Die Räder der Hanse
Günter Rückert, Dortmund (Deutschland)

Am Meer liegt Dortmund nicht. "Die typische Hansekogge als zentrale Ikone der Hanse fiel also weg", erklärte Günter Rückert. Als Topos für die Bewegung von Gütern fand er Räder. Sie bilden den Kern des Gemäldes. Ein Dortmunder Hansehaus fällt als zweites Motiv in der Hanse-Collage auf. Dahinter liegende Silhouetten sollen die Beziehungen zu anderen Häusern aus der Welt der Hanse verdeutlichen. Das dritte Motiv in Rückerts Gemälde ist der Frage zu verdanken: "Mit welchem Mitteln wurden und werden die Ladungen gelöscht?" Die Zeichnung eines zeitgenössischen Krans rückt ins Blickfeld. Gemalt ist er im Stile der Konstruktionszeichnungen von Leonardo da Vinci. Diese Idee verdankt die Komposition Rückerts Lektüre einer Biografie des großen Künstlers. Auch bei diesem Motiv spielen die Räder eine Rolle. "Ihre kreisrunde Form symbolisiert gleichzeitig die länderübergreifende Bedeutung der Hanse", erläutert der Maler seinen Leitgedanken. "Für mich sind es die Räder der Karren, Kutschen und Planwagen, ohne die kein Schiff hätte be- oder entladen werden können."
Text: Barbara Höpping
Quelle: Katalog "Das Lüner Hansetuch" - Förderverein für Kunst und Kultur Lünen e.V., 2017