander erstarb bald nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im März 1933. Vorläufiger Höhepunkt bildete der Pogrom 1938, der in der Ermordung von drei Juden gipfelte. Angesichts der sich immer weiter verschlimmernden Maßnahmen entschlossen sich zahlreiche Juden zur Emigration. Die Deportation in Konzentrationslager begann im Oktober 1941. Mindestens 75 Juden sind in den KZ ermordet worden. Ein Wiederaufleben des jüdischen Gemeindelebens in Lünen fand nach dem Zweiten Weltkrieg nicht statt.
Zum Bestand: Nach dem Zweiten Weltkrieg besuchten zahlreiche Juden aus Lünen ihre ehemalige Heimatstadt. Der hierbei entstandene Schriftwechsel, der auch auf privater Basis verlief, wurde dem Stadtarchiv zur Verfügung gestellt. Hinzu kamen Anfragen und Recherchen des Stadtarchivs, wodurch zahlreiche Korrespondenzen, Dokumente und vor allem Fotos überliefert sind. Diese und weitere Archivquellen wurden schließlich zu einem Sammlungsbestand zusammengefasst.
Siegelstempel (43 Stück; 1320 - 1967)
Der Bestand enthält Siegelstempel der Stadt Lünen, vorgesetzter Behörden und ehemals selbstständiger Landgemeinden.
Sammlung Schulen
Schulsammlung (2.039 Akten; 1814 - 2012)
Der vorliegende Sammlungsbestand enthält Schriftgut von Schulen der Stadt Lünen und Schulen der nach Lünen eingemeindeten Gemeinden, darunter Protokollbücher der Systemkonferenzen, Schulchroniken und Schülerverzeichnisse. Aufgenommen wurden auch Festschriften, Schülerzeitungen und sonstige Druckschriften.
Freiherr-vom-Stein-Gymnasium (570 Akten; 1906 - 2015)
Die Schule durchlief bis zur Möglichkeit zur Ablegung eines Vollabiturs mehrere Schulformen. Sie wird erstmals bereits 1605 als Rektoratsschule erwähnt. Der Archivbestand wurde in seinem Gesamtbestand übernommen.
Geschwister-Scholl-Gymnasium (1352 Akten; 1884 - 1993)
Das Schularchiv wurde 1986 im Zusammenhang mit der Eingliederung und Auflösung der Schule als separater Bestand in das des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums überführt. Der Aktenbestand zeichnet sich durch eine ungewöhnlich hohe Dichte aus und reicht bis 1885 zurück. Die Akten wurden 2010 vom Stadtarchiv übernommen.
Gymnasium Altlünen (464 Akten; 1965 - 2014)
Verhandlungen um die Gründung eines Gymnasiums in der Gemeinde Altlünen (seit 1975 Lüner Stadtteil) begannen im Jahre 1965, da die beiden Lüner Gymnasien durch Schüler des Kreises Lüdinghausen stark frequentiert waren. Im September des darauffolgenden Jahres begann der Schulbetrieb. Im September 1970 konnte das neu errichtete Schulgebäude an der Rudolph-Nagell-Straße bezogen werden. Das Schuljahr 1967/68 begann mit 88 Schülerinnen und Schülern; die Schülerzahl stieg stetig, die höchste Gesamtzahl lag im Schuljahr 1981/82 bei 1133. Das Gymnasium besuchen vorwiegend Schülerinnen und Schüler aus Lünen und Selm.
Schulbuchbibliothek (1.166 Bücher; 1869 - 2001)
Schulbücher enthalten Lehrstoffe und Lehrmaterialien, die fachlich korrekt, altersgemäß und didaktisch aufbereitet sind. Als Medium transportieren sie nicht nur Informationen, sondern auch Vorstellungen, die bei Kindern und Jugendlichen eine nachhaltige Wirkung hinterlassen. Schulbücher treffen über die Auswahl der Inhalte, Quellen, Bilder und Fakten bestimmte Deutungen, Auffassungen und Wertungen, die nach dem jeweiligen herrschenden politischen System unterschiedliche gesellschaftliche Auffassungen lancieren. Innerhalb der Schulbuchforschung dienen Schulbücher als Quellen zur Erforschung des Zeitgeistes und des Geschichtsbildes früherer politischer Systeme.
Schwerpunkte der Schulbuchbibliothek des Stadtarchivs sind die Unterrichtsfächer Deutsch, Erdkunde, Religion und Geschichte (mit Heimatkunde und Politik). Einen breiteren Raum nehmen zudem Bücher zur Pädagogik ein.
Vereinsarchive
Arbeitskreis für Umwelt und Heimat Lünen (67 Akten; 1953 - 2008)
Der Verein wurde 1978 gegründet und ging aus einem Arbeitskreis der Volkshochschule Lünen hervor. Zielsetzung des Vereins ist der Einsatz für den Landschaftsschutz, die praktische Naturschutzarbeit zum Erhalt von ökologisch wertvollen Flächen, der Artenschutz sowie die Mitwirkung bei der Gestaltung und Pflege des Ortsbildes.
Brieftaubenverein "Heimatliebe Lünen" (3 Akten; 1921 - 1988)
Zur Vereinsgeschichte des Brieftauben-Vereins "Heimatliebe Lünen" ist kaum etwas bekannt. Es scheint sich hierbei um eine Abspaltung vom Brieftaubenverein Reisevereinigung zu handeln. Der Archivbestand wurde durch das Museum der Stadt Lünen dem Stadtarchiv zur dauernden Aufbewahrung übergeben.
Brieftaubenverein "Luftpost Lünen" (7 Akten; 1901 - 1956)
Zur Vereinsgeschichte des Brieftauben-Vereins „Luftpost“ Lünen ist kaum etwas bekannt. Er wurde im Oktober 1898 gegründet. Presseberichte konnten zu den drei Jubiläen (35-Jähriges 1933, 50-Jähriges 1950 (!), 60-Jähriges 1958) nicht gefunden werden. Der Archivbestand wurde durch das Museum der Stadt Lünen dem Stadtarchiv zur dauernden Aufbewahrung übergeben.
Chorgemeinschaft "Waldeslust/Harmonie Lünen" (34 Akten; 1902 - 2005)
Die Chorgemeinschaft ist ein Zusammenschluss aus Männergesangvereinen, Damenchören und Chorgemeinschaften in Gahmen und Lünen-Süd.
"Die Kulisse" (3 Akten; 1946 - 1997)
1949 gründete sich die Schauspielgruppe als Lüner Laienspielschar, einer Gruppe der evangelischen Jugend. Die Proben und Aufführungen fanden im Wichernhaus statt, Schauplatz für vielfältige kulturelle Veranstaltungen. Leiter der Spielschar war zunächst Volksschullehrer Wilfried Buch; 1953 wurde Heinrich-Otto Gresch zum neuen Spielleiter gewählt, der bis 1999 auch als Regisseur und Schauspieler aktiv war und von seinem Sohn Michael abgelöst wurde.
"Die Mühlenfreunde" (5 Akten; 1992 - 2003)
Die Mühlenfreunde waren eine lose Gemeinschaft von Förderern zum Erhalt der 1760 erbauten ehemaligen Schlossmühle Buddenburg in Lünen-Lippholthausen. Die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter um das Mieterehepaar Heidi und Albert Dubois pflegten die Umgebung des Mühlengebäudes und die Geselligkeit. 2002 verkaufte die Stadt Lünen das Gebäude; Käufer war der eigens in demselben Jahr zur Unterhaltung gegründete Verein Mühlenfreunde Lippholthausen.
Evangelische Frauenhilfe Preußen (3 Akten; 1933 - 1993)
Die Evangelische Frauenhilfe Preußen ging aus dem am 12. August 1903 von Bergarbeiterfrauen gegründeten Frauenverein "Neue Kolonie" hervor. Der Zusammenschluss diente dem charitativen Zweck, mit materiellen Zuwendungen Frauen kinderreicher und notleidender Bergarbeiterfamilien zu unterstützen.
Förderverein für Kunst und Kultur Lünen e. V. (68 Akten; 1985 - 2012)
Der Förderverein für Kunst und Kultur Lünen e. V. hat sich seit seiner Gründung 1985 seinem Namen entsprechend die Förderung von Kunst und Kultur in Lünen zum Ziel gesetzt. Dieses Ziel hat der Förderverein bislang auf verschiedenen Gebieten erfüllt, wobei der Schwerpunkt in seinen Beiträgen zur Gestaltung des Stadtbildes liegt. So wurden zahlreiche Bronzeplatten angebracht, die an geschichtlich bedeutende Personen oder Ereignisse erinnern. Erheblich größer waren der Aufwand und die finanzielle Leistung, die für Skulpturen wie Ochsenzug, Das schiefe Haus, Schwarzer Berg, Leuchtendes Stadtzeichen und Flusswächter erbracht wurden. Darüber hinaus hat der Förderverein kulturelle Aktivitäten mitgetragen und kleinere Projekte mitfinanziert.
Geschichtskreis Horstmar (26 Akten; 1988 - 2010)
Der Geschichtskreis Horstmar wurde 1988 von der Sozialarbeiterin Christiana Kuhnert unter dem Namen "Arbeitskreis Stadtteilgeschichte Horstmar" ins Leben gerufen. Mit dem Ziel die Geschichte des Stadtteils aufleben zu lassen, kamen interessierte Bürgerinnen und Bürger im Bürgerhaus Horstmar zusammen. Es wurden von nun an Fotos und Geschichten aus dem Leben in Horstmar gesammelt, die den Krieg und den Wiederaufbau des Stadtteils dokumentierten. Im Jahre 1990 wurde der erste Fotokalender veröffentlich und ein Jahr später erschien das erste Buch der Geschichtsfreunde unter dem Titel "In Horstmar zuhaus". Der ehemalige Stadtarchivar und Vorsitzende des Stadtverbandes für Heimatpflege Lünen e.V. Adolf Reiß übernahm 1992 die Leitung des Geschichtskreises. Ernst Deppe wurde der Leiter des Geschichtskreises, dabei wurde er von Irmgard Pfeffer unterstützt.
Nach der Auflösung des Geschichtskreises Ende des Jahres 2010 übergab Ernst Deppe die gesammelten Unterlagen dem Stadtarchiv Lünen. Der Bestand wurde geordnet, Doppelüberlieferungen wurden kassiert.
Gesellschaft "Verein Lünen" (14 Akten; 1896 - 2005)
Die Gesellschaft "Verein Lünen" wurde am 29. November 1846 gegründet. Der Verein ging aus einem Stammtisch hervor, der sich in der Gastwirtschaft "Zum Goldenen Löwen", Lange Straße 7, traf. Zweck derselben ist die Pflege der Gesellschaft im geschlossenen Kreis. Das Vereinsleben bestand aus regelmäßigen Treffen im Saal der Gastwirtschaft. Da der Raum auf Grund der gestiegenen Mitgliederzahl nicht mehr ausreichte, fanden die Versammlungen nach 1914 in dem 1907 eigens für den Verein errichteten Viktoriahaus an der Parkstraße / Ecke Holtgrevenstraße statt. Veranstaltungen wie Ausflüge, Damenessen, Bowleabende, Kinderkirschenfeste und Weihnachtsfeiern organsierte ein Vergnügungsdirektor. 1927 wurde auch eine Zigarrenkommission gebildet.
Der Archivbestand, dessen Überlieferung mit der Gründung des Kegelvereins "Viktoria" im Jahre 1896 einsetzt, stammt aus dem Besitz von Eva Gräfin von der Groeben geb. Potthoff und Dr. Hilda Potthoff. Er wurde am 15. Februar 1999 bzw. im September 2008 durch das Museum der Stadt Lünen dem Stadtarchiv zur dauernden Aufbewahrung übergeben.
Haus- und Grundbesitzerverein Lünen (12 Akten; 1909 - 1940)
Der Haus- und Grundbesitzer-Verein Lünen sah seine Aufgabe darin, die gemeinschaftlichen Belange des Haus- und Grundbesitzes im Sinne des Staates wahrzunehmen, d. h. für das Verständnis für die Wohnungspolitik der Reichsregierung einzutreten. Dies gilt vor allem für die nationalsozialistische Zeit, in der der Verein befugt war, Haus- und Grundbesitzer zu betreuen, zu beraten und zu belehren. Bis 1934 gehörten dem Verein auch Juden an. Das Gründungsjahr des Vereins ist nicht bekannt.
Der Archivbestand stammt aus dem Familienbesitz der Schwestern Eva Gräfin von der Groeben und Dr. Hilda Potthoff. Das Schriftgut wurde im Februar 1999 sowie im September 2009 durch das Museum der Stadt Lünen dem Stadtarchiv zur dauernden Aufbewahrung übergeben.
Kleingärtner- und Kleinsiedlerverein (1 Akte; 1934 - 1939)
Der Verein gründete sich 1934. Das Protokollbuch spiegelt die Gleichschaltung des 1934 gegründeten Vereins wider.
Kreiskriegerverband Lünen (3 Akten; 1937 - 1942)
Über die Gründung des Kreiskriegerverbandes Lünen, der dem NS-Reichskriegerbund angeschlossen war, liegen keine Angaben vor. Als Dachverband gehörten ihm die Kriegerkameradschaften in Altenderne, Beckinghausen, Brambauer, Gahmen, Horstmar, Lünen-Mitte und Lünen-Süd an. Mit Auflösung des NS-Reichskrieger-bundes im Jahre 1943 löste sich auch der Kreiskriegerverband Lünen auf. Ein Teil der Vereinsakten wurde noch im selben Jahr der Stadt Lünen zur dauernden Aufbewahrung übergeben.
Krieger- und Landwehrverein zu Lünen (3 Akten; 1888 - 1929)
Über die Gründung des Krieger- und Landwehrvereins zu Lünen liegen unterschiedliche Angaben vor. Nach den Einträgen im Protokollbuch beging der Verein 1921 sein 50-jähriges Bestehen, so dass als Gründungsjahr das Jahr 1871 errechnet wird. Sehrbrock berichtet in seiner Chronik ausführlich von den Gründungsversammlungen: 1866 wurde ein provisorischer Vostand gebildet, 1868 wählte die Gründungsversammlung einen neuen Vorstand und 1869 wurde die endgültige Gründung vollzogen. Der Krieger- und Landwehrverein führte Veteranentreffen und Schützenfeste durch, organisierte Ausflüge und Vorträge und unterstützte Witwen, Waisen und Kriegsbeschädigte. Während der französischen Besetzung des Ruhrgebiets 1823/24 wurde er verboten. Auf die Initiative des Vereins hin konnte 1872 das Kriegerdenkmal an der Ecke Cappenberger Straße/Borker Straße zur Erinnerung an die im deutsch-französischen Krieg 1870/71 gefallenen Soldaten aus Lünen errichtet werden.
Lüner Quartett-Verein (7 Akten; 1911 - 1968)
Der Lüner Quartett-Verein wurde am 1. Juli 1905 gegründet. Um gesangfähig zu sein, legte man die Sängerzahl auf ca. 20 fest. In Lünen hat der Verein an den verschiedensten Veranstaltungen wie die Übergabe des Amtsgerichts 1912, bei den alljährlichen Kaisergeburtstagfeiern und insbesondere bei Wohltätigkeitskonzerten teilgenommen.
Zwei Wimpel und ein Hämmerchen zum Einläuten der Gesangstunde wurden dem Museum der Stadt Lünen übergeben.
Lüner Schützenverein 1332 e. V. (136 Akten; 1874 - 2011)
Der Schützenverein Lünen sieht sich in Tradition der städtischen Wachmannschaften, die die Stadt schon im Mittelalter zu verteidigen hatten. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gab es in Lünen die Schützengilde St. Sebastian und Fabian, und auf einer Karte von 1578 ist ein Vogelschießen auf dem Wüstenknapp abgebildet - die älteste Darstellung eines Vogelschießens in Westfalen. Seit 1825 lassen sich Schützenfeste und Schützenkönige nachweisen. Durch die beiden Weltkriege kam das Schützenleben vorübergehend zum Erliegen. Am 25. Oktober 1950 kamen Lüner Schützenbrüder in der Gaststätte Mork zur Neugründung des "Lüner Schützenverein 1332 e. V." zusammen. Seit 1953 wird alle zwei Jahre ein Schützenfest gefeiert. Fünf Kompanien, die Sportschützen und die Jugendabteilung sowie eine Damenschießgruppe gestalten das Vereinsleben. Der vereinseigene Schießstand In der Geist an der Moltkestraße gibt Gelegenheit zum sportlichen Wettstreit.
1996 wurde das Archiv des Schützenvereins Lünen dem Stadtarchiv als Depositum übergeben. Grundlage des Bestandes bildet das von Wilhelm Blomenkemper gesammelte und archivierte Schriftgut, ergänzt durch Unterlagen der Schriftführerin Hilde Wöstenhöfer.
Männergesangverein Eintracht Lünen 1876 (10 Akten; 1877 - 1977)
Der MGV Eintracht Lünen wurde am 21. Juli 1876 gegründet. In Lünen hat der Verein an den verschiedensten Veranstaltungen sowie bei Sängerfesten umliegender Vereine teilgenommen. 1971 ging der Verein eine Chorgemeinschaft mit dem MGV Sängerbund Lünen ein.
Männergesangverein Heiderose Alstedde-Nordlünen (14 Akten; 1908 - 1988)
Der Männergesangverein Heiderose wurde am 1. März 1908 gegründet. Vereinslokal war die Gastwirtschaft Heideblümchen in Alstedde. 1911 konnte das Fest der Fahnenweihe begangen werden. Das Vereinsleben ruhte während des Ersten Weltkriegs und wurde erst im Juni 1920 wieder neu belebt. 1922 erfolgte der Wechsel des Vereinslokals zur Gastwirtschaft Wieneke in Nordlünen. Am 28. Januar 1934 wurde der Vereinsname in MGV Heiderose Alstedde-Nordlünen geändert. Die Vereinstätigkeit ruhte seit 1942 auf Grund des häufigen Fliegeralarms während des Zweiten Weltkriegs. Einen großen Erfolg errang der Verein 1953 beim Wertungssingen des Sängerkreises Lüdinghausen. Er erhielt den 1. Preis und die damit verbundene Goldmedaille in der höchsten Klasse. 1958 und 1960 wurden das 50-jährige bzw. das 60-jährige Bestehen gefeiert. 1975 entschloss sich der MGV, eine Chorgemeinschaft zu gründen; an der ersten Probe nahmen 35 Frauen teil.
Der Archivbestand dokumentiert das Vereinsleben von der Gründung im Jahre 1908 bis 1965. Die Protokolle der Generalversammlungen und Vorstandssitzungen sind für diesen Zeitraum beinahe vollständig überliefert. Allgemeines Schriftgut ist bis auf die 1930er Jahre kaum erhalten. Besonders erwähnenswert ist der Schriftverkehr um die Errichtung und Pflege des Kriegerdenkmals in Nordlünen, von dessen Enthüllung im Jahre 1925 auch ein Foto überliefert ist.
Männergesangverein Nordlünen (9 Akten; 1909 - 1968)
Im Jahre 1909 gründeten Bewohner der Bauerschaft Nordlünen den Männergesangverein Nordlünen. Vereinslokal war die Gastwirtschaft Wieneke, seit 1956 die Gastwirtschaft Tanhöfner. Die Überlieferung beginnt mit dem Gründungsjahr, die Protokollbücher sind erhalten und reichen bis 1968. Der Verein hat sich aufgelöst.
Männergesangverein Sängerbund Lünen (2 Akten; 1948 - 1979)
Der Männergesangverein wurde im Jahr 1879 gegründet und konnte 1979 sein 100-jähriges Jubiläum feiern.
Männergesangverein Südliche Sängervereinigung Lünen (12 Akten; 1929 - 1975)
Mitte des Jahres 1929 gründeten Bewohner der Bergarbeitersiedlung im Bereich der Süggel den Männergesangverein Südliche Sängervereinigung Lünen. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs kam das Vereinsleben zum Erliegen. Im Januar 1946 gründete sich der Verein neu. Vereinslokal war die Gastwirtschaft Walbaum. Die Überlieferung stammt überwiegend aus den 1950-er bis 1970-er Jahren; sie endet 1975. Der Verein hat sich aufgelöst.
Marinekameradschaft Lünen e. V. (5 Akten; 1953 - 2004)
Die Marinekameradschaft ging aus dem Marine-Verein Lünen und Umgebung hervor. Der Verein gründete sich am 13. Oktober 1921; zahlreiche Lüner waren in der Kriegs- und in der Handelsmarine tätig. 1935 erhielt der Verein seinen heutigen Namen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erging ein allgemeines Vereinsverbot, so dass sich auch die Marinekameradschaft auflösen musste. Nach Aufhebung des Verbotes gründete sich der Verein am 17. Januar 1953 neu. Die Marinekameradschaft ist Mitglied im Deutschen Marinebund e. V. und in der Marinevereinigung Groß-Dortmund. 2011 beging der Verein sein 90-jähriges Bestehen.
MSV Mandolinata Lünen (2 Akten; 1928 - 1931)
Die Vereinsmitglieder gehörten ursprünglich der Wanderabteilung des ev. Streich- und Wanderorchesters der ev. Kirchengemeinde Lünen an. Auf Grund von Meinungsverschiedenheiten wurde die Gruppe ausgeschlossen. Die Mitglieder schlossen sich zu einem neuen Verein zusammen. Die Übungsstunden fanden im Kansino der Zeche Victoria I/II statt.
Musikverein Lünen (4 Akten; 1949 - 1989)
Der Musikverein Lünen gründete sich 1949 als gemischter Chor. Die Chorleitung übernahm Georg Kickhäfer, Musiklehrer am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Aufgeführt wurden Oratorien, Kantaten und Passionen. 1965 wurde der Chor als eingetragener Verein umstrukturiert.
Nachbarschaften (51 Akten; 1743 - 2005)
In Lünen gibt es wie auch in vielen anderen Orten eine bestimmte Form der Gemeinschaftsbildung, die älter ist als alle Vereine: die Nachbarschaft. Diese spielt eine wichtige Rolle im sozialen Bereich: Hilfe durch Rat und Tat in Not und Tod. Nachbarschaften handelten und handeln in aller Stille im Sinne des Nachbarschaftsgedankens. Für den Bereich des historischen Stadtkerns lassen sich zwölf Nachbarschaften nachweisen, deren schriftliche Überlieferung bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückreicht. Außerhalb des Stadtkerns gab oder gibt es vier weitere Nachbarschaften. Der Archivbestand stellt eine Sammlung von Schriftgut aller Nachbarschaften dar.
Pfadfinderstamm Wildgänse Lünen (9 Akten; 1951 - 1966)
1950 wurde der Pfadfinderstamm "Wildgänse" Lünen gegründet, der Mitglied im Bund Deutscher Pfadfinder war. Er gliederte sich in mehrere Altersgruppen (Wölflinge, Sippen, Rover), denen vor allem Jugendliche angehörten. Die Aufgaben und Ziele des Stammes bestanden im Spiel und Sport und in der Pflege der Kameradschaft. Zu den Aktivitäten gehörten gemeinsame Fahrten, Zeltlager, Pfadfindertreffen sowie Sport- und Spielwettkämpfe untereinander und gegen andere Gruppen.
Posaunenchor Preußen (1 Akte; 1902 - 2001)
Der Posaunenschor wurde 1902 von dem ev. Hilfsprediger Beckmann gegründet; drei Jahre später entstand die Kirchengemeinde Preußen. Die Chronik besteht aus drei Überlieferungsschichten: Sie fußt auf Aufzeichnungen, die anlässlich des 45-jährigen Bestehens 1947 niedergeschrieben wurden; diese hat Friedrich Jahnke 1977 handschriftlich fortgeschrieben; diese Dokumentation wurde erneut bis 2001 maschinenschriftlich fortgeführt.
Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener, Ortsgruppe Brambauer (98 Akten; 1906 - 1943)
1919 fanden sich die ersten aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrenden Soldaten in der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener (ReK) zusammen. Die ReK wurde die Nachfolgeorganisation des Volksbundes zum Schutze der Kriegs- und Zivilgefangenen. Der vorliegende Bestand spiegelt die Tätigkeit der ReK-Ortsgruppe Brambauer wider, die am 2. November 1919 im Lokal Krummnacker gegründet worden ist. Erster Vorsitzender wurde Anton Jungen. Friedrich Heyenga, der im Oktober 1919 aus englischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, setzte sich als Geschäftsführer für die Belange der heimkehrenden Kriegsgefangenen ein. Die ReK-Ortsgruppe war behilflich bei der Wiedereinbindung in die Familie sowie bei der Suche eines Arbeitsplatzes oder einer Wohnung. Sie unterstützte nicht nur die heimgekehrten Kriegsgefangenen, sondern auch die Vermißtenangehörigen und deren Entschädigungsangelegenheiten. Die Unterlagen über die ersten Jahre sind leider verloren gegangen. Friedrich Heyenga setzte sich über Brambauer hinaus für die Belange der heimgekehrten Kriegsgefangenen ein. Er war Bezirksgruppenleiter in der ReK-Bezirksgruppe Westfalen-Mitte, Vorstandsmitglied der ReK Gau Westfalen-Lippe, Kameradschaftsleiter in der Westfälischen Kameradschaft ehemaliger Kriegsgefangener, Bezirksführer in der ReK-Bezirksgruppe Ruhr-Lippe und ReK-Obmann bei der Gaudienststelle der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung (NSKOV) Gau Westfalen-Süd.
Sängerkreis Lüdinghausen (39 Akten; 1948 - 1980)
Am 18. Juni 1948 schlossen sich Vertreter der Gesangvereine des Landkreises Lüdinghausen zum Sängerkreis Lüdinghausen zusammen, der sich in Tradition zu dem 1920 gegründeten Bezirksverband sah. Dem Sängerkreis gehörten 30 Männergesangvereine und Jugendchöre aus 15 Gemeinden an. Zu den ständigen Kontakten untereinander zählten die Chorleitertagungen, die Jahreshauptversammlungen und besonders die Kreissängerfeste. 1970 beging der Sängerkreis Lüdinghausen sein 50-jähriges Bestehen. Am 12. Januar 1980 erfolgte die Fusion der Sängerkreise Lüdinghausen und Lünen zum neuen Sängerkreis Lünen-Lüdinghausen, dem zum Beginn 32 Chöre angehörten.
Der vorliegende Bestand spiegelt die Tätigkeit des Sängerkreises Lüdinghausen seit der Gründung im Jahre 1948 bis zur Vereinigung mit dem Sängerkreis Lünen im Jahre 1980 wieder. Darüber hinaus dokumentiert er die Tätigkeit der ihm angeschlossenen Vereine.
Sängerkreis Lünen (21 Akten; 1910 - 1997)
Im Dezember 1924 trafen sich Vertreter mehrerer Gesangvereine der Stadt Lünen, um über die Vereinigung der Männergesangvereine von Lünen und Umgebung zu beraten. Am 9. Januar 1925 wurde der "Verband der Männergesangvereine von Lünen und Umgegend" als Mitglied im Unterverband des Westfälischen Sängerbundes des Deutschen Sängerbundes gegründet. Die Überlieferung zum Sängerkreis Lünen endet zunächst mit dem Jahre 1933. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der Neuaufbau mit der Gründung des Sängerkreises Lünen. Dem Sängerkreis gehörten 27 Chöre aus der Stadt Lünen und Umgebung an. Zu den ständigen Kontakten untereinander zählten vor allem die jährlich stattfindenden Kreischorkonzerte. 1965 und 1975 beging der Sängerkreis Lünen sein 40- bzw. 50jähriges Bestehen. 1980 erfolgte die Fusion der Sängerkreise Lüdinghausen und Lünen zum neuen Sängerkreis Lünen-Lüdinghausen, dem zum Beginn 32 Chöre angehörten.
Der vorliegende Bestand spiegelt die Tätigkeit des Sängerkreises Lünen zwischen den Jahren 1924 und 1933 und ab 1958 bis zur Vereinigung mit dem Sängerkreis Lüdinghausen im Jahre 1980 wieder. Darüber hinaus dokumentiert er die Tätigkeit der ihm angeschlossenen Vereine.
SC Cappenberger See (54 Akten; 1958 - 2008)
Die Vereinsgeschichte beginnt mit der Gründung der Schwimmabteilung des TuS Westfalia Wethmar im Jahre 1953. Vermutlich auf Grund der Vielzahl von Anmeldungen kam es im April 1958 zur Gründung eines eigenen Vereins, der den Namen des ein Jahr zuvor eröffneten Freibades Cappenberger See annahm. Mitte der 1960-er Jahre und 1986 wurden zur Förderung des Breitensports eine Turnabteilung bzw. eine Volleyball-Hobbygruppe gegründet. Der SCC richtete zahlreiche Schwimmwettkämpfe aus und startet seit 1989 in der in diesem Jahr gegründeten SG Lünen.
Der Archivbestand wurde 2009 dem Stadtarchiv als Depositum übergeben. Das Schriftgut spiegelt die Vereinstätigkeit im Bereich Schwimmsport stellvertretend für alle Lüner Schwimmvereine wider.
Stadtsportverband Lünen (275 Akten; 1950 - 2012)
Am 1. Februar 1950 gründeten 15 Sportvereine mit rund 3.500 Mitgliedern den Kreissportbund Lünen als Dachorganisation aller Lüner Sportvereine. Der Kreissportbund nannte sich später Stadtsportbund und nach dem Verlust der Kreisfreiheit seit 1. Januar 1975 Stadtsportverband. Die Einrichtung des Sport- und Bäderamtes der Stadt Lünen im Jahre 1965 wirkte sich fördernd auf die Tätigkeit des Kreissportbundes aus, da hier die Geschäftsstelle untergebracht war.
Der Aktenbestand wurde 1996 im Zusammenhang mit der Auflösung des Sport- und Bäderamtes und 2012 nach Räumung eines Archivraumes im abzubrechenden Hallenbad Altlünen übernommen. Er enthält auch Schriftgut der Mitgliedsvereine.
Stadtverband für Heimatpflege (88 Akten; 1985 - 1999)
Der Stadtverband für Heimatpflege nimmt die Aufgaben eines örtlichen Heimatvereins wahr. Er ist Dachverband für die ihm angehörenden Mitgliedsvereine. Der Stadtverband setzt sich in Zusammenarbeit mit diesen Vereinen und der Stadt Lünen für die Förderung und Durchführung von Heimatforschung sowie für die Pflege des Brauchtums ein. Darüber hinaus organisiert und unterstützt er die Durchführung von Stadt-, Ortsteil-, Vereins- und Heimatfesten.
SV Preußen 07 Lünen, Abt. Tischtennis (11 Akten; 1947 - 1997)
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Tischtennis-Abteilung trug Aloys Merten, Mitglied der Abteilung, umfassendes Material zusammen, darunter Presseberichte und Daten zum Spielbetrieb seit 1947.
Theaterpathologisches Institut Lünen (9 Akten; 1979 - 1995)
Das Ensemble gründete sich 1980 am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg als "Theaterlabor" auf der Suche nach dem Weg zwischen Experiment und Etablierung. In Hattingen trat die freie Theatergruppe als Kunstinstitut Schulenburg auf. In der Theatersaison 1985/86 wechselte die Gruppe nach Lünen und gründete hier das Theaterpathologische Institut (TPI). Inszenierungen wie Mister Buffo, Othello, Merlin, "Mein Traum ist nur ein krankes Kind" oder "Gertrud wenn Lockenwickler seufzen könnten" wurden finanziell von der Stadt Lünen und von einem eigens gegründeten Verein zur Förderung der freien Theaterarbeit in Lünen getragen. Das TPI benannte sich 1988 in Theater Institut und 1989 in Theater Forum um. Theatergruppe und Förderverein lösten sich 1995 auf.
Verband der Heimkehrer, Ortsverband Brambauer (113 Akten; 1914 - 1968)
1946 gründeten die ehemaligen Mitglieder der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener (ReK) den "Brambauer Kreis der alten Kameraden", die die Heimkehrertätigkeit wieder aufnahm und als Initiative für die Gründung des Verbandes der Heimkehrer (VdH) werden sollte. Am 26. März 1950 wurde der Bund ehemaliger Kriegsgefangener gegründet, der am 2. Dezember eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Verband der Heimkehrer (VdH) in Menden bildete. Die Verdienste des VdH-Ortsverbands-Vorsitzenden Friedrich Heyenga wurden mit seiner Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des VdH-Kreisverbandes Lünen gewürdigt. Heyenga wurde am 13. April 1896 geboren. Er starb kurz vor Vollendung seines 71. Lebensjahres am 16. März 1967. Mit seinem Tode endete auch sein Lebenswerk: Der VdH-Ortsverband Brambauer löste sich auf.
Verband der Heimkehrer, Ortsverband Lünen-Mitte (24 Akten; 1946 - 1997)
1950 gründeten heimgekehrte Kriegsgefangene den VdH-Ortsverband Lünen-Mitte. Er unterstützte die Heimkehrer, Kriegsopfer und Vermisstenangehörigen. Durch einen Rechtsbeistand konnte Hilfe in Rentenangelegenheiten gewährt werden. Darüber hinaus organisierte der Ortsverband Kundgebungen und Schweigemärsche zur Freilassung der Kriegsgefangenen. 1955 wurde auf Initiative des Verbandes eine Heimkehrer-Gedenkkerze am Hauptbahnhof aufgestellt.
Ende des Jahres 1996 löste sich der Ortsverband auf, da nur noch 28 Mitglieder gezählt wurden, von denen die meisten über 80 Jahre alt waren.
Verein Krieger-Ehrenstätte Brambauer (6 Akten; 1932 - 1934)
Der Verein "Krieger-Ehrenstätte Brambauer" wurde Ende 1932 gegründet. Der einzige Zweck des Vereins bestand darin, eine Kriegerehrenstätte an der Ecke Brechtener Straße/Weststraße zu Ehren der im (Ersten) Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Brambauer zu errichten. Die Kriegerehrenstätte wurde am 8. Oktober 1933 eingeweiht. Der Verein löste sich daraufhin Ende November des Jahres auf. Spätere Liquidationsangelegenheiten wurden vom Kreiskriegerverband Lünen übernommen, der die Akten 1943 der Stadt Lünen zur dauernden Aufbewahrung übergab.
Verein schlesischer Landsleute Lünen-Stadt (6 Akten; 1949 - 2007)
Der Verein schlesischer Landsleute wurde am 6. Juni 1912 von auf der Zeche Victoria beschäftigten Bergleuten aus Schlesien gegründet. Vereinlokal war die Gastwirtschaft "Zur Viktoria"; der Vereinsgruß lautete "Frohsein". Während der Verein Anfang der 1970-er Jahre noch rund 1.000 Mitglieder hatte, litt er in den folgenden Jahren unter permanentem Mitgliederschwund. Als sich 2006 unter den noch verbliebenen 83 Mitgliedern altersbedingt keine Nachfolger für den Vorstand fanden, löste sich der Verein auf.
VfL Lünen 08 (54 Akten; 1956 - 1965)
Die Vereinsgeschichte beginnt mit der Gründung im Jahre 1953. Der Archivbestand besteht aus einer kleinen Abgabe durch das Vereinsmitglied Hans-Peter Bludau zur Jugendarbeit des Vereins in den 1950-/60-er Jahren.
Volkschor Brechten-Brambauer (4 Akten; 1920 - 1935)
Das Entstehungsjahr des Volkschores Brechten-Brambauer ist auf Grund der dürftigen Überlieferung nicht bekannt. Da es sich beim Volkschor um einen der SPD nahestehenden Arbeitergesangverein handelte, ist zu vermuten, dass er während der nationalsozialistischen Zeit aufgelöst worden ist. Eine Neugründung nach dem Zweiten Weltkrieg fand offenbar nicht mehr statt.
Stadt Lünen
Willy-Brandt-Platz 1
44532 Lünen