Stadtgeschichte
Daten und Fakten zur Stadtgeschichte
Die nachfolgende Chronik wurde vom Stadtarchiv zusammengestellt:
Das Mittelalter - 880 bis 1491
um 880/890: Erste Nennung Lünens ("Sudenliunon"), Alsteddes und Wethmars
Ende 10. Jh.: Nennung von Beckinghausen und Schwansbell
1018: Erbauung des Turmes der St. Marienkirche
1195: Erwähnung eines Zolls und eines Marktes
um 1216: Lünen wird befestigt
um 1220: Erwähnung von Lippholthausen, Hostmar und Altenderne; 1223 Erwähnung Gahmen
1267: In Lünen gibt es einen Richter und Amtmann des Bischofs von Münster sowie Ratsherren
1290: Erwähnung des Siegels der Stadt Lünen
um 1290: Der Graf von der Mark kommt in den Besitz von Rechten an Lünen
1323: Bischof von Münster gesteht dem Grafen von der Mark das Befestigungsrecht an Lünen zu
1336: Graf Adolf II. von der Mark verlegt Lünen auf das Südufer der Lippe
1338: Erwähnung der Buddenburg und der Familie von Frydag in Lippholthausen
1341: Graf Adolf II. von der Mark verleiht Lünen märkische Stadtrechte
1366: Erster Großbrand: Drei Viertel der neuen Stadt brennen nieder
1366: Erhebung der St. Georgskirche zur Pfarrkirche
1415: Bildung des Amtes Lünen
1463: Hochwasser bis in die St. Georgskirche (auch 1497 und 1602)
1476: Lünen ist zur Hanse mitsteuernde Stadt unter dem Vorort Dortmund
1491: Eisgang zerstört die Lippebrücke (auch 1622)
Die Neuzeit - 1504 bis 1772
1504: Die Lange Straße erhält als erste Straße eine Pflasterung
1512: Bei einem Großbrand brennt die Stadt mit Rathaus ab; großer Schaden an der Stadtkirche
1514: Hochwasser zerstört die Brücken
1527: Bei einer Pestepidemie sterben mehr als 400 Menschen
1536: Georg Spormecker beginnt die Niederschrift seiner Chronik der Stadt Lünen
1544: Erste Erwähnung von Juden in Lünen
1548: Der Rat erlässt eine Feuerordnung zur Brandbekämpfung
nach 1550: Einführung der Reformation in Lünen
1581: Pestepidemie mit etwa 600 Toten
1598 - 1600: Pestepidemie mit über 500 Toten
1598: Erste Eroberung Neu-Lünens durch spanische Soldaten
1615: Anlage eines Pest- und Fremdenfriedhofes vor dem Lipptor (Tobiasfriedhof)
1618 - 1648: Während des Dreißgjährigen Krieges ist Lünen fast fortwährend von Truppen besetzt
1638/41: Zerstörung der Festungswerke (1638 bzw. 1651 wiederbefestigt)
1652: Georg Gerlich vollendet seine Chronik der Stadt Lünen
1660: Landesherrliche Genehmigung zur Gründung der reformierten Gemeinde
1724: Die mittelalterliche Autonomie wird aufgehoben
1756 - 1763: Während des Siebenjährigen Krieges ist Lünen fast fortwährend von Truppen besetzt
1759: Teilweise Zerstörung der Festungswerke
1763: Nur 779 Personen leben in Lünen (1756 waren es noch 1.222 Menschen)
1772: Entdeckung einer Mineralquelle in Lippholthausen, Badebetrieb (bis um 1850)
Das 19. Jahrhundert - 1807 bis 1875
1807: Lünen wird während der französischen Zeit Mairie (Kanton Dortmund, Departement Ruhr)
1817: Bildung des Amtes Lünen im Landkreis Dortmund
1818: Beginn der regelmäßigen Lippeschifffahrt
1826: Gründung der Eisenhütte Wehrenbold und Co. (Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia); Beginn der Industrialisierung im Lüner Raum
1847: Der erste Fröbel-Kindergarten in Nordwestdeutschland wird am Roggenmarkt eröffnet
1846: Neubau des Hauses Buddenburg (1977 abgebrochen)
1865: Weihe des St. Marien-Hospitals
1872 - 1875: Bau des neuen Schlosses Schwansbell
1873: Abteufarbeiten in Gahmen und Horstmar, Einzug des Bergbaus im Raum Lünen
1873/74: Lünen erhält Stadtrecht nach der Westfälischen Städteordnung und wird amtsfrei
1874: Eröffnung der Eisenbahnlinie Dortmund-Lünen-Enschede
1875: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
Das 20. Jahrhundert - 1907 bis 1998
1907: Eröffnung des Krankenhauses Brambauer
1914: Eingemeindung von Lippholthausen
1923: Eingemeindung von Beckinghausen, Gahmen und Horstmar
1928: Eingemeindung von Brambauer, Oberbecker und Niederbecker
1938: In der Reichspogromnacht wird die Synagoge geschändet, drei Juden werden ermordet
1960: Einweihung des Rathochhauses
1963: Lünen und Zwolle (NL) werden Partnerstädte
1966: Lünen und Swinton & Pendlebury (später Salford/GB) werden Partnerstädte
1968: Eingemeindung von Niederaden
1975: Zusammenschluss der Stadt Lünen mit der Gemeinde Altlünen, Lünen wird größte Stadt im Kreis Unna
1981: Verleihung der Ehrenfahne des Europarates
1989: Lünen und Panevezys (Litauen) werden Partnerstädte
1991: 650-Jahr-Feier Stadt Lünen
1992: Mit der Stilllegung der Zeche Minister Achenbach endet die Bergbauära in Lünen
1995: Übergabe des Technologiezentrums LünTec mit seinem Wahrzeichen, dem Colani-Ufo
1996: Landesgartenschau (Seepark Horstmar)
1998: Aufgrund der Verwaltungsreform wird die alte Ämterstruktur aufgegeben; die Stadtverwaltung ist nun in fünf Fachbereichen und drei Betrieben gegliedert
Das 21. Jahrhundert - 2000 bis zur Gegenwart
2000: Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden zwischen der Stadt Lünen und den Städten Demmin und Kamien Pomorski (Polen)
2007: Orkan "Kyrill" trifft Lünen, wegen umgestürzter Bäume sind mehrere Hauptverkehrsstraßen bis zum folgenden Tag gesperrt; die Feuerwehr verzeichnet 223 Einsätze
2008: Offizielle Eröffnung der Selimiye Moschee (Roonstraße) nach einer Bauzeit von 9 Jahren. Beginn der Bauarbeiten für die Verlegung des neuen Glasfaserkabelnetzes; Lünen ist die erste deutsche Stadt, in der die neue Glasfasertechnik ausgebaut wird.
2009: Der Frost hat auch Lünen fest im Griff; nachts werden bis zu minus 17,5 Grad gemessen. Der Orden der Franziskanerinnen wird nach 144 Jahren aufgelöst. Zuletzt gehörten dem Orden in Lünen nur noch fünf Ordensschwestern an, sie nehmen Abschied vom St.-Marien-Hospital. Der Künstler Gunter Demnig verlegt vier Stolpersteine für die jüdischen Opfer der Pogromnacht 1938. Anwesend sind auch die Enkelinnen des in der Lippe ertränken Waldemar Elsoffer, die aus Australien angereist waren.
2011: Schneeschmelze und Dauerregen lassen den Pegelstand der Lippe auf über knapp 6 m ansteigen; die Lippekaskade steht vollständig unter Wasser. Besiegelung der Städtepartnerschaft zwischen Lünen und der türkischen Stadt Bartın. Ein technischer Defekt löst in einer Halle des Schlachthofes einen Großbrand aus. Der Rauch vernichtet 200 Tonnen Fleisch. Der Betrieb wird eingestellt.
2012: Neue Feuerwache an der Kupferstraße geht 15 Monate nach Baubeginn in Betrieb. Wiedereinführung des 1975 abgeschafften Kfz-Kennzeichens "LÜN" für Lünen.
2013: Abbruch der Graf-Adolf-Straßen-Lippebrücke. Letzte Schicht im KSB-Werk in der Wethmarheide, das einst aus der Firma Potthoff & Flume hervorgegangen ist.
2014: Sturmtief "Ela" richtet mehr Schäden an als "Kyrill" 2007. Die Sturmschäden betragen rund 960.000 Euro.
2016: Durchführung des 68. Westfälischen Archivtags in Lünen mit rd. 280 Teilnehmern im Rahmen der 675-Jahrfeier; Festakt zur 675-Jahrfeier der Stadt Lünen. Dr. Wingolf Lehnemann, damaliger Leiter des Museums der Stadt Lünen, wird als erster mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Lünen ausgezeichnet.
2019: Multikulturelles Stadtfest findet erstmals unter neuem Namen "Lüner Fest der Vielfalt" statt. Lünen ist neues Mitglied im Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE).