Oft wird dann die 112 gewählt, weiß Stephan Dörnbrack, stellvertretender Leiter der Lüner Feuerwehr: „Beinahe täglich bekommt die Feuerwehr Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern, die ein Wespennest unter ihrem Dach, in ihrer Gartenlaube oder an anderen Stellen finden.“ Doch die Feuerwehr rückt zu Wespennestern nur in Spezialfällen aus. „Es muss eine konkrete Gefahr oder eine Mobilitätseinschränkung vorliegen“, erklärt Dörnbrack. Das sei klassischerweise zum Beispiel in Krankenhäusern, Kindergärten oder in Altenheimen der Fall. Nur dann kommt die Feuerwehr. Sie darf nämlich nicht in wirtschaftliche Konkurrenz zu Schädlingsbekämpfern oder Imkern treten und deren Arbeit tun.
Das Entfernen der Nester in die eigene Hand zu nehmen ist zum einen aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen und zum anderen auch nicht ohne Weiteres erlaubt: Wespen sind ökologisch nützlich – und stehen deshalb unter Naturschutz. Wer sie tötet oder gar ganze Nester eigenständig entfernt, riskiert ein Bußgeld. In Nordrhein-Westfalen können dabei bis zu 50.000 Euro fällig werden. Die Beseitigung muss bei der Naturschutzbehörde beantragt werden – und wird nur in Ausnahmefällen genehmigt. Ansprechpartner für Lünerinnen und Lüner ist dabei die Untere Landschaftsbehörde des Kreises, telefonisch erreichbar unter der 02303 27-0.
Sollte sich nach einem Wespenstich eine allergische Reaktion zeigen, sollte aber unverzüglich der Notruf 112 gewählt werden. Denn dann kann die Situation schnell lebensbedrohlich werden. Da Wespen nur selten ohne Grund zustechen, rät der stellvertretende Leiter der Lüner Feuerwehr: „Wenn man sich durch eine Wespe belästigt fühlt, sollte man ruhig bleiben und nicht um sich schlagen. Speisen, Getränke und Essensreste sollten nicht unbedeckt stehen gelassen werden. Außerdem sollte man Kindern den Mund abwischen, damit keine Wespen von Süßigkeiten angelockt werden.“
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Feuerwehr informiert: Richtiger Umgang mit Wespen
Sie stechen zu, hinterlassen Schmerzen und stören beim Essen im Freien: Wespen. Vielen Menschen kommt genau das in den Sinn, wenn sie an das schwarz-gelbe Insekt denken. Noch schlimmer als der bloße Gedanke an die Tierchen: Ein ganzes Nest im heimischen Garten. Das kommt gar nicht so selten vor.