
Adelsarchive
Haus Buddenburg
(20 Urkunden und 73 Akten; 1391-1854)
Ende des 13. Jahrhunderts wird eine Burg in (Lünen-) Lippholthausen erwähnt. Sie war von den Brüdern Gottschalk und Gottfried Budde als festes Haus an der Nordgrenze der Grafschaft Dortmund nahe der Lippe erbaut worden. 1293 mussten die Brüder Budde die Burg niederreißen, da sie gegen den Willen der Grafen von der Mark, der Grafen von Dortmund und der Reichsstadt Dortmund erbaut worden war. Es wurde bestimmt, dass kein neuer Bau errichtet werden dürfe. 1330 wird erneut eine Burg, die Buddenburg, erwähnt. 1565/1569 schlossen der Herzog von Kleve-Mark und die Reichsstadt Dortmund Verträge, die die strittige Grenze zwischen beiden Territorien bei Lippholthausen-Buddenburg festlegten. Die Burg genügte Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr den Ansprüchen der Besitzer. Sie wurde abgebrochen und durch einen Schloßneubau ersetzt. 1902 starb der letzte männliche Nachkomme aus dem Geschlecht der Herren von Frydag zu Buddenburg. 1913 wurde ein Großteil des Besitzes an die Stadt verkauft. Die klassizistische Schlossanlage wurde 1978 abgebrochen.
Das Adelsarchiv sollte mit dem Kauf des Grundbesitzes in den Besitz der Stadt Lünen übergehen. Der Verkäufer des Schlosses hielt diese Abmachung nicht ein. 1926 bot ein Kaufmann aus Dortmund der Stadt das Archiv zum Kauf an. Die Stadt kaufte einen Teil des Archivs, der für die Geschichte der Stadt und des Hauses Buddenburg von Bedeutung war. Lünen erwarb 67 Archivalien. Weitere Stücke wurden 1957 gekauft.
Das Adelsarchiv enthielt ursprünglich eine umfangreiche Urkundenüberlieferung. Akten des 19. Jahrhunderts fehlen, vor allem über den Schloßbau 1846/47. Akten zur Wirtschafts- und Familiengeschichte befinden sich im Bestand Bürgermeister Schultz, der von 1805 bis 1836 die Verwaltung auf Buddenburg als Kurator für den geisteskranken Freiherrn Ludwig von Frydag führte. Ein Teil der Archivalien war bei der Neuordnung des Stadtarchivs nach dem Zweiten Weltkrieg dem Urkundenbestand des Stadtarchivs, der auch Aktenstücke enthielt, und dem Bestand Protokollbücher zugeordnet worden. Die Archivalien wurden bei der Neuverzeichnung 1996 dem Bestand Archiv Buddenburg wieder zugeführt.
Haus Schwansbell
(763 Akten; 14.-20. Jahrhundert)
Ende des 10. Jahrhunderts wird erstmalig der Ort Schwansbell ("Svanasbugila") erwähnt. Die Seseke umfloss die gleichnamige Burganlage, die 1875 abgebrochen und durch einen Schlossbau in historischem Stil ersetzt wurde. Die Familie von Schwansbell wird erstmalig 1150 erwähnt. Familienmitglieder waren Ministerialen und Gefolgsleute verschiedener Landesherren (Köln, Münster, Mark), Ämtmänner des Amtes Lünen und Burgmänner der Stadt Lünen. Der letzte Schwansbeller in der männlichen Linie starb 1713; Schwansbell gelangte an verschiedene Familien (Merode, Vaerst, Diepenbroick). 1929 kaufte die Stadt Lünen den größten Teil des Besitzes. 1981 wurde das Schloss an einen Privatmann veräußert.
Ein Teil des Archivbestandes wurde Mitte des 19. Jahrhunderts geordnet und darüber ein Repertorium angelegt; die Hälfte blieb unverzeichnet. Der Archivbestand befindet sich z. Zt. noch im Aufbau.