Einladung nach Riga
Dace Liela, Riga (Lettland)

Die Künstlerin lädt ein in ihre Heimatstadt, die geprägt ist durch ihr wechselhaftes Schicksal unter deutscher, polnischer schwedischer und russischer Herrschaft. Melancholie über die historische Entwicklung schwingt daher mit in ihrem Gemälde: In der Gestalt einer jungen Frau versucht Dace Liela diese Stimmung, die für sie von der Geschichte der Stadt ausgeht, mit Farbtönen zu verbinden, die ihrer Meinung nach dem Geist von Riga und der lettischen Mentalität entsprechen. Ihre Visionen vom Hansebund - dem alten und dem neuen - und Riga sind: Stadt, Menschen, Türme, Gewässer, Brücken der Einbildungen und der Träume. Sie schrieb dazu: "Ein halbes Jahrhundert von der Welt isoliert, ist Riga traurig geworden, aber die Hoffnung bleibt, noch das zu werden, was sie eigentlich ist." Sie meint eine freie Stadt wie in der Zeit um 1282, als Riga der Hanse beitrat. Die nachdenkliche Frau auf dem Bild, so schwant dem Betrachter, ist sie selber.
Text: Barbara Höpping
Quelle: Katalog "Das Lüner Hansetuch" - Förderverein für Kunst und Kultur Lünen e.V., 2017