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Bürgermeister-Kolumnen 2018

"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 39/2018 vom 21.12.2018: "Weihnachtsfest in der Heimat: Lassen Sie uns Traditionen bewahren"

Wenn der Sänger Chris Rea mit rauchiger Stimme seinen Weihnachtshit "Driving Home for Christmas" durch den Äther sendet, fühle ich mich an alte Zeiten erinnert. An Zeiten, in denen viele von uns auswärts gearbeitet haben und es uns zu den Feiertagen - teilweise nach langen und anstrengenden Fahrten mit Auto, Bus und Bahn - nach Hause zog. Zur Familie, zu Freunden, in die Heimat.

Deshalb verbinde ich den Begriff "Heimat" - und vielleicht geht es Ihnen auch so - häufig mit dem Weihnachtsfest. Mit dem traditionellen Gang über den Lüner Weihnachtsmarkt, mit einem festlichen Essen mit Familie und Freunden und mit einer Zeit der Besinnung und des (hoffentlich dankbaren) Rückblicks.

Dieser Rückblick am Jahresende fällt in diesem Jahr ein wenig wehmütig aus. Denn heute, in diesen Stunden schließt die letzte Steinkohle-Zeche in Nordrhein-Westfalen. Damit endet eine Ära, eine Tradition. Wir dürfen nicht vergessen, dass es die Bergleute waren, die unsere Heimat zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Der Bergbau und die Kumpel haben auch unser Lünen geprägt. Sie haben uns Wohlstand und Aufschwung gebracht. Ihnen gilt heute mein besonderer Dank. Und ich hoffe, dass sich die mit dem Bergbau verbundenen Erinnerungen und Traditionen in Lünen noch lange halten - ob durch die Knappenvereine oder durch die Geschichte und Geschichten, die wir erhalten und fortschreiben müssen.

Jedenfalls wünsche ich mir zu Weihnachten, dass wir alle unsere Heimatstadt auch künftig wertschätzen - sowohl rückblickend als auch perspektivisch.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich nun ein besinnliches Weihnachtsfest. Mögen Sie die folgenden Festtage im Kreise Ihrer Lieben genießen und gesund und munter ins neue Jahr kommen! All denjenigen, die - ob bei der Feuerwehr, in Krankenhäusern oder anderswo - an den Festtagen arbeiten werden, sende ich besonders herzliche Grüße und meinen Dank für Ihren Einsatz.

Wir sehen, hören und lesen uns in 2019.

Herzliche Grüße,

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 38/2018 vom 14.12.2018: "Beiträge für Straßenausbau: Wer zahlt die Rechnung?"

Derzeit sind die Straßenausbaubeiträge ein viel diskutiertes Thema in Lünen. Beinahe täglich erreichen mich Anliegen und Anfragen dazu. Letzte Woche in der Bürgersprechstunde waren Vertreter*innen der Bürgerinitiative zu Gast. Und der Protest der Bürgerinitiativen, die sich in Lünen gegen die Straßenausbaubeiträge gegründet haben, ist immens.

Dass es Proteste gibt, kann ich gut verstehen. Wir in der Stadtverwaltung nehmen die Sorgen der Bürger*innen rund um die Straßenausbaubeiträge sehr ernst. Denn klar ist: Für manche Anlieger*innen bedeuten diese Beiträge erhebliche Belastungen. Deswegen ist der Wunsch, die Beiträge abzuschaffen, absolut nachvollziehbar.

Aber: Die Stadt Lünen hat diese Sache nicht in der Hand. Rechtlich ist sie sogar verpflichtet, die Straßenausbaubeiträge zu erheben. Das schreibt das Kommunalabgabengesetz des Landes NRW allen Städten und Gemeinden so vor.

Das Land NRW wäre also gefragt. Und wenn das Land das Kommunalabgabengesetz ändert? Wenn es vielleicht die Städte und Gemeinden vor die Wahl stellt, ob sie die Beiträge erheben oder nicht? Dann stecken wir in Lünen in einer Zwickmühle. Dann ist die Frage: Wer zahlt die Rechnung? Lünen ist eine überschuldete Stadt - sie kann die Kosten nicht alleine schultern. Eine Alternative wäre die Umlage der Kosten auf die Allgemeinheit, zum Beispiel über eine massive Erhöhung der Grundsteuer. Dann würden alle Eigentümer*innen und Mieter*innen in Lünen belastet. Auch dann würde es vermutlich starke Proteste geben. Dass das Land einspringt und alle Kosten übernimmt, wäre auch eine Alternative. Aber daran glaube ich nicht, denn auch NRW ächzt unter großer Schuldenlast.

Wir können mit dem Ausbau und der Sanierung der Straßen in Lünen nicht warten. Unsere Infrastruktur - also auch die Straßen - ist Teil unseres Vermögens, und deswegen dürfen wir sie nicht einfach verfallen lassen. Es geht auch um Zukunftsfähigkeit: Sichere Straßen für alle Verkehrsteilnehmer, aber auch ein zuverlässiges Kanalnetz sowie leistungsfähige Versorgungsleitungen sind Voraussetzung für eine zukunftsfähige Stadt Lünen.

Aber ich weiß: Es geht auch um Schicksale, um Menschen, um Lüner*innen, die sich große Sorgen machen. Darüber müssen wir sprechen. Deswegen möchte ich Anfang 2019 die Vertreter*innen der Interessenverbände und Bürgerinitiativen gemeinsam mit der Politik an einen Tisch bringen. Da die Bürgerinnen und Bürger die Spezialisten des Alltags sind, möchte ich sie zu diesem Thema hören. Ich möchte gemeinsam mit ihnen Wege finden, die womöglich zu einer Entlastung führen, solange die Gesetzeslage unverändert bleibt.

Im Januar werde ich auf die Politik und die Initiativen zugehen, um einen konkreten Termin für eine Gesprächsrunde zu vereinbaren. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Angebot von allen angenommen wird.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes und entspanntes drittes Adventswochenende.

Ihr
Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 37/2018 vom 07.12.2018: "Werbetafeln in der Fußgängerzone - Stolperfalle oder Informationsquelle?"

Eine derart belebte Innenstadt, so rühmte vor einigen Tagen ein Besucher aus einer Nachbarstadt, habe er tagsüber selten erlebt. In der Tat lockt der Weihnachtsmarkt zurzeit nicht nur Lünerinnen und Lüner in die City. Auch Gäste aus dem Umland kommen gerne zu uns, um die besondere Einkaufsatmosphäre in der Sternengasse zu erleben. Auch, wenn sich das Wetter derzeit nicht gerade von seiner winterlichen Seite zeigt: Schausteller und Händler scheinen zufrieden zu sein.

In diesen adventlichen Zeiten werben vor allem die Einzelhändler für ihre Angebote - in weihnachtlich geschmückten Schaufenstern oder mit Werbeklapptafeln, sogenannten "Kundenstoppern". Vor dem Imbiss machen sie auf das Tagesgericht aufmerksam, beim Bäcker auf das Brot der Woche, beim Handyladen auf den aktuellen Billigtarif.

Doch an den Klappständern scheiden sich die Geister: Für Händler ist der "Kundenstopper" eine effiziente Werbeplattform, für Kunden selbst mitunter eine wichtige Informationsquelle. Anderen stehen sie schlicht nur im Weg. Just für Blinde und Sehbehinderte, das habe ich am Freitag bei unserer Veranstaltung zum Tag der Menschen mit Behinderungen erfahren, ist der Spaziergang durch eine "zugestellte" Innenstadt ein schwieriges und mitunter auch gefährliches Unterfangen.

Um Wildwuchs in der City zu vermeiden, hat die Stadt in ihren Gestaltungsleitlinien festgelegt, wann und wo die Tafeln stehen und wie groß sie sein dürfen - nachzulesen unter www.luenen.de/medien/rathaus/ortsrecht/Gestaltungsleitlinien.pdf.

Der Spagat: Einerseits ist der Wunsch einiger Händler verständlich, die derzeit große Kundenfrequenz nutzen und zusätzlich Werbereiter aufstellen zu wollen. Denn eine florierende Innenstadt mit gesunden Geschäften ist in unser aller Sinne. Andererseits dürfen die Tafeln nicht zu Stolperfallen werden. Diese gegensätzlichen Positionen hat auch der Handelsverband Deutschland (HDE) im Blick. Eine Idealformel für Werbung im Straßenraum hat aber selbst diese Organisation nicht - dafür seien die Innenstädte zu verschieden.

Ihre Meinung zu diesem Thema interessiert mich sehr. Ich freue mich über eine Mail unter buergermeister@luenen.de. Meine Meinung zu "Kundenstoppern" ist folgende: Mit strengen Reglementierungen allein kommen wir nicht weiter. Auch hier gilt: In den Dialog eintreten - und dann schauen, was vernünftig und machbar ist. Im Sinne der Händler und der Passanten.

Genießen Sie das zweite Adventswochenende!

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 36/2018 vom 30.11.2018: "Klasse Deutsch" war Publikumsliebling: Verneigung vor Leistung der Lehrerschaft

Es war ein Dokumentarfilm, der sich beim Kinofest 2018 in die Herzen des jungen und älteren Publikums gespielt hat. "Klasse Deutsch" von Regisseur Florian Heinzen-Ziob erhielt - wir erinnern uns - mit der LÜDIA und dem Schülerfilmpreis 16 plus des Kreises Unna vor einer Woche gleich zwei Auszeichnungen. In Schwarzweiß gedreht, ohne Musikuntermalung war er vordergründig kein Streifen, der mit einem deutschen "Blockbuster" hätte mithalten können. Was also faszinierte das Kinofestpublikum an dem Film, der sich um eine Kölner Lehrerin dreht, die maximal zwei Jahre Zeit hat, aus dem Ausland stammende Kinder auf das deutsche Schulsystem vorzubereiten?

Ich denke, dass "Klasse Deutsch" die Menschen berührt hat, weil er in die Tiefen der Integration eingetaucht ist. Weil er die Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen beleuchtet und würdigt, die in ihren Schulen täglich einen wertvollen und nachhaltigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten, indem sie Zugewanderten unsere Sprache vermitteln. Weil die Dokumentation aufzeigt, wie wichtig der Spracherwerb für die Kinder ist, Teil einer zunächst fremden Gesellschaft und Kultur zu werden.

Derzeit erhalten etwa 95.000 neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen eine Deutschförderung. Das ist eine stattliche Zahl und eine Aufgabe, die nur mit viel Elan zu stemmen ist. Doch sie lohnt sich. Das gemeinsame Unterrichten von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Zuwanderungsgeschichte schafft Verständnis füreinander. So sind unsere Schulen nicht nur ein Bildungs-, sondern auch ein zentraler Integrationsort.

Das gemeinsame Unterrichten von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund sowie mit und ohne Handicap - so in inklusiven Klassen - verlangt unserem Lehrpersonal jedoch auch einiges ab. Auch das hat "Klasse Deutsch" festgehalten. Und so möchte ich an dieser Stelle all den Lehrerinnen und Lehrern danken, die sich jeden Tag aufs Neue mit viel Einfühlungsvermögen, Phantasie, Herzblut und - ja, das auch - Nervenkraft für ihren Beruf, für ihre Berufung einsetzen. Das ist nicht selbstverständlich. Und so werte ich die Lüner Publikums-Filmpreise für diese Dokumentation auch als verdiente Verbeugung von Jung und Alt vor den Leistungen der Lehrerschaft.

Ich wünsche Ihnen ein schönes erstes Adventswochenende.

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 35/2018 vom 23.11.2018: "Iss wieder soweit": Kinofest entwickelt große Strahlkraft

"Iss wieder soweit?" "Jau!" Dieser ausführliche Dialog in Ruhrpott-Slang ist derzeit in aller Munde. Bildet er doch den neuen und hochgelobten Trailer ab, der für das 29. Lüner Kinofest wirbt. Ausverkaufte Kinosäle zur Premiere, eine bunte Mischung cineastischer Höhepunkte auf der Leinwand, Filmemacher "zum Anfassen" und internationale Gäste lassen dieses Festival - und damit auch unsere Stadt - strahlen.

Der Erfolg unseres Kinofestes ist vielen Akteuren zu verdanken. Daran beteiligt sind der Veranstalter Pro Lünen e.V., die Festivalleitung um Mike Wiedemann, das Kinofest-Komitee, die vielen Sponsoren und natürlich auch das Publikum, das diesem Highlight seit Jahren die Treue hält. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle herzlich danken.

Das Kinofest hat sich von einem lokalen, später regionalen und nunmehr gar zu einem internationalen Event gemausert. Viele Filmschaffende aus Südtirol, Österreich, Litauen und anderen europäischen Ländern sind derzeit bei uns zu Gast. Auch in unseren Partnerstädten ist die Veranstaltung zur "Marke" geworden.

So wird Dr. Michael Koch, Bürgermeister der Stadt Demmin, zur Abschlussgala aus Mecklenburg-Vorpommern anreisen und den Film "Über Leben in Demmin" anmoderieren. In diesem Dokumentarfilm, den ich Ihnen ans Herz legen möchte, schildern Zeitzeugen, was in Demmin im Frühjahr 1945 geschah und wie die Stadt mit dieser schrecklichen Tragödie umgegangen ist und immer noch umgeht.

Während die Rote Armee damals heranrückte, nahmen sich Hunderte Einwohner das Leben: Sie schneiden sich die Pulsadern auf, vergiften oder erschießen sich. Eltern töten erst ihre Kinder und dann sich selbst, ganze Familien gehen mit Steinen beschwert ins Wasser. Wie ist damit umzugehen? Dokumentarfilmer Martin Farkas ist dieser Frage nachgegangen - und wird am Sonntag, 25. November, vor der Vorstellung seines Streifens mit Bürgermeister Dr. Koch und dem Publikum diskutieren.

Der Film wird am Sonntag um 12 Uhr in der Cineworld gezeigt. Karten sind dort noch erhältlich.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und gute Unterhaltung beim "Filmegucken".

Herzliche Grüße,

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 34/2018 vom 16.11.2018: Zusammenhalt und Engagement in Lünen: Werte bewahren und weitergeben

In wenigen Wochen wird in NRW die letzte Zeche schließen. Damit endet die Geschichte des Steinkohle-Bergbaus. Doch die Geschichten und Gesichter des Bergbaus in unserer Region bleiben lebendig. Dies auch dank der vielen Menschen, die sie weitertragen werden. Einige von ihnen durfte ich am vergangenen Sonntag kennenlernen und für langjährige Treue zur Gewerkschaft auszeichnen. Unvorstellbar: Bis zu 75 Jahre lang sind die Jubilare in der IG BCE engagiert. Sie sind die Garanten dafür, dass die sozialen Belange Berücksichtigung finden und unsere Bergbau-Ära, die auch Lünen wirtschaftlichen Erfolg gebracht hat, nicht in Vergessenheit gerät.

Dass das Herz von Menschen 75 Jahre lang für eine Organisation, für eine Sache schlägt, das dürfte die Ausnahme sein. Gerade junge Menschen engagieren sich - auch, weil es ihre Lebensumstände nicht anders zulassen - eher punktuell und sporadisch für ein Projekt. Aber immerhin engagiert sich jeder zweite Jugendliche für die Bürgerschaft. Und, so eine neue Studie der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD): Für diejenigen, deren Eltern ehrenamtlich tätig sind, ist das bürgerschaftliche Engagement fast schon selbstverständlich. Insofern sind die oben genannten Gewerkschaftsjubilare nicht nur Vorbilder, sondern auch Keimzelle für das Miteinander in unserer Stadt.

Wie sehr sich Jugendliche an der Seite der Älteren engagieren, wurde uns anlässlich der vielen Gedenkveranstaltungen in unserer Stadt zur Pogromnacht vor Augen geführt. Mit beeindruckenden Beiträgen waren es just die Schülerinnen und Schüler, die sich mit den Themen Verfolgung, Ausgrenzung, Rassismus und Mord in Worten, Aktionen und Bildern auseinandersetzten.

Parallel dazu haben am Wochenende in den Ortsteilen und in der Innenstadt wieder beeindruckende Martinsumzüge stattgefunden, die - meist schon seit vielen Jahren - von engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Kirchen und Vereinen veranstaltet werden. Bei diesem Fest werden schon den Jüngsten Mitgefühl und Hilfsbereitschaft vermittelt.

All dies macht uns zuversichtlich, dass unsere Werte - ohne sie kann eine Gesellschaft nicht existieren - über Generationen transportiert werden und damit Bestand haben.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat es so ausgedrückt: "Wenn es um etwas geht, verschwimmen die Grenzen, man knüpft an das Verbindende an und arbeitet Hand in Hand! In so einem Miteinander entsteht Zusammenhalt, ein Stolz auf das gemeinsam Erreichte und belastbare Verbindungen, die alle Bereiche unserer Gesellschaft miteinander verknüpfen. Das ist ein unbezahlbarer Schatz!"

Lassen Sie uns diesen Schatz pflegen und bewahren! Er ist das Fundament für eine gesunde Kultur des Miteinanders in unserer Stadt.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße,

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 33/2018 vom 09.11.2018: »Immenser Schaden durch riskante Finanzgeschäfte: Was hat der Vergleich gebracht?«

Sicherlich haben Sie es schon mitbekommen: Die Stadt Lünen hat den Inhalt des Vergleiches offengelegt, den sie abgeschlossen hat, um die Prozesse um die Derivatgeschäfte zu beenden.

Vielleicht noch einmal kurz von vorn: Zwischen 1999 und 2011 hat die Stadt Lünen in einem immensen Umfang riskante Finanzgeschäfte abgeschlossen. Sie war dabei falsch beraten worden und hatte deswegen Klage eingereicht. Zwar gewann die Stadt in der ersten Instanz vor Gericht, aber dann änderte sich die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes. Dadurch war plötzlich das das Risiko sehr hoch, dass die Stadt im Falle des Verlierens der Prozesse existenziell bedroht würde. Um die drohenden Schäden zu begrenzen, hat der Rat der Stadt Anfang dieses Jahres die Verwaltung beauftragt, einen Vergleich mit der EAA (Erste Abwicklungsanstalt) abzuschließen, mit der die Stadt wegen der Derivatgeschäfte im Streit lag. Über den Vergleich durfte niemand reden: Die EAA nicht, die Verwaltung nicht, die Ratsmitglieder nicht. Das lag an einer Klausel im Vergleich, in der Stillschweigen vereinbart war. Hätte jemand die Klausel gebrochen, wäre der Vergleich geplatzt. Eine Ausnahme war allerdings vorgesehen für den Fall, dass ein Gericht anordnet, dass der Vergleich offengelegt werden müsse. Das ist passiert und deswegen konnte die Verwaltung nun den Text des Vergleichs offenlegen, ohne den Vergleich zu gefährden.

Soweit die Situation. Weil denen, die heute für die Abwicklung der Derivatgeschäfte verantwortlich sind, verschiedentlich vorgeworfen worden war, sie würde in dieser Sache „mauern“ und nicht transparent genug kommunizieren, haben wir uns entschieden, den Vergleich nicht nur offenzulegen, sondern auch zu erläutern: Am Donnerstag haben wir Vertreter der Medien ins Rathaus eingeladen und so offen geredet, wie wir glauben, dass es möglich ist. An einigen Stellen sind wir mit unseren Erläuterungen immer noch vorsichtig und wägen die Worte ab. Dahinter steht die Sorge, dass der Vergleich doch noch gefährdet sein könnte. Ob diese Sorge und diese Vorsicht begründet sind, kann keiner sagen - aber ich denke, es ist besser, vorsichtig zu sein, wenn es um viel Geld geht.

Apropos Geld: Was steht denn nun im Vergleich? Der Vergleich besagt, dass die EAA der Stadt Lünen 23 Millionen Euro zahlt. Im Gegenzug wurden die Prozesse beendet. Aber was bedeuten diese 23 Millionen? Wie viel Schaden bleibt der Stadt? Dazu muss man ein bisschen rechnen. Weil die Stadt mit Beginn der Prozesse die Zinszahlungen eingestellt hat, haben sich rund 43 Millionen Euro Zahlungsrückstände angehäuft. Dazu kommen 14 Millionen Euro Minus, die anfielen, weil im Rahmen des Vergleichs drei sehr riskante Finanzgeschäfte sofort aufgelöst wurden. Zusammen sind das 57 Millionen Euro Schaden, die durch die Vergleichszahlung (die 23 Millionen) auf etwa 34 Millionen Euro sinken. Das ist die Zahl, die viele Bürgerinnen und Bürger auch schon kennen – sie steht auch im Haushalt, denn diese 34 Millionen Euro muss die Stadt nun zahlen. Um den Vergleich einordnen zu können, muss man aber auch wissen: Hätte der Schaden denn im schlimmsten Fall noch schlimmer werden können? Ja, das hätte er. Hätte der Vergleich die Klageverfahren nicht beendet und hätte die Stadt die Prozesse verloren, wären zu den 57 Millionen Euro noch Zinsen (auf die Zahlungsrückstände) gekommen. Diese Zinsen wären zudem immer höher geworden, je länger das Klageverfahren gedauert hätte. Ein hoher einstelliger Millionenbetrag wäre dann noch dazugekommen. Dieses Risiko hat der Vergleich abgewendet.

Ich habe eine Meinung gelesen, die besagt „mehr als Schadensbegrenzung“ sei der Vergleich nicht. Natürlich begrenzt er auch den Schaden – in der Weise, wie es oben ganz kurz und etwas vereinfacht ausgerechnet ist. Und das ist sehr wichtig. Aber er ist eben doch mehr als Schadensbegrenzung: Er hat auch ein großes finanzielles Risiko von der Stadt genommen. Es war ein guter, ein wichtiger Schritt für Lünen, diesen Vergleich zu schließen. Der Vergleich ist ein guter Vergleich. Vielleicht liest sich das nun, als wäre ich erleichtert über den Vergleich. Aber letzten Endes bin ich nicht erleichtert, weil ich daran denken muss, was wir mit den 34 Millionen Euro, die trotz des Vergleiches als Schaden verbleiben, in Lünen hätten bewirken können. Diese riskanten und gefährlichen Finanzgeschäfte haben der Stadt geschadet, sie waren ein schlimmer Fehler. Ein solcher Fehler darf nie wieder passieren und die Verwaltung - da können Sie sicher sein! - hat aus diesem Fehler gelernt.

Ich weiß, diese Geschäfte sind kompliziert und schwierig zu erklären. Offenbar gilt auch: Immer, wenn es um Derivate geht, wird diese Kolumne länger als gewohnt. Ich hoffe aber, sehr geehrte Leserinnen und Leser, Sie haben so zumindest einen Eindruck davon bekommen, was hier passiert ist. Vielleicht können Sie nun, da wir offener reden dürfen, die Motivation der Stadt Lünen, den Vergleich einzugehen, etwas besser verstehen. Am Ende möchte ich sagen: Ich persönlich hätte mir gewünscht, diese Geschäfte wären nie getätigt worden. Denn letzten Endes haben wir den Schaden für Lünen zwar vermindert – aber er bleibt eben sehr, sehr groß.

Ich wünsche Ihnen trotz allem nun erst einmal ein ruhiges und erholsames Herbstwochenende.

Herzliche Grüße,

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 32/2018 vom 02.11.2018: Das Rathaus wird zum Bürgerhaus: Ein Treff- und Informationspunkt für alle

"Dieses Haus muss mehr sein als ein Wahrzeichen. Es ist eine konkrete Dokumentation, ein Bekenntnis unseres Volkes und Staates zum Fortschritt. Es ist ein Denkmal des Friedens, ein Symbol der Freiheit." Diese Worte richtete Willy Brandt, damals Präsident des Deutschen Städtetages, vor 58 Jahren zur Eröffnung des Lüner Rathauses an die Bürgerschaft. Ich möchte hinzufügen: Dieses Haus ist ein Haus für die Bürgerschaft - eben ein "Bürgerhaus", und dies wahrlich mit Symbolkraft.

A propos Symbolkraft: Wir können stolz darauf sein, dass Lünen gleich drei "Big Beautiful Buildings" sein Eigen nennen kann. Wir sind die einzige Stadt, die diese Anzahl "bemerkenswerter Bauten" vorhält. Neben dem altehrwürdigen Heinz-Hilpert-Theater, das seinen 60. Geburtstag feiert, und dem bemerkenswerten Scharoun-Bau der Geschwister-Scholl-Gesamtschule ist auch unser Lüner Rathaus ausgezeichnet worden. Diese Gebäude sind nicht nur Landmarken Lünens, sondern auch Identifikationspunkte für unsere Bürgerinnen und Bürger sowie für Gäste aus Nah und Fern. Diese Gebäude stehen für Lünen, sie machen unsere Stadt aus.

Auch durch die Worte Willy Brandts fühle ich mich auch in meinem Bestreben bestärkt, das Rathaus zu einem "Bürgerhaus" weiter zu entwickeln. Schon seit einiger Zeit wird die Bürgerhalle im Erdgeschoss für vielerlei Veranstaltungen genutzt - sei es vom Seniorenbeirat mit seinen regelmäßigen Sprechstunden im Foyer, von der Polizei mit ihren Informations-Kampagnen oder anderen Organisationen und Einrichtungen, die unsere Bürgerhalle nutzen. Noch im November werden wir dort eine Ausstellung zum Thema "Rechtsradikalismus" eröffnen. Auch Schulen, und das begeistert mich besonders, nutzen das Rathaus für ihren Politik-Unterricht.

Auf all dies lässt sich aufbauen. Und so freue ich mich auch auf Ihre Vorschläge, wie wir unser Rathaus mehr und mehr zum offenen Bürgerhaus weiterentwickeln können.

Ich wünsche Ihnen ein schönes herbstliches Wochenende.

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 31/2018 vom 12.10.2018: Konzept "Campus": Schule gibt einem ganzen Stadtteil Raum und Platz

Schulen sind Orte der Bildung. In Schulen wird der Nachwuchs auf die Gestaltung des Lebens in der zukünftigen Gesellschaft vorbereitet. Insofern ist es nur konsequent, wenn Schule immer offen ist - nach außen und nach innen.

"Öffnung von Schule" bedeutet, dass Lehrer, Eltern und Schüler bereit sind, neue Wege zu gehen, um am Umbau zu einer "besseren" Schule mitzuarbeiten. Warum - diese Fragen habe ich schon vor mehr als drei Jahren aufgeworfen - sollen unsere Kinder nach dem "offiziellen Schulalltag" nicht den benachbarten Schulhof nutzen? Warum können wir verfügbare Schulräume am Abend nicht auch für Vereine, Verbände und Bildungseinrichtungen öffnen?

Lösungen präsentiert das Konzept "Campus Lünen-Süd" des Leiters der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, das wir vor Kurzem gemeinsam der NRW-Schulministerin Gebauer vorstellen konnten. Es sieht unter anderem vor, die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule und ihr Umfeld das Gelände und die Gebäude der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule zu restrukturieren, zu öffnen und damit auch zu aktivieren. Zusammen mit den engagierten Akteuren aus Lünen-Süd können dadurch vielfältige und vielseitige Kooperationen entstehen - was sowohl den Vereinen, Verbänden und Organisationen als auch der Schülerschaft zugute kommt. Denn die Nutzung von Schulräumen für Freizeit- und Bildungsprojekte ist auch eine Chance, diverse neue Kooperationen einzugehen und neue Bildungspartnerschaften zu schmieden - womöglich auch mit Unternehmen vor Ort oder sozialen Einrichtungen. Das ermöglicht aus meiner Sicht neue Wege der außerschulischen Bildung.

"Der Schule Raum geben" - so lautete ein ehemaliges Motto des NRW-Schulministeriums. Ich freue mich, dass die neue Ministerin den Ball aufgreift und unser Vorhaben flankieren will: "Die Schule gibt Raum" - und davon profitieren vor allem junge Menschen. Das wäre ein konsequenter neuer Ansatz, der einen Stadtteil und damit auch unsere gesamten Stadt aufwertet. Mein Wunsch: Der Campus wird ein Projekt, das schnell Nachahmer findet. In Lünen und landesweit. Als Bürgermeister werde ich alle Möglichkeiten nutzen, dieses Vorhaben zu einem Erfolgsmodell werden zu lassen.

Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende und - womöglich - erholsame Herbstferien.

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 30/2018 vom 05.10.2018: Die Stadt Lünen teilt mit ...!

"Man kann nicht nicht kommunizieren" sagt der Soziologe Paul Watzlawick und wenn man so darüber nachdenkt, stimmt das ja: Wir kommunizieren eigentlich immer, auch wenn wir gerade nicht reden oder schreiben. Eine Geste oder ein Blick können ja auch etwas ausdrücken, oder sogar ein Schweigen im richtigen Moment.

Wir als Stadtverwaltung können auch nicht "nicht kommunizieren" - streng genommen sind wir sogar manchmal verpflichtet, das zu tun. So steht es beispielsweise im Landespressegesetz NRW, das den Medien ein besonderes Informationsrecht einräumt.

Wir kommunizieren also jeden Tag: Mit Bürgerinnen und Bürgern, mit Redaktionen, mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mit anderen Verwaltungsstellen, mit der Öffentlichkeit. Wir merken dabei auch, dass sich die Kommunikation verändert: Online-Medien und soziale Netzwerke (wie Facebook) machen die Kommunikation schneller und direkter. In der Stadtverwaltung arbeiten wir daran, unsere Kommunikation an neue Gegebenheiten anzupassen und auch daran, unsere Kommunikation immer weiter zu verbessern. Wir möchten aktiv mit Ihnen kommunizieren, möchten sprechen und erklären, möchten Rede und Antwort stehen.

Ein Baustein, der die Kommunikation der Stadt Lünen weiter verbessern soll, ist unser neuer Pressesprecher, den ich Ihnen in der heutigen Kolumne vorstellen möchte: Dr. Benedikt Spangardt ist seit dem 1. Oktober bei uns und ist Spezialist für Kommunikation. Dass seine Berufsbezeichnung "Pressesprecher" ist, heißt nicht, dass er nur mit der Presse "spricht". Er wird natürlich auch mit allen anderen Medien kommunizieren und auch direkt mit der Öffentlichkeit "sprechen". Sein Job ist es, zu informieren und in den Dialog zu treten. Denn das bedeutet ja Kommunikation: Dass man miteinander redet, fragt, antwortet und auch zuhört. Ich freue mich, dass wir in Herrn Spangardt wieder einen Pressesprecher haben, der diese Aufgaben übernimmt. Er kommt aus Hamm-Bockum-Hövel. Nur zuletzt hatte es ihn (nach Stationen in Bremen und Hannover) etwas weiter weg verschlagen: Er war für sechs Jahre an der Universität Würzburg beschäftigt. Da auch Würzburg eine attraktive Stadt ist, freue ich mich umso mehr, dass Herr Spangardt sich nun ganz bewusst dafür entschieden hat, ein Lüner zu werden. Herzlich willkommen!

"Alle reden von Kommunikation, aber die wenigsten haben sich etwas mitzuteilen." Diesen Satz hat der Autor Hans-Magnus Enzensberger in den 1990er Jahren in einem Interview mit dem "Stern" fallen lassen. Jetzt habe auch ich in der Kolumne viel von Kommunikation geschrieben - aber ich bin eben fest davon überzeugt, dass die Stadt Lünen viel mitzuteilen hat!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein erholsames und kommunikatives Wochenende,

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 29/2018 vom 28.09.2018: Herzliche Einladung zur Bürgermeister-Herbstradtour am 3. Oktober

Bereits im Kindergarten wird den Kleinsten vermittelt, schonend mit unserer Umwelt umzugehen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen und Nachhaltigkeit sind Stichworte, die sich richtigerweise quer durch unsere Stadtgesellschaft ziehen. In diesem Sinne leistet die Erzeugung regenerativer Energien einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. In Lünen sind unsere Stadtwerke dabei ein verlässlicher und innovativer Partner. Viele Projekte wurden bereits verwirklicht, mit denen unsere Stadt bisher viele Tonnen CO² und Energie einsparen konnte.

Einen kleinen Einblick in die Projekte, mit denen sich unsere Stadt in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken in Sachen Umwelt, Energie und Planung zu einer nachhaltigen Kommune entwickelt hat, möchte ich Ihnen während meiner traditionellen Bürgermeister-Herbstradtour vermitteln. Dazu lade ich Sie am 3. Oktober herzlich ein. Start ist um 11 Uhr am Lüner Rathaus.

Eine Station der Tour ist das Lippe-Bad. Die Bädergesellschaft Lünen hat hier am 9. September 2011 nach zwei Jahren Bauzeit das erste öffentliche Hallenbad eröffnet, das als Umwelt-Innovationsprojekt mit Konzepten der Passivhaustechnologie realisiert wurde. Mit diesem Ansatz sind erhebliche Einsparungen an Energie, Wasser, Abwasser und den damit verbundenen Umweltbelastungen möglich. Für seine innovative Umwelttechnologie sowie die Vereinbarkeit von Ökologie, Ökonomie und sozialem Engagement wurde unser "Vorzeige-Bad" bei der "Woche der Umwelt" 2012 als eines der besten Projekte ausgezeichnet.

Ansteuern werden wir auch die neue Windenergieanlage der Stadtwerke, die längst zur Landmarke in Lünen geworden ist. Die Anlage mit dem Namenskürzel "WEA 2" ist am 18. Februar 2016 ans Netz gegangen. Mit einer Höhe von 149 Meter und einem Rotordurchmesser von 115,7 Meter wird eine Nennleistung von 3 Megawatt erzeugt. Damit können rund 2.140 Haushalte klimaneutral mit Energie versorgt werden.

Eine weitere Station wird die Biogasanlage der Stadtwerke in der Nähe des Stadthafens sein. In der Anlage wird aus Maissilage und Gülle in einem mehrstufigen Prozess Biogas produziert. Über ein Leitungsnetz wird dieses Gas an die 13 Blockheizkraftwerke im Stadtgebiet Lünen verteilt. Mit dem Biogas wird in den einzelnen Anlagen Strom für über 6.000 Haushalte und Wärme für 1.500 Haushalte in unserer Stadt produziert.

An jeder Station wird ein Vertreter unserer Stadtwerke Einblicke in die Projekte geben und für Ihre Fragen bereitstehen. Die Tradition der Bürgermeister-Radtour, nicht nur die schönen Ecken unserer Stadt zu zeigen, sondern auch Informationen zu den wichtigen Projekten unser Stadt zu liefern, wird am kommenden Mittwoch also fortgesetzt.

Einen großen Dank möchte ich an dieser Stelle bereits den Mitgliedern des ADFC zukommen lassen. Durch deren kompetente Beratung und Tourenplanung wird auch diese Radtour wieder zu einem Erlebnis für Jung und Alt werden.

Ich würde mich daher freuen, Sie am Mittwoch begrüßen zu können.

Herzliche Grüße und ein entspanntes Wochenende,

Ihr
Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 28/2018 vom 21.09.2018: Sie brennen für den Einsatz - alles andere können sie löschen

Vor kurzem ist mir wieder eine Broschüre in die Hände gefallen, mit der die Feuerwehren Mitglieder werben. Darin heißt es: "Es sind nicht die Bequemsten, nicht die Langsamsten, die den Weg zur Feuerwehr finden. Die freiwillig einen Teil ihrer Zeit dafür aufbringen, anderen in Not zu helfen - auch mitten in der Nacht und bei jedem Wetter. Feuerwehrtätigkeit ist packend und weit mehr als Brände löschen: Vom Auffahrunfall auf der Autobahn bis hin zum Gefahrgutalarm - langweilig ist es in der Feuerwehr nicht."

Das muss ich den Mitgliedern unserer Wehr nicht erzählen, denn sie sind es, die täglich vor neue Herausforderungen gestellt werden. Und um was es bei ihren Einsätzen geht, das wurde uns allen erst am vergangenen Wochenende bei der Großübung am Tanklager Buchenberg eindrucksvoll vor Augen geführt. Fast 250 Retter und Helfer waren im Einsatz, um eine simulierte - aber durchaus real dargestellte - Katastrophe in und für Lünen abzuwenden: Flugzeug und Helikopter waren über dem Tanklager abgestürzt, die riesigen Gefäße drohten zu explodieren, brennende Wrackteile regneten auf Passanten nieder und es galt, Gekenterte aus dem Kanal zu bergen.

Professionell und besonnen gingen die Retter und Helfer - dazu zählten neben den Löschzügen der Lüner und Selmer Wehr auch das DRK, die Johanniter, das THW und die DLRG - nur kurze Zeit nach der Alarmierung mit den gestellten Aufgaben an den unterschiedlichsten Orten, aber alle zur selben Zeit stattfindend, um. Ganz ehrlich: Viele von uns hätten da "den Kopf verloren".

Es war ein bemerkenswertes Zusammenspiel von haupt- und vor allem zahlreichen ehrenamtlichen Rettern und Helfern, das uns allen das Gefühl gibt: Wenn etwas passiert, sind wir in guten Händen. Herzlichen Dank dafür all denjenigen, die die Übung vorbereitet haben und vor allem den Teilnehmern, die ihr freies Wochenende für die Übung geopfert haben. Das ist nicht selbstverständlich.

Besonders erwähnenswert: In den Reihen der Feuerwehr, des THW, des DRK oder des DLRG waren sehr viele junge Menschen im Einsatz. Das ist eine gute Werbung für unsere Hilfeleistenden, das ist ein Beweis für die große Solidarität in unserer Stadt. Wie heißt es so treffend im Slogan der Wehr: "Wir brennen für den Einsatz. Alles andere können wir löschen." Dieses Motto haben die vielen Retter am Wochenende vorgelebt!

Ich wünsche Ihnen ein gutes, gesundes und sicheres Wochenende!

Herzliche Grüße

Ihr
Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 27/2018 vom 14.09.2018: Spender gesucht: Auch Alex braucht dringend Ihre Hilfe

Bei uns in Lünen wird der Zusammenhalt großgeschrieben. Das leben nicht nur die Mitglieder der zahlreichen Vereine und Nachbarschaften vor. Das zeigt sich auch in der herzlichen Willkommenskultur, für die unsere Stadt bekannt ist, in dem Miteinander - sei es bei der Integration von Flüchtlingen oder bei der Pflege und Hege von städtischen Parks und Grünflächen, für die Bürgerinnen und Bürger die Partnerschaft übernehmen.

Es gibt in Lünen auch Menschen, die ihre Hilfe und Unterstützung sozusagen im Verborgenen leisten. Und damit Leben retten. Das sind die vielen Lüner Blut- und Organspender. Und die Menschen, die sich in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eintragen lassen, um Blutkrebskranken zu helfen.

Aktuell erreichte mich ein Appell zu einem Aufruf, Alex zu unterstützen. Dessen Bruder Gabriel spielt beim BV Lünen 05 Fußball. Der Verein hat für ihn am vergangenen Samstag eine Veranstaltung durchgeführt. Dabei haben sich spontan 135 Bürgerinnen und Bürger von der DKMS testen lassen um herauszufinden, ob sie Alex oder einem anderen an Blutkrebs erkranktem Menschen helfen können.

Dieses Engagement ist wichtig! Überlebenswichtig! Und daher möchte ich an dieser Stelle an alle Bürgerinnen und Bürger appellieren, sich ebenfalls registrieren zu lassen und Spender zu werden. Das geht ganz einfach mit Hilfe eines Wattestäbchens. Damit kann jeder einen Abstrich von der Innenseite seiner Wange machen. Sollte man als passender Spender für einen Patienten in Frage kommen, meldet sich die DKMS.

Wie Sie Alex unterstützen können, erfahren Sie hier: https://www.dkms.de/de/aktion/helft-mit-fuer-alex-und-andere-luenen

Ich freue mich, wenn sich noch viel mehr Menschen in unserer Stadt testen und registrieren lassen - ich selbst habe dies übrigens bereits vor geraumer Zeit getan.

Vielen lieben Dank schon jetzt für Ihr Engagement!

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 26/2018 vom 07.09.2018: Vom Bergbau bis zum Bit: Zeitreise mit Freunden aus den Partnerstädten

Passender hätte der Ort nicht sein können: Im Colani-Ufo, das bekanntlich auf einem ehemaligen Förderturm "gelandet" und zum Symbol für den Aufbruch unserer Stadt geworden ist, startete die fünftägige Zeitreise mit unseren Städtepartnern in Lünen. Wir haben die Exkursionen unter das Motto "Vom Bergbau bis zum Bit" gestellt. Und mit unseren Gästen aus Salford, Panevéžys und Demmin - Zwolle, Bartın und Kamień Pomorski waren leider verhindert - wagten wir den Brückenschlag zwischen Tradition, der Bergbau-Ära, bis zur Moderne, dem Digitalen Aufbruch Lünens. 

Von der Besichtigung der Lüner Bergbau-Ausstellung im Museum, einem Rundgang durch die Bergarbeiter-Siedlungen in unserer Stadt, der Visite des Seeparks und Preußenhafens bis hin zur Führung durch das moderne und international tätige Unternehmen Remondis reichte das Programm.

Und mit Professor Gregor Hohenberg von der Hochschule Hamm-Lippstadt tauschten wir uns über neue Formen des Digitalen Lernens aus. Mein Fazit dieses Symposiums: Vor allem von unserer litauischen Partnerstadt können wir noch eine Menge lernen. Digitale Prozesse - wie die Genehmigung von Bauanträgen über eine Online-Plattform - gehören dort zum Standard.

Ziel des diesjährigen Treffens mit unseren Freunden aus den Partnerstädten war es, unsere Freundschaft auf eine breitere Basis zu stellen als bisher. Wir möchten Jugendbegegnungen mehr fördern, den wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Austausch vermehrt pflegen und voneinander profitieren. Mit diesem Ansinnen stoßen wir bei unseren Freunden in den Partnerstädten auf offene Ohren - und Arme.

Dabei kam während des fünftägigen Besuchs auch die gesellige Begegnung nicht zu kurz: Mess-Rundgänge, Disc Golf und gemeinsame Rundfahrten durch Lünen und Umgebung waren ebenfalls Bestandteil unseres Programms für die Gäste.

An diesem Wochenende reisen die Delegationen wieder ab. Wir haben uns versprochen: Die Zukunftsdialoge setzen wir gemeinsam fort. Denn was liegt näher, als die Kompetenzen der befreundeten Akteure hüben wie drüben zu nutzen?

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 25/2018 vom 31.08.2018: Junge Menschen entdecken Stadtverwaltung zunehmend als attraktiven Arbeitgeber

Grau, starr, traditionell. Das war lange Zeit das Bild, das junge Menschen von Stadtverwaltungen hatte. Das war - einmal. Rund 500 Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz erreichen allein die Stadt Lünen jährlich im Durchschnitt. Aktuell bilden wir 51 junge Männer und Frauen aus. 20 von ihnen wurden jetzt eingestellt.

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Nachwuchskräften: Mit ihren frischen Ideen werden sie unser Haus bereichern. Andererseits erhalten sie von uns eine fundierte Ausbildung in Bereichen, die so vielfältig sind wie unsere Stadtgesellschaft - so u.a. als Immobilienkaufmann, Notfallsanitäter, Brandmeister, Medien- und Informationsfachkraft.

Die kommunale Verwaltung ist aus meiner Sicht ein optimaler Arbeitgeber - und das scheint sich herumgesprochen zu haben. Die Stadtverwaltung bietet jungen Menschen genau das, was sie wollen: die Chance etwas zu bewegen, sinnvolle Tätigkeiten für unsere Bürgerschaft und nebenbei die Chance auf einen langfristig sicheren Job.

Wir bieten: Zwar im Vergleich zur "freien Wirtschaft" kein hohes, aber dafür gleichbleibendes Gehalt. Die Möglichkeit zur Teamarbeit. Zur Gleitzeit. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eine hervorragende Altersvorsorge. Aber vor allem die Möglichkeit, etwas für Lünen zu tun und in unserer Stadt zu verändern.

Dem steten Veränderungs- und Modernisierungsprozess stellt sich auch unsere Verwaltung. Dazu zählen auch die Digitalisierung, Personalentwicklung und neue, effiziente Formen des Wissensmanagements und der Teamarbeit.

Neugierig geworden? Wer im nächsten Jahr seinen Dienst bei der Stadt Lünen antreten möchte, hat immer noch die Gelegenheit zur Bewerbung: Das Online-Bewerbungsportal (www.luenen.de/ausbildung) für den Ausbildungsjahrgang 2019 ist geöffnet. Noch bis zum 16. September 2018 können sich Interessierte um die dort ausgeschriebenen Stellen bewerben und so die ersten Schritte in Richtung ihrer beruflichen Zukunft im Rathaus gehen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Spätsommer-Wochenende!

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 24/2018 vom 13.07.2018: Jung und Alt bereichern sich gegenseitig in unserer Stadt

Kurt Tucholsky war es, der das damalige Verhältnis von Alt und Jung - wie ich meine - treffend beschrieb: "Die verschiedenen Altersstufen der Menschen halten einander für verschiedene Rassen. Alte haben gewöhnlich vergessen, dass sie jung gewesen sind, oder sie vergessen, dass sie alt sind, und Junge begreifen nie, dass sie alt werden können." Das war einmal, das hat sich aus meiner Erfahrung grundlegend verändert.

Heute erkennen jüngere und ältere Menschen, dass sie sich hervorragend ergänzen können und sollten. Gerade in Lünen gibt es viele Beispiele dafür:

Erst vor wenigen Tagen durfte ich in der Kleingartenanlage Am Subeck im zweiten Jahr in Folge an einem tollen Austausch zwischen der Profilschule Brambauer und dem AWO-Seniorenheim teilnehmen. Es war erneut sehr beeindruckend zu sehen, wie herzlich, rege und intensiv der Dialog geführt wurde - und wie viel Erkenntnisse Alt und Jung aus den Gesprächen gewonnen haben.

Es gibt - auch in Lünen - bewährte Wohnmodelle: Alt und Jung leben in Siedlungen Tür an Tür. Und sie ergänzen sich hervorragend: Die meist mobileren jungen Familien machen dann schon mal Besorgungen für ihre älteren Nachbarn. Und diese passen auch mal auf die Kinder auf, sollten die Eltern wichtige Termine haben.

Die Lüner IT-Firma Itemis hat in dieser Woche eine Patenschaft mit einer Lüner Grundschule besiegelt. Gestandene Programmierer vermitteln dort künftig ihr Wissen im Umgang mit digitalen Medien - und neben diesem Wissen vermitteln die Experten auch jede Menge Spaß an der Sache.

Und schauen wir uns unsere Vereinslandschaft an: Da trainieren die Bambinis auf dem Fußballplatz, angelernt und angefeuert von den "alten Hasen", die jeden Ball-Trick kennen.

Halten wir also fest: Gemeinsam Freude haben, einander helfen und ein respektvolles Miteinander erleben - das ist das Fundament für ein gutes Miteinander in Lünen. Nutzen Sie doch die Ferienzeit, um sich generationsübergreifend auszutauschen und gemeinsame Freizeitaktivitäten zu unternehmen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei, eine schöne Sommerzeit und erholsame Ferien.

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 23/2018 vom 06.07.2018: Verwaltung muss den Wandel gestalten: Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht

 "Wandel findet statt: In der Stadtgesellschaft, in der technologischen Entwicklung, innerhalb der Kommunalverwaltung. Unter diesen Rahmenbedingungen müssen Kommunen sich entwickeln. Sie müssen genau die Passform finden, die es ihnen ermöglicht, ihre Ziele stetig und effektiv zu erfüllen. Die Verwaltung ist ein vernetztes System, in dem ein langfristiger Wandel nur gelingt, wenn es ganzheitlich betrachtet wird."

Zugegeben - diese Sätze stammen nicht von mir. Diese Erkenntnis haben Verwaltungsexperten der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) vermittelt. Auch wir, unsere Lüner Stadtverwaltung, müssen mit der Zeit gehen. Wir müssen uns zukunftssicher aufstellen - und damit sind Veränderungen verbunden. Die Optimierung unserer Verwaltung hat uns auch die Gemeindeprüfungsanstalt (gpaNRW) dringend ans Herz gelegt. Und so haben wir unsere Hausaufgaben gemacht: Prozesse und Aufgaben analysiert, Ressourcen gebündelt und Synergien geschaffen. Überschneidungen von Zuständigkeiten sollen reduziert bzw. verhindert werden.

Das führt zu einer Veränderung der Organisationsstruktur, einem neuen Zuschnitt der vier Dezernate des Bürgermeisters, des Kämmerers, des Kultur- und Schuldezernenten und des Technischen Beigeordneten. Diesen Plan legen wir am folgenden Donnerstag den Ratsmitgliedern zur Entscheidung vor.

Im Detail ist folgendes geplant:

In meinem Dezernat werden künftig alle Sicherheits- und Ordnungsaufgaben gebündelt. Das macht Sinn, denn dort sind bereits jetzt die Feuerwehr und die Rechtsabteilung angesiedelt. Auch das Bürgerbüro und andere für die Bürgerschaft wichtige Abteilungen wie das Standesamt und die Abteilung für Ausländerangelegenheiten wechseln in mein Ressort - damit wären dann die bürgerrelevanten Themenfelder unter einem Dach zusammengefasst.

Beim Kämmerer Uwe Quitter werden die Bereiche Finanzen, Personal und Organisation gebündelt. Nur so können künftige Herausforderungen wie Haushaltskonsolidierung, Digitalisierung oder demografischer Wandel in einem Zusammenhang betrachtet und bewältigt werden.

Diese für die interne Steuerung der Verwaltung wichtigen Aufgaben erfordern die Leitung durch einen Fachmann. Uwe Quitter bringt durch seine langjährige Verwaltungslaufbahn, in der er in Städten wie Aachen und Hagen auch für Personal und Organisation zuständig war, die entsprechende Expertise mit. Zudem erfordert diese zentrale Steuerung eine enge, verzahnte und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit mir als Bürgermeister, der qua Amt für die Gesamtverwaltung die Verantwortung trägt. Insofern schlagen wir dem Rat vor, die Funktion des Ersten Beigeordneten, des allgemeinen Vertreters des Bürgermeisters "im Innendienst", von Horst Müller-Baß auf Uwe Quitter zu übertragen.

Diese neuen Zuschnitte entlasten den Dezernenten Müller-Baß, der u.a. mit den für Lünen wichtigen Bereichen Kitas, Schulen, Soziales, Kultur und Sport schon jetzt das größte Dezernat führt.

Aus Sicht der Verwaltungsspitze sind diese Veränderungen stimmig und dringend notwendig, um für unsere Stadt existenzielle Themen schnell und professionell anzugehen und umzusetzen: Die Verbesserung des Service für die Bürger, die Digitalisierung der Verwaltung - sie macht Prozesse und Entscheidungen transparent -, das Wissensmanagement und die Personalentwicklung, um nur einige zu nennen. Andere Städte unserer Größenordnung haben sich mit großem Erfolg dieser Aufgabe gestellt, wir wollen nicht hinterherhinken.

Nun muss der Rat entscheiden. Wir sind gespannt...

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Sommer-Wochenende.

Herzliche Grüße 

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 22/2018 vom 29.06.2018: WM = Wirtschafts-Meisterschaft: Lünen macht eine gute Figur auf dem Platz

Wenn auch, was mich wirklich schmerzt, unsere Nationalelf nach einer schwachen Performance ausgeschieden ist: Unsere Stadt hingegen hat einen guten Lauf, macht - Dank des Einsatzes vieler Akteure - eine gute Figur "auf dem Platz" und läuft sich für das Finale warm. Obgleich wir ja alle wissen: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel! Und so dürfen wir uns auf den Lorbeeren nicht ausruhen.

Das Wirtschaftsgespräch der Industrie- und Handelskammer am Mittwoch hat deutlich gemacht: Dank der Anstrengungen der Wirtschafts-Akteure, der Kammern, der Politik und Bürgerschaft sind wir ein starkes Team, das sich gut aufgestellt und die Zeichen der Zeit erkannt hat.

Bei einer Umfrage unter den Teilnehmern rangierte erstmals ein anderes Thema als die Verkehrsentwicklung auf Platz 1: Die notwendige Digitalisierung unserer Stadt. Wir haben als Stadtverwaltung bekanntlich den Digitalen Bildungspakt Lünen gemeinsam mit dem Verein Pro Lünen, der Kreis-Berufsschule, den Kammern und dem Wirtschaftsförderungszentrum gegründet. Dieser Zusammenschluss hat es sich zum Ziel gemacht, die digitale Kompetenz an den Schulen zu erhöhen.

Jetzt machen wir uns aktuell auf den Weg, die Digitale Allianz Lünen zu schmieden. Denn wir kommen an diesem wichtigen Thema nicht vorbei und dürfen es nicht zulassen, dass uns andere Kommunen überholen.

Digitalisierung - das ist aus meiner Sicht viel mehr als E-Government, das wir derzeit einführen, um den Bürgerservice zu erhöhen. Es ist mehr als schnelles Internet und autonome Busse.

Digitalisierung ist längst zum Standort-Faktor geworden. Eine Stadt wie Wolfsburg beispielsweise richtet ihr Bildungsangebot danach aus. Lernen in allen Lebensphasen wird qualitativ hochwertiger und experimenteller. Das beginnt in der Kita mit frühkindlicher Förderung, setzt sich in der Grundschule mit Laptop-Klassen fort und in der weiterführenden Schule mit Experimentier-Räumen.

So ganz nebenbei: Robotik-Gruppen aus Lünen sind schon jetzt in internationalen Wettbewerben führend und sorgen für positive Schlagzeilen. Bei dieser Gelegenheit: Am 20. September werden die Mitglieder des Digitalen Bildungspaktes die besten Projekte von Lüner Schülerinnen und Schülern auszeichnen. An diesem Tag findet ab 14:30 Uhr im Lippe-Kolleg die "digitale Oscar-Verleihung" statt.

Wir müssen Bildung als Haltung verstehen. Wir wollen neugierig und offen sein für Neues in allen Lebensphasen. Wir brauchen faire, individuelle und vielfältige Bildungszugänge für alle Bürgerinnen und Bürger - was weit über das Aneignen von Fakten und Informationen in Schulen, Universitäten und Betrieben hinausgeht. Eine moderne Bildungslandschaft schafft Netzwerke, in denen die Akteure Bildungsprozesse steuern und gestalten können.

Ein gutes Bildungsniveau ist für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt von entscheidender Bedeutung. Und auch aus diesem Grunde bin ich mit der Wirtschaftsförderung und der IHK unterwegs, um entsprechende Bildungseinrichtungen nach Lünen zu holen.

Die ersten Gespräche dazu sind terminiert. Ich bin sehr hoffnungsvoll, dass wir Erfolge verzeichnen können. Der Ball liegt auf dem Elfmeterpunkt. Jetzt gilt es, ins Tor zu schießen. 

Ich wünsche Ihnen ein schönes und sommerliches Wochenende.

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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»Auf ein Wort« Ausgabe Nr. 21/2018 vom 22.06.2018: Meine Woche: Sportlich-sachlich, erfolgreich und nachdenklich

Wie war Ihre Woche? Ich hoffe, gut! Ich habe eine spannende und erfolgreiche Woche erlebt - und damit meine ich, Sie ahnen es, nicht die Spiele der laufenden Fußball-Weltmeisterschaft.

Die letzte Woche endete mit einer sportlichen Veranstaltung, an deren Intensität sich die deutsche Nationalmannschaft am Sonntag ein Beispiel hätte nehmen können: Am vergangenen Freitag waren 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger meiner Einladung zur Radtour gefolgt, die diesmal 14 "Knackpunkte" des Lüner Fahrradwegenetzes zum Ziel hatten. Dabei haben wir sowohl gute Beispiele der Radwegeführung - wie die nachgebesserte Spur am Leezenpatt Höhe Holtgrevenstraße -, als auch optimierungswürdige Strecken wie die Querung am Krähenort unter die Lupe genommen. Herzlichen Dank allen Mitradlerinnen und Mitradlern sowie dem ADFC - und auch all denjenigen, die uns mit Tipps und Anregungen zum Streckennetz versorgt haben.

Der Start in die neue Woche war ein sehr erfreulicher: Unser Haushalt ist genehmigt! Damit sind wir nun wieder handlungsfähig und können lange geplante Projekte wie Schulsanierungen und Kita-Ausbauten angehen. Das Ziel ist jedoch weiterhin der Schuldenabbau in den folgenden Jahren. Durch das klippenreiche Meer der Kommunalfinanzen hat uns Kämmerer Uwe Quitter mit seinem Team bisher sicher gesteuert. Dafür verdient er unser aller Respekt. Und auch der Rat der Stadt Lünen hat umsichtig geplant - schön, wenn dies so bleibt. Denn: Wir sind noch lange nicht über dem Berg.

Den Quartiersdialog zu den Themen Sicherheit und Ordnung haben wir am Mittwoch im Rathaus noch einmal vor der Sommerpause angeboten - und auch aus den Stadtteilen waren Bürgerinnen und Bürger gekommen, um uns Tipps und Hinweise zu geben. Unsere Bilanz in wenigen Zahlen: Ein Jahr nach der ersten Veranstaltung - danach folgten drei in Brambauer, Wethmar und Gahmen - haben wir auf Bürger-Anregungen reagiert und u.a. in Brambauer allein zum Jahreswechsel rund 150 Sonder-Kontrollen gegen Falschparker durchgeführt, über 5.000 Geschwindigkeitsmessungen im Bereich Kamener-/Hammer Straße durchgeführt (und dabei zahlreiche Verstöße geahndet) sowie 250 Privatanzeigen bearbeitet.

Was mich am Mittwoch besonders berührt hat: Anwohner resignieren wegen des teilweise rabiaten und bedrohlichen Verhaltens ihrer Nachbarn. Wir werden uns gemeinsam mit der Polizei dieser Fälle annehmen, dürfen allerdings nicht die Segel streichen. Gemeinsam mit der Bürgerschaft und allen Ordnungskräften wird es uns gelingen, auch diese Herausforderungen in den Griff zu bekommen. Ich bin da sehr zuversichtlich!

Ich wünsche Ihnen ein schönes (Fußball-)Wochenende und dem deutschen Team endlich einen Erfolg!

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 20/2018 vom 15.06.2018: Herzliche Einladung: Bilanz der Sicherheitsdialoge am 20. Juni

Welche Erfahrungen haben die Kollegen der Ordnungspartnerschaften gemacht, die seit dem 1. Mai dieses Jahres gemeinsam auf Streife sind? Welche Aufgaben haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtservice? Was ist die Bilanz meiner Quartiersdialoge zum Thema "Sicherheit und Ordnung", zu denen ich Sie seit dem vergangenen Sommer in Lünen-Mitte, in Brambauer, Gahmen und Wethmar eingeladen habe?

Über diese viele weitere Fragen möchte ich mit Ihnen am folgenden Mittwoch, 20. Juni 2018, um 17.00 Uhr im Rathaus-Foyer ins Gespräch kommen. Rede und Antwort stehen an diesem Nachmittag auch Lünens Polizeichef Frank Schulz sowie der Leiter unseres Ordnungsamtes, Bernd Wiesner. Moderiert wird die Veranstaltung vom ehemaligen Kölner Polizeipräsidenten, Klaus Steffenhagen. Als Lüner Bürger kennt er die Situation vor Ort und betreut und schult unter anderem unsere Einsatzkräfte im Stadtservice.

So viel sei bereits jetzt verraten: Auf Ihre Anregungen hin haben wir im Stadtgebiet Schwerpunkt-Kontrollen veranlasst und auch die Einsatzpläne der Ordnungskräfte danach ausgerichtet. Zudem sind bei uns zahlreiche Privatanzeigen eingegangen und bearbeitet worden - dabei wurden vornehmlich Falschparker ins Visier genommen.

Ich freue mich, wenn wir - vor der Sommerpause - noch einmal miteinander ins Gespräch kommen, Ihre Anregungen und Beobachtungen aufnehmen können und mögliche Maßnahmen diskutieren. Denn nur gemeinsam können wir für Sicherheit und Ordnung in unserer Stadt sorgen - indem wir hinschauen, nicht weggucken.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 19/2018 vom 08.06.2018: Veranstaltungen sind Wirtschafts- und Imagefaktor für unsere Stadt

"Feste sind wie Sterne: Erst sie lassen das Firmament leuchten." Blicke ich zurück auf die vergangenen Wochen und Tage, dann weiß ich, dass dieses chinesische Sprichwort stimmig ist. Das stimmungsvolle Brami-Fest, das gefühlt ganz Brambauer mobilisiert hat, die gelungenen Feiern im Lüner Süden - dort hatten am vergangenen Wochenende sowohl die Süder Vereine als auch die Südpark-Freunde eingeladen - haben nicht nur mich, sondern alle Gäste sehr beeindruckt. Allen Helfern und Organisatoren sei in diesem Zusammenhang herzlich gedankt.

Dabei dienen diese Veranstaltungen nicht nur der Geselligkeit, sie fördern auch den Zusammenhalt. Überdies stärken sie die Attraktivität des Standorts Lünen. Kommunen, so formulieren es Stadtentwickler und -planer, müssen inszeniert werden. Dadurch können sie im Wettbewerb untereinander bestehen, ihre Stärken präsentieren und sich als Wirtschaftsstandort und Lebensraum profilieren.

Lünen zeichnet sich durch eine vielfältige Veranstaltungs- und Willkommenskultur aus - dies sind übrigens auch solide Grundpfeiler unseres Stadtmarketings. Wir können wuchern mit vielen kleineren Festen in den Stadtteilen, aber auch mit großen Events wie das Weinfest, das an diesem Wochenende in die südliche Fußgängerzone lockt. Schon am 13. und 14. Juli laden wir Sie ein zum Brunnenfestival auf den Theater- und Pfarrer-Bremer-Parkplatz, am zweiten September-Wochenende startet Lünens größtes Volksfest, die Mess. Auch am Weihnachtsmarkt wird schon jetzt gefeilt.

Umfragen haben ergeben: Jeder vierte Besucher der Lüner Großveranstaltungen kommt aus der Nachbarschaft. Viele von ihnen erleben Lünen als attraktive, gastfreundschaftliche Stadt - und kommen zum Einkaufen wieder. Feste sind also auch Image- und Wirtschaftsfaktor. Lassen Sie sie uns daher feiern, wie sie fallen!

Ein schönes Weinfest-Wochenende. Wir sehen uns bei einem Schoppen!

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 18/2018 vom 01.06.2018: Herzliche Einladung zum Mitmachen: Stadtradeln und Tour zu "Knackpunkten"

Ich lade Sie herzlich zum Mitmachen ein: Stadtradeln und Tour zu "Knackpunkten" - Ein Loblied auf das Velo stammt ausgerechnet von einem berühmten Autobauer. Adam Opel schwärmte einst: "Bei keiner anderen Erfindung ist das Nützliche mit dem Angenehmen so innig verbunden wie beim Fahrrad." In der Tat dient Radeln nicht nur der körperlichen Fitness, es ist auch gut für unsere Umwelt, weil abgasfrei. Und so lade ich Sie herzlich zu zwei Radel-Events in Lünen ein.

Am kommenden Sonntag, 3. Juni 2018, fällt der Startschuss für das Stadtradeln. Aus diesem Anlass gibt es eine Radtour, die bei uns in Lünen startet und gemeinsam mit anderen Kommunen aus dem Kreis Unna zum Stadtradelfest nach Werne führt. Start ist um 10:00 Uhr am LünTec in Brambauer und um 10:30 Uhr auf dem Marktplatz. Auch diejenigen, die an den Radtouren nicht teilnehmen, können sich an der Klimaschutzaktion Stadtradeln beteiligen. Schließlich geht es darum, die Alltagstauglichkeit des Fahrrads unter Beweis zu stellen oder auch zu testen. Bei der Aktion, an der sich auch Teams beteiligen können, zählt jeder Radkilometer. Machen Sie mit, informieren Sie sich und melden Sie sich an unter www.stadtradeln.de/luenen.

Voraussetzung für ungetrübtes Radfahr-Vergnügen ist ein gutes Radwegenetz. Anlässlich meiner traditionellen Radtour möchte ich mit Ihnen gemeinsam die "Knackpunkte" in unserer Stadt in Augenschein nehmen und Streckenabschnitte abfahren, die Optimierungsbedarf aufweisen. Am Freitag, 15. Juni 2018, starten wir um 13:00 Uhr ab dem Rathaus (Marktplatz) und steuern u.a. die Moltkestraße, Gahmener Kamp, Bahnstraße, Kamener Straße und Katzbach an - alles Radstrecken, bei denen Bürgerinnen und Bürger Verbesserungsbedarf festgestellt haben.

Sollten Sie darüber hinaus noch Anregungen und Vorschläge für die Optimierung von Radstrecken haben, können Sie mir diese gerne per E-Mail zusenden (buergermeister@luenen.de). Wir werden versuchen, diese Orte in unsere Tour mit einzubauen. Auf jeden Fall greifen wir Ihre Reaktionen auf und lassen sie durch unsere Fachabteilung aufarbeiten.

Ich freue mich, wenn Sie sich mit mir am 15. Juni "auf den Sattel schwingen". Damit die Teilnehmer der Bürgermeister-Frühlingsradtour als solche erkennbar sind, gibt es für jeden Sicherheitswesten mit unserem Stadt-Logo. Und gegen 17:00 Uhr lade ich Sie zu einer kleinen Stärkung am Rathaus ein: Mit Grillwürstchen, Kaltgetränken und guten Gesprächen klingt die Radtour aus.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende nach dem Motto "Lünen steigt auf und fährt Rad".

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 17/2018 vom 18.05.2018: Wenn Vereine (F)feste Feiern - Wir helfen Ihnen bei der Planung

Endlich, die Freiluft-Saison ist eröffnet. Und sie beschenkt uns mit vielen Festen und Feiern: Ob Schützenfeste - wie in Niederaden an diesem Wochenende oder in Wethmar ab dem 31. Mai - oder Veranstaltungen der Vereine, Verbände und Kirchengemeinden, sie alle laden zum Mitfeiern und Verweilen ein und bereichern das Leben in unserer Stadt. Diese vielen bunten Feste machen unsere Lüner Stadtgesellschaft aus!

Zugegeben: Wer große Veranstaltungen plant, muss bestimmte Rahmenbedingungen erfüllen. Das beginnt mit Gema-Gebühren für Musik-Nutzung und endet mit der Genehmigung für Zelte, Aufbauten und Ausschank. Da behält nicht jeder den Durchblick, was mit wem abzustimmen ist. Das weiß ich aus vielen Gesprächen mit ehrenamtlichen Veranstaltern.

Ich meine: Wer mit seinen Festen und Feiern unsere Stadtgesellschaft bereichert, der sollte nicht ratlos vor einer Mauer mit bürokratischen Hürden stehen gelassen werden. Mein Bürgermeister-Büro hilft auch in diesem Fall schnell und unkompliziert, durch den manchmal von außen undurchdringlich erscheinenden Dschungel von Regeln und Verordnungen zu gelangen. Wir nehmen gerne all Ihre Fragen um die Veranstaltungsplanung entgegen, leiten sie weiter an die zuständigen Abteilungen und stehen Ihnen bei der Planung mit Rat und Tat zur Seite. Wer weiß denn schon aus dem Effeff, was er wo in unserem Rathaus beantragen muss, um ein gelungenes öffentliches Fest zu organisieren?

Seit 2016 habe ich im Bürgermeister-Büro eine Koordinierungsstelle für das Ehrenamt eingerichtet. Dies, um Ihr Engagement für unsere Stadt zu würdigen und zu stärken und bürgerschaftlich Engagierten unbürokratisch zu helfen. Markus Neumann (links auf dem Foto oben) steht Ihnen als Ansprechpartner bei allen Fragen rund um Ihre ehrenamtliche Tätigkeit zur Verfügung (Telefon 02306 104-1233, E-Mail: markus.neumann.02@luenen.de). Er freut sich auf Ihren Besuch in der 9. Etage des Rathauses, über Ihren Anruf oder über Ihre Mail.

Selbstverständlich stehen Ihnen auch die übrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meines Büros - das war und ist geübte Praxis - und Ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den Fachabteilungen für Ihre Wünsche, Anregungen und Anliegen zur Verfügung.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Planung Ihres Events, gutes Wetter, viele fröhliche Gäste und eine grandiose Stimmung. Zudem hoffe ich, dass Sie das Pfingstwochenende und womöglich auch die Pfingstferien genießen können.

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 16/2018 vom 11.05.2018: Westdeutsche Volleyball-Meisterschaft zeigt eindrucksvoll: Sport-Ereignisse sind ein wichtiges Marketing-Instrument

Noch heute geraten eingefleischte Fußball-Fans landauf, landab ins Schwärmen, wenn sie den Namen "Lünen" vernehmen: "Das ist doch die Stadt mit dem Lüner SV", erinnern sie sich an die größten Erfolge unseres Vereins in den 60er- und 70er-Jahren. In dieser Zeit spielte er mehrfach in der zweithöchsten deutschen Fußballklasse. Im Sommer 1963 wurde der LSV zunächst Westfalenmeister und später Westdeutscher Meister.

Was zeigt: Sport trägt nicht nur erheblich zur Lebensqualität in unserer Stadt bei und ist damit nicht nur Standortfaktor, sondern kann auch wichtiger Bestandteil des Stadtmarketings sein. Sportvereine und auch Sportereignisse sind Aushängeschild für unsere Stadt.

Ganz aktuell hat der Lüner SV Volleyball e.V. das am vergangenen Wochenende mit Bravour bewältigt und bewiesen: Zur Westdeutschen Volleyball-Meisterschaft der weiblichen U 14 waren Teams aus dem ganzen Land angereist, um diesen spannenden Sport von seiner besten Seite zu präsentieren. Die Kulisse in der Altlüner Sporthalle war mehr als beeindruckend, die Fans "aus dem Häuschen". Dies auch wegen der Gastfreundschaft des ausrichtenden Vereins, die kaum zu toppen ist. An dieser Stelle möchte ich den engagierten Sportlerinnen des LSV Volleyball, aber vor allem aber auch den zig (!) Organisatoren, Helfern und Sponsoren dieses großartigen Events noch einmal besonders danken.

Es ist ein Ereignis, das nach Wiederholung ruft: Lünen bietet sich für die Massensportart Volleyball wahrlich an, betonte LSV-Funktionär und Unternehmer Dirk Hartmann zu Beginn dieses Jahres während des Workshops unseres Marketing-Beirats. Denn vor rund 30 Jahren hatten die Volleyballer des LSV die Bundesliga-Weihen erfahren. Und: Volleyball wirkt just in der Zielgruppe der Studierenden sehr attraktiv.

Heißt: Mit den Impulsen aus dieser - auch in Lünen - aufstrebenden Sportart kann sich Lünen als junge, dynamische und sympathische Stadt auch über die Landesgrenzen hinaus einen Namen machen. Lassen Sie uns daran arbeiten - denn derartige Großveranstaltungen wie die Volleyball-Meisterschaften am vergangenen Wochenende sind nicht nur Freizeit-Events für die Familie, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Viele Teilnehmer und Fans haben Lünens Gastronomie, Hotellerie und Handel Umsatz beschert - nicht zuletzt durch die mehr als 200 Übernachtungen von Samstag auf Sonntag.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Fest-Wochenende - womöglich mit Kirmesvergnügen, Sonntagsbummel und Musikpartys im Lükaz. Und nicht vergessen: Nach dem Vatertag folgt schon am Sonntag der Muttertag!

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 15/2018 vom 04.05.2018: Tarifabschluss im öffentlichen Dienst: Nicht nur ein Grund zum Jubeln

"Mit Nüssen lassen sich nur Affen bezahlen." Irgendwie mag ich diesen Spruch des Herrn Sorrentino, dem Ex-Concierge des Nobel-Hotels Adlon. Er förderte seine Mitarbeiter mit außergewöhnlichen Maßnahmen - wie Geschenken als Belohnung - und für die Branche überproportional hohen Gehältern. Diese dankten es ihrem Chef durch eine hohe Dienstleistungsbereitschaft und große Loyalität. Über Fachkräfte-Nachwuchs musste sich Raffaele Sorrentino nicht beklagen.

Klar: Gute Leistung muss auch angemessen bezahlt werden. Vor diesem Hintergrund halte ich den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst für absolut gerechtfertigt. Zumal vor allem die mittelgroßen und kleinen Kommunen große Schwierigkeiten haben, gutes, weil qualifiziertes Fachpersonal zu finden. Da stehen wir auch als Stadt Lünen im harten Wettbewerb zur so genannten "freien Marktwirtschaft", die ihre Belegschaft in der Regel besser bezahlt und auch schnelle Karrieren ohne lange Planstellen-Diskussionen fördern kann.

Die Schattenseite: Der Tarifabschluss reißt ein Loch in Höhe von jeweils rund einer Million Euro pro Jahr die Lüner Stadtkasse- und dies in den nächsten drei Jahren. Tendenz steigend - denn der nächste Tarifabschluss wird auch keine Null-Runde sein. Großstädte wie München oder Braunschweig können sich die höheren Personalkosten leisten, überschuldete Städte wie Lünen können dies nicht so ohne weiteres. Erschwert wird unsere Lage durch die aktuelle Situation, in der unsere Verschuldung um ca. 34 Mio. € auf ca. 400 Mio. € angestiegen ist.

Auch der Bund der Steuerzahler warnt vor Finanzierungsproblemen für die klammen Kommunen - bundesweit zählen rund 40 Prozent aller Städte und Gemeinden dazu. Personalabbau, Sparmaßnahmen sowie höhere Steuern und Abgaben könnten die Folge sein, so der Steuerzahler-Bund.

Auch wir müssen nun alles dransetzen, dass letztlich die Bürgerschaft nicht auch noch hierfürdie Zeche zahlt. Das dürfte, um an eine Äußerung meines Lüneburger Amtskollegen anzuknüpfen, ein "Ritt auf der Rasierklinge" werden.Denn wenn die Städte und Gemeinden die Kosten des Abschlusses auf die Bürger abwälzen, besteht die Gefahr, dass sie an Attraktivität verlieren - weil etwa Dienstleistungen nicht mehr in gewohntem Umfang stattfinden können oder Investitionen aufgeschoben oder gar gestrichen werden müssen. Das wäre fatal. Und so werden sich Politik und Verwaltung im Dialog mit unseren Bürgerinnen und Bürgern einiges einfallen lassen müssen, dass es hier nicht so weit kommt.

Patentlösungen für derartige Situationen gibt es nicht. Was hilft, ist der Austausch und der Zusammenhalt - auch mit anderen betroffenen Kommunen. Aktuell tagt an diesem Wochenende in Cuxhaven das "Aktionsbündnis für die Würde unserer Städte", um Wege aus der Finanzmisere zu finden. Unser Stadtkämmerer Uwe Quitter ist als Vertreter unserer Stadt in diesem Bündnis aktiv tätig und sitzt zurzeit auch vor Ort mit am "Runden Tisch".

Bekanntlich haben sich bundesweit über 70 vor dem finanziellen Kollaps stehende Kommunen diesem Kreis angeschlossen. Unser gemeinsames Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe von Land und Bund zu erhalten, um die Städte vor dem endgültigen Absturz zu bewahren und die Lebensqualität für die Bürgerschaft zu sichern.

Ich wünsche mir, dass unsere Hilferufe endlich Gehör finden und Wirkung zeigen.

Ihnen wünsche ich ein schönes Wochenende.

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 14/2018 vom 27.04.2018: "Das Derivate-Desaster"

Was könnte eine überschuldete Stadt wie Lünen mit 34 Millionen Euro nicht alles anfangen? Schulen und Kitas bauen, das Bildungs- und Kulturangebot verbessern, Sport und Ehrenamt fördern.

Ca. 34 Millionen Euro - diese Feststellung war das Ergebnis der Vorberatungen im Haupt- und Finanzausschuss am letzten Donnerstag - fehlen in der Stadtkasse. Das sind die bitteren Folgen eines Ausflugs der Stadt in spekulative Finanzgeschäfte, die in den Jahren 2007 bis 2011 getätigt wurden.

Seit 2012 hat sich die Stadt gegen die Verluste aus diesen so genannten Derivatgeschäften mit insgesamt drei Klagen gewehrt. Nach mehreren Instanzen haben die ehemaligen Vertragspartner nunmehr einen Vergleich geschlossen, um einen Schlussstrich zu ziehen. Das hatte der Rat der Stadt in seiner Sitzung vom 08.03.2018 mit breiter Mehrheit so beauftragt.

Die Auswirkungen des Vergleichs machen es notwendig, den Haushalt der Stadt anzupassen. Wenn der Rat dazu in der nächsten Woche einen entsprechenden Beschluss fasst, wird angesichts einer Verschlechterung der Haushaltslage um ca. 34 Mio. € niemand eine echte Erleichterung empfinden. Aber man kann schon sagen, dass wir es geschafft haben, eine größere Krise abzuwenden. Dabei ist es letztlich unvorhersehbaren positiven Effekten auf der Einnahmeseite zu verdanken, dass wir sogar unser Ziel, bis 2020 unsere Überschuldung (mehr Schulden als Vermögen) zu beenden, halten können. Andernfalls wären wir nicht mehr handlungsfähig.

Mein Dank gilt an dieser Stelle unserem Kämmerer Uwe Quitter, der einen noch größeren Schaden abgewandt hat, indem er uns seit seinem Amtsantritt 2012 in enger Abstimmung mit dem Rat durch mehrere Gerichtsverfahren bis zum derzeitigen Vergleich "navigiert" hat.

Derivatgeschäfte waren schon seit Anfang der 2000-er Jahre gerade bei "klammen" Kommunen weit verbreitet. Sie waren nicht unumstritten, wurden aber immerhin sogar von der Gemeindeprüfungsanstalt NRW als Instrument der Zinsoptimierung empfohlen. Auch in unserer Stadt wurde heftig und mit unterschiedlichen Ansätzen über diese Art der Anlageform diskutiert. Nach einem Grundsatzbeschluss Ende 2002, mit dem der Rat sich für ein "Aktives Zinsmanagement" ausgesprochen hatte, warnten spätestens seit der Finanzkrise 2008 nicht wenige vor den Risiken, die dann tatsächlich auch eintraten.

All diese Diskussionen und Entscheidungen haben in der Vergangenheit in öffentlichen Sitzungen stattgefunden. Genauso wie die weiteren Schritte, die Politik und Verwaltung ab 2012 zur Schadenbegrenzung gegangen sind. Insofern ist es nicht richtig, der Stadt oder ihrer Verwaltung mangelnde Transparenz vorzuwerfen. Generell sind sowohl der städtische Haushalt als auch die Jahresabschlussberichte, in denen die Entwicklung der Kredite dargestellt werden, für jedermann einsehbar.

Was den aktuellen Vergleich betrifft, verpflichtet nicht nur die bindende Zusatzvereinbarung, ohne die er nicht zustande gekommen wäre, zur Verschwiegenheit über die Inhalte. Es entspricht auch allgemeinen Rechtsgrundsätzen, Vertragsangelegenheiten zum Schutze des jeweiligen Vertragspartners nicht in öffentlicher Sitzung zu beschließen. Stellen Sie sich vor, Sie würden ein Grundstück an die Stadt verkaufen: Dann würden Sie ggfls. auch nicht wollen, dass der von Ihnen erzielte Kaufpreis anschließend in der Zeitung bekannt gemacht wird.

Aus der Wahrung solcher Gepflogenheiten nun aber den Schluss zu ziehen, besser keinen Vertrag abzuschließen als einen solchen, wo ein "Außenstehender" (!) nichts über die Vertragsdetails erfährt, ist aus meiner Sicht völlig unverständlich. Auch für die Beantwortung der Frage, ob die Vereinbarung für die Stadt wirklich günstig ist, bedarf es keiner Veröffentlichung des Vergleichsinhalts: Der Rat hätte andernfalls sicherlich keine Zustimmung zu dem Vergleich erteilt. Insofern können die Bürgerinnen und Bürger davon ausgehen, dass die von ihnen gewählten - und damit legitimierten - Ratsmitglieder mehrheitlich davon überzeugt waren, dass eine Zurückweisung des Vergleichsangebots wirtschaftlich am Ende teurer gewesen wäre.

Die öffentlich nachvollziehbare Anpassung des Haushalts verdeutlicht, dass das Ganze ein nicht zu beschönigendes Finanzdesaster ist. Wir werden es zwar verkraften. Aber es tut uns sehr weh.

Bitte entschuldigen Sie, wenn diese kleine Exkursion in die Derivatgeschäfte der Stadt länger geraten ist als meine sonstigen Kolumnen. Es war mir aber ein wichtiges Anliegen, die Grundlagen für eine sachliche Diskussion darzulegen und damit auch für ein bisschen mehr Transparenz zu sorgen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes - und langes - Wochenende.

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 13/2018 vom 20.04.2018: Bürgerschaft darf für Beiträge auch entsprechende Leistung erwarten

Wir leben gemeinsam in einer Stadt - und ein Gemeinwesen lebt davon, dass alle an einem -Strang ziehen und ihre Beiträge dazu leisten, dass eine Stadt funktioniert. Diese Beiträge sind unterschiedlicher Art. Sie können persönlichem (Arbeits-)Einsatz oder aus (Geld-)Beiträgen bestehen. Das hört sich einfach und plausibel an. Wenn dann aber nach einer Straßenerneuerung der so genannte "Beitragsbescheid" ins Haus flattert, geraten die meisten ins Schwitzen. Denn da geht es häufig um mehrere Tausend Euro, mit denen die Hauseigentümer je nach Straßentyp und -Ausstattung sich an den Kosten der Stadt beteiligen müssen.

Warum ist das so? Wenn man es sich leicht macht, lässt sich darauf verweisen, dass die Kommunen zur Abrechnung mit den Bürgern verpflichtet sind und nach dem (Kommunalabgaben-)Gesetz nicht befreien oder verzichten dürfen. Wirklich befriedigend ist diese Antwort nicht. Hilfreicher ist da aus meiner Sicht schon die Eingangsbemerkung. Betrachten wir unser Gemeinwesen als Ganzes, wird sehr schnell klar, dass all die Leistungen der Daseinsvorsorge, die in Lünen von der Stadt erbracht werden, irgendwie bezahlt werden müssen.

Stellen wir unsere Ausgaben den Einnahmen aus nicht beeinflussbaren staatlichen Zuweisungen gegenüber, verbleibt ein hoher Anteil, die die Stadt mit Abgaben (Entgelte, Gebühren, Beiträge, Steuern) bei unseren Bürgerinnen und Bürgern erhebt.

Für diese Abgaben, die der Allgemeinheit zugute kommen, können die Bürgerinnen und Bürger dann aber auch entsprechende Leistungen erwarten. Und wenn die Stadt Lünen - wie zum Beispiel bei Straßenbaubeträgen - schon vergleichsweise hohe Beiträge ihren Bürgern abverlangt, schulden wir als Verwaltung im Umkehrschluss auch eine ebenso hochwertige Dienstleistung.

Daran müssen und werden wir arbeiten. Dies ist keine Frage der finanziellen Ressourcen, sondern vielmehr eine Frage der Willenskraft und Entschlossenheit.  Eine Verwaltung ist keine Beschäftigungsgesellschaft aus Selbstzweck. Die Belegschaft der Verwaltungen muss sich stets fragen, ob das, was sie tut, letztlich den Bürgerinnen und Bürgern zugute kommt.

Die Bürgerschaft muss sich darauf verlassen können, von der Verwaltung eine erstklassige Leistung zu erhalten - und zwar eine Leistung, die der Bedeutung einer Stadt und ihrer Einwohnerschaft für die Verwaltung gerecht wird bzw. entspricht.

Leistung auf Gegenseitigkeit also - und diese muss transparent und messbar sein. Denn das Wort "Leistung" steht auch für Qualität.

Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende.

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 12/2018 vom 13.04.2018: Bürgerinnen und Bürger helfen als "Augen und Ohren" vor Ort, unseren Service zu verbessern

Viele werden sich noch an die Zeiten erinnern, in denen an der Spitze der Verwaltung ein hochdotierter Stadtdirektor amtierte, der die Kommune auch in Rechtsangelegenheiten vertrat. Der - ehrenamtliche - Bürgermeister neben ihm wurde vom Rat gewählt und durfte die Stadt repräsentieren.

Seit 1999 - der Landtag beschloss diese Reform schon 1994 - gibt es in NRW-Rathäusern keine Doppelspitze mehr. Der von der Bürgerschaft gewählte Bürgermeister ist Chef der Verwaltung und Repräsentant der Stadt in einer Person. Das ist, so habe ich es in den vergangenen zweieinhalb Jahren meiner Amtszeit erfahren, häufig ein Spagat, will man beide Funktionen voll ausfüllen.

Mein Anspruch an das Bürgermeisteramt ist es, die Verwaltung fit für die Zukunft zu machen: Wie viele andere Kommunen haben auch wir in Sachen Digitalisierung einiges aufzuholen. Das tun wir derzeit, um unseren Bürgerservice, aber auch die Kommunikation untereinander in einer großen Verwaltung zu optimieren. Personalentwicklung, leistungsorientierte Bezahlung für die Belegschaft, zeitgemäße Arbeitsbedingungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - das sind weitere, wichtige Themen, an denen wir mit Hochdruck arbeiten.

So bin ich froh, dass wir nun einen neuen Fachdezernenten einstellen werden, der mich in der Funktion des Leiters der Verwaltung unterstützt und entlastet. Ab dem 1. Mai steht uns dafür ein erfahrener Verwaltungsexperte zur Seite. Sein Wissen und seine Expertise werden uns nützlich sein und dazu beitragen, die angestoßenen Prozesse nochmals zu beschleunigen.

So werde ich mich künftig noch intensiver den Aufgaben und Themen widmen können, die mir sehr am Herzen liegen: Die Sicherheit in unserer Stadt - und damit auch die Stärkung der Attraktivität und Familienfreundlichkeit, die Bildungspolitik auch im Hinblick auf den Ausbau der digitalen Kompetenz, die Förderung des sozialen Zusammenhalts und des bürgerschaftlichen Engagements. Zudem möchte ich darauf hinwirken, dass die Bereiche Wirtschaft, Wohnen und Mobilität als Gesamtaufgabe begriffen und angegangen werden.

Auch will ich den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt weiter ausbauen. Es ist wichtig - für mich als Bürgermeister und für unsere Verwaltung als Dienstleister - zu wissen, wo den Menschen in Lünen "der Schuh drückt". Denn nur durch dieses Wissen können wir Probleme beseitigen und Arbeitsprozesse in der Verwaltung nachregulieren.

Die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sind unsere "Augen und Ohren" vor Ort. Vor allem, weil wir nicht überall sein können. Bei meinen Ortsterminen und Sprechstunden im Rathaus stelle ich häufig fest, dass wir vielfach schnell, unbürokratisch und unkompliziert helfen können. Eine Hilfe ist unsere kostenlose Mängelmelder-App, mit der Sie uns standortgenau informieren können (www.luenen.de/buergertelefon).

Auch über andere Wege nimmt die Stadt Anregungen und Meldungen entgegen: Persönlich in der 9. Etage des Rathauses, Zimmer 907, telefonisch unter (02306) 104-2020 oder per E-Mail an buergertelefon@luenen.de.

Ich freue mich, wenn Sie diese persönlichen und elektronischen "Kanäle" intensiv nutzen.

Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 11/2018 vom 23.03.2018: Der Spaten und das Osterfest sind Symbole für Aufbruch und den Neubeginn

Den Spaten schwingen - das gilt nicht nur ab dem Frühjahr für die Gartenarbeit, sondern gehörte in den vergangenen Tagen auch zu den Aufgaben des Bürgermeisters und seiner Stellvertreter. Nicht, dass ich mich über diese körperliche Arbeit beklagen möchte, ganz im Gegenteil: Derart viele Spatenstiche wie in den vergangenen Wochen habe ich selten erlebt und aktiv mitgemacht.

Die Caritas in unserer Stadt hat gleich zweimal dazu eingeladen, "an die Schüppe" zu kommen: In der südlichen Innenstadt entsteht das neue Verwaltungsgebäude des Verbandes, vor wenigen Tagen wurde auch der Baubeginn des Caritas-Seniorenzentrums in der Mersch symbolisch eingeläutet. Auch das Klinikum Westfalen hat neuen Baugrund in Brambauer markiert - für den Neubau des Lungenfachzentrums. Und noch in dieser Woche feierte die Elektrofirma Laschinski/Redecker mit vielen Gästen aus Politik und Wirtschaft ihren neuen Standort, den das Traditionsunternehmen bald in der Wethmar Mark beziehen wird. Zudem - nicht weniger wichtig - werden wir die Feuerwache in Brambauer in Kürze hochziehen.

Lüner Unternehmer, Organisationen und Einrichtungen investieren in die Zukunft - in die Zukunft unserer Stadt. Wir als Stadt ebnen den Weg für diesen Prozess. Und: Dieses funktionierende Zusammenspiel macht mich, macht uns alle hoffnungsfroh, da es das Wachstum Lünens sichert.

Wie schlage ich jetzt nur die Brücke zu dem nahenden Osterfest?

Das Osterfest steht auch für Neuanfang, für einen Neubeginn – und für Aufbruch. Wie der Aufbruch der Unternehmen, Organisationen und Einrichtungen in Lünen zu neuen Ufern - zur Expansion und zur Beständigkeit.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen erholsame Ferien und ein schönes Osterfest.

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 10/2018 vom 18.03.2018: Ausgezeichnete Kulturpreisträger

"Kultur gibt es bei uns nicht nur im Beutel!" - So lautete ein ehemaliger Werbeslogan des Landes NRW. Diese Anspielung bezog sich einerseits auf den Kulturbeutel als Reise-Utensil, andererseits auch darauf, dass die Kultur frei und sichtbar ist - und dies bleiben muss.

An diesen Slogan erinnere ich mich, wenn wir am heutigen Sonntag den Kulturpreis der Stadt Lünen vergeben: Der Lüner Filmemacher Michael Kupczyk und der Jung-Musiker Julius Schepansky werden für ihr künstlerisches Wirken ausgezeichnet. Beide stehen als Lüner Kulturbotschafter in besonderer Weise für eine sichtbare, für eine hörbare Kunst. Und auf beide Kulturschaffende können wir sehr stolz sein.

Sowohl Michael Kupczyk als auch Julius Schepansky - an ihn wird erstmals der Kulturförderpreis der Stadt verliehen - stehen nicht nur für solides künstlerisches Handwerk, sondern auch für Verständigung, Toleranz und Freiheit.

In seiner fast 20-jährigen Tätigkeit bei Film- und Fernsehen hat Michael Kupczyk eine Reihe von Spiel- und Dokumentarfilmen, Trailern, Imagefilmen und Videoclips hergestellt - u.a. den viel beachteten Film "Kinder der Turnstunde", der die Geschichte der Juden in Lünen aufarbeitet. Dass nicht nur Bilder, sondern auch Musik verbindend wirkt, hat Julius Schepansky mehrfach bewiesen. Neben Konzerten und Projekten in ganz Deutschland spielte er mit dem Akkordeon und Klavier in Indonesien, Italien, Japan, Luxemburg, Russland, Senegal, Spanien und Tschechien. Insofern sind unsere beiden Preisträger auch hervorragende Botschafter unserer Stadt.

Ich freue mich sehr auf die heutige Preisverleihung mit vielen Kulturbegeisterten, Kulturschaffenden, Kulturgenießenden und Kulturgetriebenen. Veranstaltungen wie diese sind wichtig um zu zeigen, dass Kunst und Kultur uns Orientierung geben, ein Integrationsfaktor sind, identitätsstiftend Partizipation fördern, ein Kreativfaktor und imageprägend sind. Dies gilt auch für unsere Stadt.

Mehr zum Kulturpreis der Stadt können Sie hier nachlesen.

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 9/2018 vom 09.03.2018: Panevéžys feiert 100 Jahre Litauen mit Lünern: Brücke der Städtefreundschaft weiter ausbauen

Wir leben in verrückten Zeiten. Statt global zusammenzuwachsen und zusammenzustehen, grenzen wir uns immer weiter voneinander ab - die Hilflosigkeit im Syrien-Krieg und Trumps Wirtschaftsisolation sind nur zwei aktuelle Beispiele dafür. Umso wichtiger ist es, dass wir in Europa den Schulterschluss suchen - und finden.

Daher bin ich voller Erwartungen, wenn ich an diesem Wochenende meine erste Reise nach Litauen in unsere Partnerstadt Panevéžys antrete. Der baltische Staat feiert seinen 100. Geburtstag mit vielen Aktivitäten und Begegnungen, die auch das Leben in Panevéžys drei Tage lang prägen. Der Einladung der Stadtspitze von Panevéžys bin ich aus mehreren Gründen gerne gefolgt:

Unsere fast gleichgroße Partnerstadt pflegt insgesamt 12 Städtefreundschaften - unter anderem mit Kommunen aus Schweden, der Ukraine und Italien. Viele von ihnen nehmen am Wochenende am Nationaljubiläum Teil. Eine gute Möglichkeit des internationalen Austauschs!

Panevéžys ist fortschrittlich, was die Verwaltungsmodernisierung und die Digitalisierung anbelangt. Da können wir uns in Lünen, die wir uns in dieser Thematik auf den Weg gemacht haben, sehr viele Anregungen holen.

Und: Die Stadt Panevéžys, mit der wir seit fast nun schon drei Jahrzehnten freundschaftlich verbunden sind, lebt die Art von Städtepartnerschaft, wie sie mir wichtig ist - nämlich durch Vereine und Organisationen. So besuchen uns regelmäßig Delegationen von Richtern in Lünen zum freundschaftlichen und fachlichen Austausch. Aber auch der Sport spielt in der Städteverbindung eine große Rolle. Daher begleitet mich auf der Reise der Vorsitzende des Kultur- und Sportausschusses, Dirk Wolf, um mit Sportfunktionären in Litauen ein Jugendfußballturnier vorzubereiten.

Städtepartnerschaften, werden sie gelebt, erfüllen eine wichtige Mission: Sie bauen Brücken, die auf Freundschaft, Vertrauen und Erfahrungen als Fundament aufbauen, die zugleich auch Wege in die Zukunft weisen. Diesen Weg möchte ich an diesem Wochenende gemeinsam mit unseren Freunden in Panevéžys weiter ebnen.

Ich hoffe, Sie ein wenig neugierig auf unsere Partnerstadt gemacht zu haben. Vielleicht führt Sie ja eine Ihrer nächsten Reise nach Osteuropa, nach Panevéžys. Man wird sich auf Sie freuen!

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 8/2018 vom 02.03.2018: »Lünen an der Lippe - eine tolle Stadt, die unser Herz im Sturm erobert hat. Lünen an der Lippe - eine starke Stadt, wo das Leben das gewisse Etwas hat.«

Dass ich als Bürgermeister von diesen Zeilen überzeugt bin, sollte niemanden überraschen. Das Besondere ist, dass diese Worte von Schülerinnen und Schülern der Heinrich-Bußmann-Schule gewählt wurden, um in einem Song zur 675-Jahrfeier unsere Stadt zu beschreiben. Die Überzeugung der jungen Menschen, dass Lünen eine tolle, lebenswerte Stadt mit "dem gewissen Etwas" ist, lässt mich auch in die Zukunft optimistisch schauen.

Entstanden ist das Lied übrigens in einer Gemeinschaftsproduktion der Heinrich-Bußmann-Schule mit dem bekannten Lüner Rocksänger der Axxis-Band, Bernhard Weiß. Gemeinsam entwickelten die Jugendlichen den Text, den sie selbst als "Liebeserklärung an ihre Heimat" bezeichnen.

Bernhard Weiß wurde mit dem Lüner Kulturpreis 2016 ausgezeichnet. Da die Preisverleihung im Frühjahr 2017 die bislang letzte öffentliche Aufführung des Lünen-Songs mit der Heinrich-Bußmann-Schule bot, freut es mich besonders, dass der höchst professionell unter Anleitung des Profimusikers vertonte Song nun für Jedermann zugänglich auf den gängigen Download-Plattformen angeboten wird.

Wer es noch nicht gehört hat, erkennt beim aufmerksamen Zuhören ein bedeutendes Stück des Lüner Lebensgefühls. So spannt der Text eine Brücke von unserer Bergbauvergangenheit bis hin zu einer modernen Stadt im Wandel, wie wir sie heute erleben. Es werden aber nicht nur die Highlights Lünens hervorgehoben, sondern vor allem auch unsere Mentalität als weltoffene, menschliche Stadt beschrieben:

"Wir laden die Menschen herzlich ein, ein Teil von dieser schönen Stadt zu sein."

Genau das ist es, was uns hier in Lünen aus meiner Sicht ausmacht: Die herzliche Offenheit, mit der jeder willkommen geheißen wird und das starke eigene Heimatgefühl, das uns immer wieder von "unserer" Stadt sprechen lässt.

Reinhören lohnt sich definitiv!

Neben der Version mit Gesang gibt es dort übrigens auch eine Playback-Variante. Ideal zum Nachsingen auf der nächsten Karaoke-Party?!

Besonders zu danken ist der Heinrich-Bußmann-Bildung-Stiftung, ohne deren finanzielle Unterstützung die Aufnahmen nicht möglich gewesen wäre. Durch das Zusammenwirken vieler Beteiligter an unterschiedlichen Stellen ist hier eine tolle Gemeinschaftsproduktion entstanden, die sowohl inhaltlich als auch bei musikalischer Betrachtung zeigt, über welches Potenzial wir uns hier in Lünen freuen dürfen!

Und wer das Heimaterlebnis mit Auszügen aus den "Lünen von oben"-Filmen von Uwe Koslowski garnieren möchte, der kann das Video zum Song bewundern.

Es ist immer wieder beeindruckend, was Lünen so alles zu bieten hat.

Herzlichst,

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 7/2018 vom 24.02.2018: Europa im Kopf...

"Europa ist für uns und für die Zukunft von entscheidender Bedeutung." Wie zutreffend diese Worte des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker sind, verdeutlicht die derzeitige Ausstellung zum Europäischen Sozialfonds im Rathaus.

Zwar ist uns Europa in unserem Alltag häufig weniger präsent, als die Kommunal-, Landes, oder Bundespolitik. Tatsächlich aber entstehen die Hälfte aller Gesetze und Verordnungen, die für uns Städte gelten, auf EU-Ebene. Und auch bei den finanziellen Hilfen und Fördermitteln ist die EU neben Land und Bund unser größter Unterstützer. Nicht nur für städtische Projekte wohlgemerkt, sondern auch für viele Organisationen, Institutionen und Unternehmen in Lünen.

Der Europäische Sozialfonds, der im vergangenen Jahr bereits seinen 60. Geburtstag feiern durfte und auf den die Ausstellung im Rathaus-Foyer zurückblickt, ist eine Erfolgsgeschichte. Gerade jetzt in der aktuellen Förderphase bis 2020 können wir so etwa durch das Projekt zur Sozialen Teilhabe gezielt Menschen unterstützen, die mit einer zweiten Chance zurück in den Arbeitsmarkt und ein selbstbestimmtes Leben finden wollen. Oder wir können im Hinblick auf eine gelingende Integration berufsbezogene Sprachförderung für Menschen mit Migrationshintergrund anbieten.

Wer sich selbst ein Bild machen möchte, hat dazu noch bis zum 7. März Gelegenheit. Mich jedenfalls hat die Reichweite und Vielfalt der Maßnahmen, aber auch der Wandel der Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den einzelnen Mitgliedsstaaten über die Jahrzehnte wirklich beeindruckt.

Trotz der Dimensionen mit insgesamt 512 Millionen Menschen in 28 Mitgliedsstaaten, die sich mit 24 verschiedenen Amtssprachen verständigen, wirkt die EU nicht nur in Brüssel oder Straßburg, sondern auch ganz konkret hier bei uns in Lünen. So dürfen wir, dank des Herzbluts und Engagements zahlreicher Ehrenamtlicher, Organisationen und Institutionen bereits seit 2013 stolz den Titel "Europaaktive Kommune" des Landes NRW tragen.

Das wird sich auch wieder bei den Feierlichkeiten zur nächsten Europawoche rund um den Europatag am 9. Mai zeigen. Aber auch in unseren engagierten Schulen und dem intensiven Austausch mit unseren europäischen Partnerstädten - in der Verwaltung, bei Sportwettbewerben, bei Feuerwehr-Kooperationen und vielen weiteren Gelegenheiten. Hier wird offenbar, was allein die Gesetze, Richtlinien und Fördermittel der EU zusammen nicht erreichen können: Ein echtes Zusammengehörigkeitsgefühl! Das entsteht nur durch das gelebte Miteinander der Menschen hier vor Ort.

In diesem Sinne kann ich Ihnen für die kommenden Wochen nicht nur einen Besuch der ESF-Ausstellung empfehlen, sondern vor allem ans Herz legen, einfach mal beim nächsten Kaffeetrinken mit Freunden darüber zu plaudern, was Ihnen an Europa und der EU besonders gut gefällt und was Sie vielleicht weniger schätzen. Welches ist Ihr Lieblingsland in Europa? Oder wo möchten Sie gerne noch einmal hinreisen?

Nur, wenn der europäische Gedanke in jedem unserer Köpfe präsent ist, wird er auch die weitere Entwicklung der EU als Gesamtes prägen.

Herzlichst,

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 6/2018 vom 16.02.2018 - Löwe trifft auf Bären: Delegation wirbt fürs Kinofest

Wenn sich die Stars in Berlin ein Stelldichein geben, dann ist es auch für die Delegation aus der Lippestadt Zeit, in die Bundeshauptstadt aufzubrechen. Unter dem Motto "Berliner Bär trifft Lüner Löwen" wird allerdings keines der derzeit dort so reichlich angebotenen Polit-Theaterstücke besucht. Vielmehr rühren die Vertreterinnen und Vertreter aus der Lippestadt kräftig die Werbetrommel für das Lüner Kinofest, das sich 2018 zum 29. Mal jähren wird.

Ich freue mich sehr darauf dabei zu sein, wenn die Cineasten an der Spree auf die Filmfreunde von der Lippe treffen. Denn wir können sehr stolz auf unser Kinofest sein - und dürfen dies auch mal ruhig zeigen. Der Erfolg des Festivals ist nicht der "GroKo", sondern einer "LüKo", einer Lüner Koalition zu verdanken, die sich seit Jahrzehnten für den Fortbestand und die Weiterentwicklung des Kinofestes einsetzt. Dazu zählen das Kinofest-Komitee, das an diesem Wochenende in Berlin vor Ort sein wird, dazu zählen auch viele Sponsoren, Unterstützer und Fans.

Zelluloid-Gespräche nennt man gemeinhin das Fachsimpeln unter Filmfreunden. Wir dürfen gespannt darauf sein, ob auch Ministerpräsident Armin Laschet sich als Cineast "outet". Er empfängt unsere Lüner Delegation in den Räumen der NRW-Landesvertretung Berlin - und wird von uns auf jeden Fall eine Gegeneinladung nach Lünen erhalten. Spätestens zum Kinofest 2019.

Traditionsgemäß gibt es in den "Hackeschen Höfen" den Lüner Kinofest-Abend mit Filmen aus dem Vorjahr und vielen Gesprächen und visuellen Häppchen, die einen Vorgeschmack auf die diesjährige Veranstaltung geben. Wir werden den internationalen Filmemachern auch dort den Mund wässrig machen - auf unser tolles Kinofest.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende - womöglich mit einem guten Film.

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen 

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 5/2018 vom 09.02.2018 - "Helau!" und "Alaaf!"

"Helau!" und "Alaaf!" - Die Karnevalstage sind derzeit in vollem Gange. Und selbst wer ansonsten kein großer Freund der sogenannten fünften Jahreszeit ist, kann sich an diesen Tagen kaum dem bunten Treiben aus kreativen Kostümen, spitzzüngigen Karnevalswagen und ausgelassenen Menschen entziehen.

Doch Karneval feiern bedeutet in meinen Augen noch mehr, als rote Pappnasen, auffällige Perücken und wild gemusterte Outfits. So sind die tollen Tage auch ein Beispiel dafür, die Buntheit und Vielfalt einer Gesellschaft zu schätzen, zu feiern und sogar anzustreben. Denn so unbeschwert und vorurteilsfrei, wie sich Narren und Jecken momentan aller Orten in den Armen liegen, sind sie doch das beste Vorbild dafür, Vielfalt und Offenheit zu leben. Ganz einfach, ohne lange Diskussionen, bürokratische Akte und integrative Prozesse. Sondern einfach als Menschen mit unterschiedlichen Vorgeschichten, Hintergründen und Meinungen, aber einem gemeinsamen Interesse.

Das ist etwas, das mich - Karnevalsbegeisterung hin oder her - wirklich fasziniert! Denn gerade in Zeiten, wo man leider immer wieder auch mit gegenteiligen Ansichten konfrontiert wird und einem Misstrauen und Ablehnung gegenüber Fremden begegnen, macht ein solches Fest doch Hoffnung, dass Unterschiede nicht spalten müssen, sondern auch verbinden und bereichern können.

Und davon bin ich gerade hier in Lünen, wo Zuwanderung und Integration seit jeher Tradition haben und wir uns die herzliche Offenheit als Motto auf die Fahnen geschrieben haben, fest überzeugt. Gerade das rege gesellschaftliche Leben in Vereinen und bei Veranstaltungen trägt dazu bei, verschiedene Kulturen zusammenzuführen und neue Lünerinnen und Lüner schnell und unkompliziert in unserer Stadt zu integrieren.

Eine Tatsache, die mich als Bürgermeister darauf vertrauen lässt, dass vereinzelte negative Stimmen in unserer Gesellschaft kein Gehör finden und von unserem bunten, sozialen und kulturellen Stadtleben übertönt werden.

Gerade der Karneval bietet in diesem Zusammenhang tolle Möglichkeiten: Denn nirgends ist Herkunft, Aussehen oder sozialer Status so unbedeutend wie beim gemeinsamen Lachen und Feiern. Und nirgends lässt es sich auch so leicht ins Gespräch kommen und einander kennenlernen wie beim gemeinsamen Anstoßen und Schunkeln.

Obwohl Lünen nicht gerade Köln oder Mainz ist, dürfen auch wir uns in den kommenden Tagen auf das eine oder andere Karnevals-Highlight freuen. Allen voran der große Karnevalszug durch Lünen-Süd am Samstag, 10. Februar. 16 bunte und fröhliche Wagen werden dann durch die Straßen unserer Stadt ziehen und hoffentlich vielen Menschen - egal woher - ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Denn, so sagte es auch der österreichische Schriftsteller Otto Leixner Grünberg: "Fröhliches Lachen ist eine der schönsten Künste von allen, die man üben kann. Wer es verstände, sie gut zu lehren, wäre einer der größten Wohltäter der erwachsenen Menschheit."

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine lustige, bunte Karnevalszeit mit vielen interessanten Gesprächen, spannenden neuen Begegnungen und jeder Menge Grund zum Lachen!

Herzlichst,

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 4/2018 vom 02.02.2018 - Gemeinsam ein Zeichen der Hoffnung setzen: Grüne Bänder zum Tag der Kinderhospizarbeit

Grün, das ist die Farbe der Hoffnung und der Zuversicht. Es ist eine Farbe, die Mut macht. Und Mut machen, gemeinsam ein Zeichen der Hoffnung setzen, das ist genau das, was wir am 10. Februar, dem Tag der Kinderhospizarbeit, tun möchten.

Selbst gesund zu sein und auch unsere Kinder zu gesunden Erwachsenen heranwachsen zu sehen, das wünschen wir uns alle. Nur allzu häufig ist diese Gesundheit für uns jedoch selbstverständlich und wir verlieren den Blick dafür, was für ein Geschenk sie ist. Wir vergessen schnell, dass nicht allen Familien dieses Glück zuteil ist.

Am kommenden Samstag möchte ich uns alle deshalb dazu einladen, uns nicht nur bewusst an das eigene Glück zu erinnern, sondern vor allem mit allen Kindern, Eltern und Familien Solidarität zu beweisen, die weniger Glück haben.

Denn dieser Tag, der Tag der Kinderhospizarbeit, ist genau diesen Menschen gewidmet. Er soll bewusst auf die Situation lebensverkürzend erkrankter Kinder und deren Familien aufmerksam machen. Er soll aber auch Berührungsängste mit dem Thema Kinderhospizarbeit abbauen und das Engagement der vielen, bundesweit in diesem Bereich aktiven Initiativen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen.

Auch in unserer Stadt engagieren sich viele Menschen seit Jahren im Bereich der Kinderhospizarbeit. Im letztem Herbst durften wir sogar unseren eigenen "Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst" neu in Lünen begrüßen. Ich bin sehr stolz darauf, dass sich so viele Lünerinnen und Lüner diesem Thema annehmen und tagtäglich ihre Verbundenheit mit den betroffenen Familien leben.

Ich wünsche mir daher, dass auch in diesem Jahr wieder viele Lünerinnen und Lüner ihrer Anerkennung und Verbundenheit Ausdruck verleihen, und unsere Stadt am 10. Februar in ein Meer aus grünen Bändern, ein Meer der Solidarität, verwandeln.

Die schon aus den Vorjahren bekannten grünen Bänder der Solidaritätsaktion gibt es dieses Mal schon am Freitag, den 9. Februar, zwischen 7 und 12:30 Uhr im Foyer des Rathauses sowie im Eingangsbereich des Technischen Rathauses und des Jugendamtes in der Franz-Goormann-Straße.

Am Samstag, 10. Februar, ist der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst außerdem mit einem Infostand auf dem Viktualienmarkt vertreten. Neben einem großen Vorrat grüner Bänder haben die Mitglieder interessante Informationen rund um ihre Arbeit im Gepäck und beraten gerne auch zu den Möglichkeiten, selbst ehrenamtlich aktiv zu werden.

Also kommen Sie am 9. oder 10. Februar vorbei! Schmücken auch Sie Ihre Fenster, Autoantennen oder Hauseingänge mit einem grünen Band und setzen Sie gemeinsam viele Zeichen der Verbundenheit und Solidarität.

Herzlichst,

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 3/2018 vom 26.01.2018 - In unserer Trauer haben uns viele Menschen gestützt

"Es ist sehr wesentlich, zu unterscheiden zwischen dem, was man vergessen kann, und dem, was man nicht vergessen darf." An dieses Zitat des deutschen Lyrikers Erich Limpach habe ich in den letzten Tagen häufig gedacht. Die Bluttat an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, bei der ein junger Lüner Schüler ums Leben kam, steckt uns noch allen "in den Knochen". Und das wird auch noch lange so bleiben. Denn unsere Gedanken kreisen unaufhörlich um das Opfer, um die Familie, um die Schulgemeinschaft.

Meine Gedanken sind in diesen Tagen auch auf die vielen Menschen gerichtet, die ihrer Trauer auf vielfältige Art und Weise Ausdruck verliehen haben - ob während der Schweigeminute am Mittwoch an den Schulen und im Rathaus, durch ihre Einträge in die Kondolenzbücher oder ihre Telefonate, Briefe und Mails. Sie alle haben versucht, das Unfassbare in Worte zu fassen. Sie alle haben unsere Stadtgemeinschaft gestützt und unterstützt und uns das Gefühl gegeben, in unserer Betroffenheit nicht alleine zu stehen. Dafür danke ich allen sehr herzlich.

Nicht vorenthalten möchte ich Ihnen die Anteilnahme von Dr. Michael Koch. Der Bürgermeister unserer Partnerstadt Demmin hat in einem Brief seiner tiefen Bestürzung Ausdruck gegeben und die Verbundenheit seiner Stadt mit den Lünern betont. Dr. Koch hat zeitgleich zu der Schweigeminute in Lünen die Demminer dazu aufgerufen, am Mittwochmittag ebenfalls innezuhalten.

Sehr berührt hat mich auch der Brief eines Ehepaars aus Thüringen, das uns in bewegenden Worten ihr Mitgefühl ausgedrückt hat. Das Paar hatte seinen Sohn durch eine Messerattacke verloren - und bot uns nun seinen Rat und seine Hilfe an.

Mögen wir alle das vor uns liegende Wochenende nutzen, das Erlebte aufzuarbeiten und zu bewältigen - womöglich im Kreise unserer Familie oder Freunde.

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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"Auf ein Wort" Ausgabe Nr. 2/2018 vom 19.01.2018 - Zeichen gegen Gaffer und Gewalt: Zollen wir unseren Rettern Respekt

Erinnern Sie sich noch an "Grisu", den kleinen italienischen Zeichentrick-Drachen aus den siebziger Jahren? Dessen größter Traum es war, Feuerwehrmann zu werden? Ich habe gehört, dass er auch heute noch das Maskottchen vieler Jugendfeuerwehren und nach wie vor sehr beliebt ist.

Freilich - die Herausforderungen an die Feuerwehr sind in den letzten Jahren immer größer geworden. Und "Grisu" käme heute allein mit Helm und Löschschlauch nicht mehr zurecht. Auch unsere Feuerwehr hat sich immer breiter aufgestellt. Die Einsätze sind nicht nur von Know-how und Mut, sondern auch von Technik geprägt, die es zu beherrschen gilt. Und so manch große Dauerbelastungen gehen an die Kräfte der Retterinnen und Retter - wie am vergangenen Donnerstag: Orkan "Friederike" wütete auch in Lünen und ließ die rund 150 haupt- und ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden den ganzen Tag nicht zur Ruhe kommen. In über 100 Einsätzen räumten sie entwurzelte Bäume von den Straßen, sicherten abgedeckte Häuser und waren überall schnell zur Stelle, wo sie gebraucht wurden. Dieser aktuelle Einsatz war einmal mehr vorbildlich, den Helferinnen und Helfern gilt mein ausdrücklicher Dank dafür.

Umso abstoßender empfinde da nicht nur ich die zunehmende Zahl der Gaffer oder gar Gewalttäter, die unseren Rettungskräften den Einsatz und das Leben schwer machen. Fassungslos habe ich im Fernsehen die Bilder von Menschen verfolgt, die in der Silvesternacht Raketen gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst abgeschossen habe. Das ist kein Kavaliersdelikt. Das gehört sofort bestraft.

Lassen Sie uns gemeinsam daran mitarbeiten, dass unsere Rettungskräfte sicher und ohne Behinderungen oder Bedrohungen ihren Job machen können. Und lassen Sie uns den heutigen Freitag, den "Tag der Lüner Feuerwehr", dazu nutzen, Signale zu setzen: Gegen Gaffer und Gewalt, die wir nicht tolerieren dürfen. Wenn heute bei der Jahresdienstbesprechung unsere Berufs- und die freiwillige Feuerwehr Bilanz ziehen, sollten wir unseren Helferinnen und Helfern Respekt zollen - und möglichst auch einen kräftigen Applaus spenden. Diese Männer und Frauen, die für ihren Job brennen und unser Leben retten, haben es sich verdient!

Ich wünsche Ihnen ein Wochenende ohne Zwischenfälle - und unseren Rettern eine sichere Rückkehr nach den Einsätzen.

Herzliche Grüße

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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Bürgermeister-Kolumne Ausgabe Nr. 1/2018 vom 12.01.2018 - Mein Vorsatz für 2018 lautet: Lünen wird Bürgerkommune

Silvester, der Übergang vom alten in ein neues Jahr ist für gewöhnlich ein guter Grund in netter Gesellschaft zu feiern, fröhlich zu sein und miteinander anzustoßen. Und doch bieten dieser Abschluss eines Jahres und der Beginn eines neuen immer auch Anlass zum Innehalten. Zum Reflektieren des Vergangenen - und um einen ersten Blick in die Zukunft zu wagen.

Häufiger Sport treiben, gesünder Essen oder gar das Rauchen aufgeben - die Liste der "guten Vorsätze", die man in einer solchen Situation fasst, sind lang. Und der eine oder andere mag sicher sagen: Nützt doch eh nichts. Spätestens nach drei Wochen ist ja doch wieder alles beim Alten.

Doch da bin ich anderer Meinung. Denn hinter jedem Vorsatz steckt doch zumindest die Erkenntnis, dass etwas noch nicht ganz so gut läuft, wie es laufen könnte. Diese Erkenntnis zu verschriftlichen und das neue Ziel zu formulieren ist also der folgerichtige erste Schritt, um etwas besser zu machen. Aber eben nur der erste von vielen weiteren Schritten. Wie energisch wir diese gehen und wie lange wir an unseren Zielen dranbleiben, liegt dabei ganz in unseren eigenen Händen. Denn nicht „die guten Vorsätze“ sind das Problem, sondern vielmehr, was wir selbst daraus machen.

Ich jedenfalls bin erholt, motiviert, mit vielen neuen Ideen und durchaus dem einen oder anderen guten Vorsatz im Gepäck aus dem Weihnachtsurlaub zurückgekehrt.

Und so ist es mein altes und neues Ziel, unsere Verwaltung in den nächsten Monaten und Jahren noch bürgerfreundlicher und effizienter zu gestalten. Dazu gehört, dass ich auch weiterhin mit Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt, den direkten Dialog suchen werde - ob in den Bürgersprechstunden im Rathaus, bei Ihnen in den Stadtteilen vor Ort, bei meiner Dialogreihe zum Thema „Sicherheit und Ordnung“ oder bei den zahlreichen Terminen, zu denen Sie mich einladen und zu denen ich gerne komme, wenn es mein Terminkalender erlaubt.

Dazu zählt aber auch die Digitalisierung des Rathauses, die Verwaltung 4.0, an der wir auch in diesem Jahr mit allen Kräften arbeiten. Es soll Ihnen die Amtsgeschäfte mit uns erleichtern und womöglich den ein oder anderen Behördengang ersparen.

Bürgernähe soll nicht nur für mich gelten, sondern auch für all die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Verwaltung. Denn unser Rathaus darf kein Elfenbeinturm sein, sondern viel eher ein Begegnungszentrum für alle Lünerinnen und Lüner. Ein Ort, wo Fragen schnell und umfassend beantwortet und Hilfestellungen so unkompliziert wie möglich gegeben werden. Verwaltung ist kein Selbstzweck - vielmehr sind wir Dienstleister für die Bürgerschaft. Dazu gehören Erreichbarkeit, Transparenz, Kommunikation - und vielfach auch die Zeit, die wir uns nehmen müssen, um gemeinsam gute Lösungen zu erzielen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr! Packen wir’s an!

Herzlichst,

Ihr

Jürgen Kleine-Frauns
Bürgermeister der Stadt Lünen

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