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Südpark

Im Zeitalter der Industrialisierung entstanden in Europa die Volksparkanlagen. Im Ruhrgebiet überwiegend für die Stahl- und Bergarbeiter und ihre Familien. Die Parks wurden vielfach in einen bestehenden Wald geschlagen. Hauptmerkmale waren in der Regel eine Sportanlage (Kampfbahn), Teichanlagen, Tierpräsentationen, häufig mit heimischen Wildtieren und Aufenthaltsbereichen mit Schmuckbeeten.

So entstand 1923 auch der heutige Südpark in Lünen Süd. Auftraggeber war der Bergwerksbetreiber Robert Müser aus der industriellen Dynastie Müser, dessen Vater einige Bergwerke unterhielt.

Der Auftrag zur Gestaltung dieses Volksparks ging an den Gärtnereibetrieb Schulte, dessen Betrieb direkt am ausgewählten Waldstandort lag.
Dies führte dann zu dem ursprünglichen Namen "Schulte Park".

In der Zeit von 1923 bis zum Beginn des 2. Weltkrieges erholten sich die Bergleute und deren Familien im Südpark. Vereine, die sich mit der Tauben-, Kaninchen- oder Hühnerzucht befassten, veranstalteten Zuchtausstellungen für die Parkbesucher. Um den großen Teich, dem Herzstück im Südpark, standen Volieren und Aquarien mit Tieren als Dauerausstellung. Darum war ein Jägerzaun als Abgrenzung installiert.

Am Zugang Wagnerstrasse stand ein Kassenhäuschen, dort musste ein Groschen Eintritt gezahlt werden. Es gab zwei Fischzuchtteiche für Karpfen, darüber hinaus Nerze, eine Fuchsfamilie und Luchse zu besichtigen.

In den Kriegsjahren wurden Zäune und andere Bauten demontiert und als Bau- oder Brennmaterialien verwendet. Seitdem gibt es diese Ausstellungen nicht mehr.

In den sechziger Jahren entstandenen neue Ausstattungselemente im Park. Es wurden Kreuztische mit quadratischen Tischplatten inklusive Schachbrettern und Sitzflächen aufgebaut.

Die Blumenbeete waren bunt bepflanzt. Im Teich gab es Goldfische, Enten, Schwäne und eine große Wasserfontaine. Fußball auf dem Bolzplatz, Fahrrad fahren lernen, soziale Kontakte knüpfen oder einfach Indianer im Wald spielen waren die Highlights im Park.

Mangels gärtnerischer Unterhaltung angesicht zahlreicher, verordneter Sparwellen verfiel der Südpark allmählich, so dass er 2006 aufgegeben werden sollte.

Als das in der örtlichen Presse bekanntgegeben wurde, gründeten interessierte Bürger/innen den Bürgerparkverein, Freundeskreis Südpark e.V., mit dem Ziel den Südpark zu erhalten und in Eigenintiative zu pflegen. Momentan besteht der gemeinnützige Verein aus rd. 190 Mitgliedern.

In jedem Jahr finden seit der Gründung des Vereins drei Veranstaltungen, ein Frühlingfest, Halloween und der Martinszug mit regen Zulauf aus der Bürgerschaft statt.