Landschaft in Bewegung
Geschichtliche Hintergründe zur Zeche Victoria
Im Herbst 1910 waren Schacht I und Schacht II betriebsfertig. Schacht I diente als Förderschacht, und Schacht II als Wetterschacht zur Versorgung des Bergwerkes mit frischer Luft. Die Zeche Victoria entwickelte sich noch vor Ausbruch des ersten Weltkrieges zu einer der Großzechen im Ruhrgebiet und war auch Standort einer Kokerei.
Unmittelbar nach dem Baubeginn der Zeche Victoria wurde mit der Planung und Umsetzung eines eigenen Wohnungswesens begonnen. Dabei entstand die nördlich von der Zeche gelegene Victoria-Siedlung. Bei der Gestaltung wurde Wert darauf gelegt, dass jedes Haus über einen Garten zur eigenen Bewirtschaftung verfügte. Bis heute ist der ursprüngliche Gestaltungsgedanke unter anderem im Namen des Städtebaufördergebiets, dem „StadtGartenQuartier“, erhalten geblieben.
Letztendlich wurde der Betrieb der Anlage Ende der 1990er eingestellt. Danach erfolgte Schritt für Schritt der Rückbau aller Gebäude und der Infrastruktur – bis auf das Grubenwehrheim –, sodass heute nur noch der ehemalige Parkplatz und zwei Protegohauben am Standort der Schächte I und II an die frühere Bergbaunutzung erinnern.
Den Vorsatz einer Reaktivierung des Geländes Victoria I/II gibt es seit den frühen Neunzigerjahren. Ein Problem stellten damals die erforderlichen, kostenintensiven Sanierungsarbeiten dar, die aufgrund der Altlastenproblematik und der vorhandenen Fundamentreste auf der Fläche notwendig sind. Als Teil des Städtebaufördergebietes StadtGartenQuartier und des Zukunftsgartens Bergkamen/Lünen sowie durch den Bau einer forensischen Klinik durch das Land NRW kann die Reaktivierung der Viktoriafläche nun in die Tat umgesetzt werden.