Schlosspark Schwansbell
Entstehung
Das Schloss Schwansbell gilt als eines der wenigen Beispiele für den Schlossbau der wilhelminischen Zeit im Ruhrgebiet. Um 1870 wurde zusammen mit dem Schlossneubau ein Landschaftspark angelegt. Das alte, von einer Gräfte umgebene Wasserschloss wurde abgerissen und die Fläche in den Park integriert. Schloss und Landschaftspark wurden um 1930 als Volkspark Schwansbell bezeichnet und umfassten neben privaten Flächen zusätzlich städtischen Besitz.
Starke Eingriffe durch Gewässerregulierungsarbeiten an der Seseke um 1950, der Abriß der Torhäuser 1958, die Beseitigung der Parkmauer 1969 und der Bau einer Müllkippe an der östlichen Seite veränderten das Ensemble von Schloss und Park nachhaltig. 1981 wurde die Anlage im östlichen Teil von der Stadt Lünen mit Anpflanzungen neu erschlossen, das Schloss mitsamt näherer Umgebung an eine Privatperson verkauft und dieser Geländeteil umfassend restauriert. Außerdem wurde auf dem Gesamtgelände eine neue Wegeführung etabliert. 1995 im Vorfeld zur Landesgartenschau wurde eine Wegeanbindung zum Seepark geschaffen. Die Gesamtanlage Schloß Schwansbell ist seit 1985 denkmalgeschützt.
Der nördliche Teil, der durch den Sesekedamm vom eigentlichen Schlosspark abgetrennt wurde, wird zurzeit nur noch als Wald bewirtschaftet.
Vor allem im zentralen Bereich ist auch heute noch ein typischer Landschaftspark mit in Gruppen gepflanzten Bäumen erkennbar. Es handelt sich dabei um den ältesten Parkbaumbestand in Lünen. Am Schloß selbst lassen die alte Gräfteinsel mit Pavillon, die alte gusseiserne Schlossbrücke und der „Eisenkiosk“ die Vergangenheit erahnen.
Kunst / Kultur
Seit 1993 beherbergt das Schloss Schwansbell im ehemaligen Gesindehaus des Adelssitzes ein städtisches Museum. Es zeigt unter anderem eine regional bedeutsame Puppen- und Spielzeugsammlung.